Auf nach Peru
Flugtag
Es heisst Koffer packen, wir verlassen die chaotische, lärmige Stadt Iquitos, die wir alle auf irgend eine Art ins Herz geschlossen und die wir bestimmt nie mehr vergessen werden.
Aus dem Flugzeug grüssen wir noch einmal den Amazonas, der tief unter uns durch den grünen Dschungel mäandert und schon bald von dicken Dunstwolken verschluckt wird. Später tauchen die Berge im Nebel auf und dann sind wir schon in Lima.
Reiseberichte schreiben war mein Vorsatz, darum verziehe ich mich mit einem Cappuccino ins Starbucks Cafe wo es Internet-Anschluss gibt. Leider funktioniert es aber grad mit meinem Laptop nicht, was mich völlig frustriert und abhält, wenigstens mal ein paar Zeilen zu schreiben. Ausserdem werde ich von Bernd unterbrochen, der seit vielen Jahren in Peru wohnt und mir unbedingt seinen Wohnort Trujillo ans Herz legen will. Dass er ausserdem zwei jungen Perureisenden abrät, nach Iquitos zu fliegen, da sich das nicht lohne, muss ich mich natürlich einbringen. Es entsteht eine intensive Diskussion über Reiserouten, Erlebnisse, und worum es beim Reisen eigentlich geht. Geschrieben habe ich nichts, aber die Begegnung war trotzdem spannend, denn die Ansichten darüber, was lohnenswert ist, sind doch manchmal sehr verschieden. Werde Trujillo doch gelegentlich in meine Reiseziele aufnehmen. Bestimmt hat Bernd recht, wenn er von der Stadt und ihrer Umgebung begeistert ist.
Schnell geht die Zeit vorbei, wir fliegen weiter nach Cusco, das wir in einer knappen Stunde erreichen.
Spektakulär ist der Anflug. Wir sehen die Stadt, die Landebahn, aber wir fliegen daran vorbei, kehren hinter einem Berg um und fliegen von der anderen Seite nochmals an. Und dann sind wir hier, auf 3400 m ü M.
Spürt man das? Wie ist das Gefühl auf dieser Höhe. Ich kann nur für mich sprechen. Dieses mal ist der Effekt nicht allzu gross. Ich spüre, dass ich die Dinge wohl besser etwas langsamer angehe, dass ich tiefer einatmen soll, aber im ersten Moment fühlt es sich noch normal an.
Was macht man als moderner Mensch, wenn man im Hotel ankommt? Man checkt Mails, versendet SMS und freut sich über Gästebucheinträge.
Wir lassen uns Zeit zum Ankommen, zum Ausruhen und Angewöhnen. Verspätete Mittagsschläfchen werden eingezogen.
In der Hotellobby wird heisser Mathe-Tee angeboten. Mit Cocablättern, die gegen die Höhenkrankheit wirken sollen.
Um halb sieben treffen wir uns in der Hotellobby zu einem Spaziergang auf den nahen Hauptplatz. Sie ist beeindruckend und bezaubernd, die Stadt Cusco mit all ihren Lichtern, ihrer gewaltigen Kathedrale und dem schönen Brunnen auf dem Platz.
René hat einen Tisch in einem kleinen Restaurant reserviert, wo wir einen entspannten Abend geniessen bei sehr feinem Essen. Quinoa-Suppe, feine Salate, gefüllte Kartoffeln und panierte Schnitzel sind die Favoriten auf unseren Tellern.
René und Beat haben eine ganz spezielle Möglichkeit gefunden, gegen die Höhenkrankheit anzukämpfen: Sie trinken Coca-Bier. In Zukunft würden sie aber wieder das Cuscena bevorzugen.
Aufbruch: | 23.08.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 12.09.2014 |