Mal was Anderes erleben - Unser Abenteuer im Land der langen weißen Wolke
Die Südinsel ruft...: Wwoofen nahe Farewell Spit
Am nächsten Tag sollte dann unser Wwoofing-Abenteuer am Ende der Welt nahe Farewell Spit beginnen. So fuhren wir über Takaka auch gleich bis ganz hoch zur Spitze. Bei traumhaftem Sommerwetter machten wir dann einen Spaziergang zum Wharariki Beach. Wir sind uns einig, dass dieser Strand der wohl schönste war, den wir bis dahin in Neuseeland gesehen hatten. Der lange Weg lohnt sich unbedingt und man sollte viel Zeit zum Erkunden einplanen! Von letzterer hatten wir leider nicht unbegrenzt viel, da unsere neue Gastfamilie am Nachmittag auf uns wartete.
Etwa 30 Kilometer Schotterstraße in "bad condition" mussten wir überwinden, bis wir die Zufahrt zum Haus erreichten und sich uns ein traumhaft schöner Blick auf das Meer bot. Unser Zuhause für die nächste Woche war eine 370 ha große Schaffarm direkt am Meer mit zahllosen Stränden direkt vor der Türe, 12 Hunden (darunter vier Welpen), drei weiteren Wwoferinnen aus Deutschland und Schweden und einem netten älteren Farmerspaar. Nachdem wir auf dem Weg zur Farm aufgrund der katastrophalen Straßenverhältnisse und der Abgeschiedenheit schon beschlossen hatten hier schnellstmöglich wieder abzuhauen, sollten wir die Woche in Te Hapu keinesfalls bereuen! Mit Sightseeing war am Ende der Welt zwar nicht viel, aber wir genossen es einfach nach der Arbeit die riesige Farm zu erkunden und am Strand zu dösen. Wir machten sozusagen Urlaub vom Urlaub.
Während unserer Woche in Te Hapu schafften wie es sogar, uns dreimal in die Fluten der wilden Tasmansee zu stürzen, ja sogar schwimmen war möglich.
Das beeindruckenste war für uns beide aber, dass wir bei der Musterung der Schafe dabei sein konnten. So hieß es am Mittwochmorgen, 29.01., pünktlich aufstehen. Bereits um 6 Uhr waren wir 5 Wwoofer gemeinsam mit Ken, unserem Host und Herrn der Schafe , mit den allradbetriebenen uralten Autos (Bj 88) auf dem Weg zum Hapu Beach, um von dort aus weiter zu Fuß das südlichste Ende der Farm zu erreichen. Von dort sollte eine Menge Schafe und auch ein paar Kühe zur Musterung zum Stall getrieben werden. So wanderten wir bei Sonnenaufgang auf den grünen Hügeln entlang des Strandes und lauschten Ken, wie er mit 5 verschiedenen Pfeiftönen pro Hund die Schafe zusammentrieb. Ein beeindruckendes Erlebnis und wahrscheinlich viel typischer für Neuseeland als jede kommerzielle Touristenattraktion! Das ist das echte pure Neuseeland!
Am Nachmittag nach der Mittagshitze durften wir dann noch im Stall beim Wiegen der Schafe dabei sein. Zunächst wurden die leichten Merinos von den schweren Romneys (die "normalen" Schafe ) getrennt und danach jeweils eine Stichprobe von 15 Tieren gewogen. Die Merinos bringen nur 40 kg die Romneys dagegen über 60 kg auf die Waage! Und um sie auf die Waage zu wuchten muss man sie zunächst auf den Po setzen, was gar nicht so einfach ist! Eine eigene Schaffarm wollen wir aber beide trotz aller Erfahrung nicht eröffnen!
Am Abend dieses ereignisreichen Tages gab es dann noch ein Abschluss-Barbecue am Strand. Über einem offenen Feuerchen grillten wir Würstchen und genossen einfach nur das Meer, den Strand und das tolle Essen!
Am nächsten Morgen hieß es dann für uns leider schon wieder "Farewell"! Es ist immer wieder unglaublich, wie schnell eine Woche vergeht!
Aufbruch: | 13.10.2014 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2015 |
Neuseeland