Mal was Anderes erleben - Unser Abenteuer im Land der langen weißen Wolke
Wälder und weiße Strände auf Coromandel
Am Mittwoch (19.11.) hatten wir eine ordentliche Fahrstrecke vor uns. Entlang des Statehighway 1 passierten wir Auckland und erreichten am frühen Abend die Coromandel-Halbinsel südöstlich von Auckland. Auf dem Weg hatten wir in Takanini einen längeren Stop eingelegt, um uns mit verhältnismäßig günstigem Sprit und auch Lebensmitteln einzudecken. Außerdem eröffneten wir bei einem entspannten Inder ein Konto.
Unser erster Campingplatz auf Coromandel lag im Kaueranga Valley und war über gleichnamige "Road" zu erreichen. Es war unmöglich den waschenbeckengroßen und über die gesamte Schotterpiste verteilten Löchern auszuweichen. Die Kiwiautos sind diese sogenannten Gravel Roads aber gewöhnt und so transportierte uns auch unser Honda sicher ins Tal und am nächsten Morgen wieder raus
Den folgenden Tag verbrachten wir zu einem großen Teil in der Bibliothek von Thames, in der es unbegrenztes freies Wlan gab!! Es war mal ganz nett nicht auf die verbrauchten MB's achten zu müssen. Am Nachmittag fuhren wir auf der westlichen Seite der Halbinsel ein Stück weiter nach Norden und erreichten kurze Zeit später einen sehr hübschen Campingplatz nahe Tapu. Der Einfluss der französischen Besitzer war an vielen Kleinigkeiten zu bemerken: überall nette Deko und Hinweisschildchen und diverse Kräuter zum verfeinern des Essens
Die Nordspitze der Coromandel
Am Freitag, 21.11., fuhren wir weiter nach Norden in Richtung Coromandel Town. Auf dem Weg trafen wir am Straßenrand mit netter Aussicht mal wieder einen Deutschen aus dem Schwabenländle (es ist tatsächlich auffallend, dass insbesondere Schwaben unterwegs sind hier, Baden-Württemberg muss verwaist sein ) und unterhielten uns eine geraume Zeit. Unser weiterer Weg an diesem Tag bestand nördlich von Coromandel Town aus einer zunächst gut ausgebauten Schotterpiste. Um zur Stony Bay, (gelegen auf dem nördlichsten Zipfel Coromandels) zu gelangen, musste unser Auto jedoch gute 20 Kilometer auf einem etwas besseren Waldweg mit extrem steilen Abschnitten zurücklegen. Der Campingplatz am Ende der Straße war schön gelegen und so blieben wir bis zum Sonntag dort. Am Samstag begaben wir uns auf den Coastal Walkway zwischen Stony Bay und Fletcher Bay. Wir waren ganze 7 Stunden unterwegs, aber zu empfehlen ist die Tour durch Regenwald und entlang kleiner Buchten allemal.
Die Ostküste
Am Sonntag Vormittag begaben wir uns aus der Einsamkeit wieder in die Zivilisation, nur um dann am Otama Beach wieder abseits der üblichen Touristenrouten an einem wunderschönen Strand zu landen. Da in Neuseeland in den letzten Tagen doch der von uns schon viel früher erwartete Sommer eingetroffen war, wagten wir uns sogar erstmals bis zum Bauchnabel in den Pazifik Den Campingplatz teilten wir uns in der folgenden Nacht mit nur 3 weiteren (deutschen) Autos.
Am Montag fuhren wir über Whitianga zu DEN Touristenzielen Coromandels. Fürs Erste statteten wir dem Hot Water Beach einen Besuch ab. Das Besondere dort ist, dass aufgrund von geothermaler Aktivität kurze Zeit vor und nach Niedrigwasser sehr warmes Wasser direkt am Strand für Badewasserfeeling sorgt. Hier war es uns wieder viel zu touristisch und so wuschen wir lieber mal die Wäsche auf dem Campingplatz, während alle wie die Sardinen in der Büchse am Strand in Sandlöchern hockten .
Am nächsten Morgen klingelte unser Wecker schon halb 6, denn wir wollten zum Sonnenaufgang am Strand sein. Wie erhofft hatten wir den Strand (nahezu) für uns allein. Einziger Wehrmutstropfen war, dass wir noch früher hätten aufstehen müssen, um die Sonne richtig aufgehen zu sehen. Naja, das Farbenspiel am Himmel war es dennoch Wert gewesen.
Wir verließen den Campingplatz dann bereits um halb 9 um pünktlich vor der großen Touristenmasse an Cathedral Cove zu sein. Eine gute Idee, wie sich herausstellte! Wieder mal der frühe Vogel..
Den Nachmittag verbrachten wir am Strand von Hahei unweit von Cathedral Cove. Als kleines i-Tüpfelchen für diesen Tag entdeckte unser geübtes Auge noch einen Zwergpinguin im Wasser .
Am Abend begaben wir uns wieder in die Abgeschiedenheit des Coromandel Forest Parks. Mittwochmorgen brachen wir dann schon halb 9 zu einer Wanderung im ehemaligen Goldgräbergebiet Broken Hills auf. Im 500 m langen Tunnel, in dem einst nach Gold geschürft worden war, bekamen wir dann endlich die überall beworbenen Glowworms zu Gesicht. Fälschlicherweise hatten wir angenommen, dass es sich um Glühwürmchen handelt, aber im Grunde sind die Glowworms einfach Würmer, die am Popo oder Kopf (wir konnten das nicht eindeutig feststellen ) leuchten und so Beute anlocken.
Am Nachmittag ging es weiter nach Opoutere. Wir hatten auf dem Gelände der dortigen Jugendherberge einen Stellplatz reserviert und wollten dann am nächsten Tag die kostenlosen Kajaks nutzen. So kam es, dass wir am Mittwochnachmittag einen ausgiebigen Strandspaziergang machten.
Den schönen, mit Vogelgezwitscher erfüllten Abend vermiesten uns leider die zu Millionen ausströmenden Mücken und beißenden Sandflies.
Am nächsten Morgen klingelte wieder einigermaßen früh der Wecker, denn die Teresa vom Office hatte uns erklärt, dass wir die Kajaks nur bei Hochwasser benutzen könnten und letzteres bereits um halb 9 morgens sei. Wir trugen also die Kajaks zur angegebenen Uhrzeit zum Einstieg, nur um dann festzustellen, dass die Beschriftung von Teresa's Tafel offensichtlich schon etwa eine halbe Woche alt gewesen sein muss. Die Bucht lag noch komplett trocken. Da wir aber schon gelernt hatten, dass die Kiwis sich nicht wirklich um solche Sachen scheren (Zitat: "Kiwis don't care about that!" ), warteten wir eben einfach die 2 Stunden bis zum tatsächlichen Hochwasser ab.
Nach einer etwa 1,5 stündigen Paddeltour brachen wir dann auf in den äußersten Süden Coromandels.
Die folgenden drei Nächte verbrachten wir auf einem Campingplatz nahe dem alten Goldminenrevier Karangahake Gorge. Da sich das Wetter am Freitag nicht von seiner besten Seite zeigte, ging's in die Bibo nach Waihi. Am nächsten Tag schnürten wir dann wieder die Wanderschuhe und erkundeten das schöne Tal des Waitewheta River bis zum eigentlichen Goldgräbergebiet.
Am Nachmittag und zurück auf dem Campingplatz (überbevölkert von einer neuseeländischen Mädchen-Pfadfindergruppe ) war waschen angesagt. Und wie macht man das mitten in der Natur (mit) ohne Wasseranschluss auf dem Campingplatz? Genau, baden im Fluss! Zu unserem Motto "Der frühe Vogel..." gesellt sich zunehmend "Zurück zur Natur!"
Aufbruch: | 13.10.2014 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2015 |
Neuseeland