Mal was Anderes erleben - Unser Abenteuer im Land der langen weißen Wolke
Die Südinsel ruft...: Französisches Flair auf der Banks-Halbinsel
Wwoofen auf der Banks
Nachdem wir am Mittwoch Lake Clearwater verlassen hatten, fuhren wir durch die Canterbury Plains in Richtung Christchurch. An diesem Tag passierte nicht viel, außer dass wir am Hororata River südlich von Christchurch "unsere Zelte aufschlugen". Ab dem nächsten Tag, Donnerstag der 19. März, wollten wir wieder für eine Woche wwoofen. Diesmal waren wir bei John und Julie eingeladen, die in Duvauchelle auf der Banks-Peninsula wohnen. Wir verbummelten den Tag auf der Halbinsel bei von antarktischen Luftmassen beeinflusstem Wetter. Am späten Nachmittag lernten wir dann John kennen, der uns in seinem großen, hübschen Haus mit Blick auf den Akaroa Harbour willkommen hieß. Gleich nach dem leckeren Abendessen (indisch) konnten wir endlich mal wieder warm duschen gehen. Zur Krönung wartete dann noch ein gemütliches Bett!
Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen nahm John uns mit auf die Farm. Unsere Aufgabe für die nächste Woche war schlicht und einfach Holz hacken. Wir machten aber die Erfahrung, dass es gar nicht so einfach ist, dicke feuchte Eukalyptusstämme zu zerkleinern. Im Laufe der Woche sollte sich herausstellen, dass besonders in meinem Fall das Sprichwort " Übung macht den Meister!" zutreffen sollte. Zwar hielt uns das Holz physisch ganz schön auf Trab, wir hatten jedoch auch leichtere Aufgaben zu erledigen wie die Ernte der Walnüsse und das Verscheuchen kleiner Vögel von den Weintrauben.
Insgesamt verbrachten wir eine sehr entspannte Wwoof-Woche mit nur wenig Sightseeing. Wir statteten Akaroa, dem Hauptort der Banks-Halbinsel, einen Besuch ab und besuchten die ein oder andere kleine Bucht im Akaroa Harbour. Unseren freien Sonntag widmeten wir bei kühlem, nebligen Wetter dem ersten Teil der Herr der Ringe Trilogie. Schließlich wollten wir nach dem ganzen Mittelerde live mal wieder Frodo und Co in Aktion erleben.
Blick über den Akaroa Harbour von unserem "Zuhause" aus. Die Weinpflanzen sind mit Netzen abgedeckt, um die Vögel fernzuhalten, die allerdings immer wieder Wege zu den süßen Trauben finden.
An unserem letzten Tag, es war Donnerstag der 26.03., durften wir John noch helfen, sein selbst gebrautes Bier in Flaschen umzufüllen und fachgerecht mit Kronkorken zu verschließen. Der letzte Rest vom Schwarzbier wurde dann verkostet. Schließlich mussten wir das Gebräu ja absegnen! Nach einem kurzen Lunch verließen wir John und seinen dreibeinigen Kater Fluffy. Wieder mal hatten wir unsere Reiseauszeit sehr genossen und waren bereit für den "Heim"weg in Richtung Norden und einen letzten Wwoofaufenthalt auf einer Riesenfarm nahe Hanmer Springs.
Bevor wir der Banks-Halbinsel endgültig den Rücken kehrten, unternahmen wir noch eine kleine Wanderung auf einen Hügel, der bei besserer Fernsicht garantiert einen tollen letzten Blick auf Akaroa Harbour geboten hätte. Aufgrund der wabernden Wolken konnten wir aber nur einen dunstverhangenen Blick auf die beiden Kreuzfahrtschiffe vor Akaroa werfen. Am Nachmittag fuhren wir dann wieder den gratis Campsite der Vorwoche an, um am nächsten Tag einen guten Ausgangspunkt für unsere City Tour durch Christchurch zu haben.
Die Kunst des Bierbrauens war hier zwar schon abgeschlossen, aber imnerhin durften wir die Flaschen füllen und verkorken.
Quake City
Den Freitag, 27.03., widmeten wir ganz der größten Stadt der Südinsel. Am Morgen ging zunächst zum Großeinkauf bei Pak'n Save, bevor wir unser Auto etwas außerhalb der City in Riccarton abstellten und durch den botanischen Garten ins Zentrum schlenderten. Der Anblick, den Christchurch auch 4 Jahre nach dem großen Erdbeben noch bietet, ließ uns erahnen, wie verheerend das Februarbeben im Jahr 2011 gewesen sein muss. Immernoch sind viele Gebäude in der Innenstadt abgesperrt und Geschäfte dafür in großen Schiffscontainern untergebracht. Christchurch soll einst die englischste Stadt Neuseelands gewesen sein. Leider wurden viele der alten Gebäude zerstört und können auch nur zum Teil wieder aufgebaut werden. Ein Opfer der Naturgewalten ist beispielsweise die Kathedrale der Stadt, die zur Zeit abgerissen wird. Trotz der traurigen jungen Vergangenheit (durch das Beben 2011 kamen 185 Menschen ums Leben) ist Christchurch sehr lebendig und es hat schon fast Flair einen Kaffee zwischen den Containerlädchen und -café s zu trinken. Für uns gehörte auch der Besuch des botanischen Gartens zu den Highlights, die die Stadt zu bieten hat. Am späten Nachmittag drehten wir Christchurch den Rücken und folgten dem SH1 nach Norden bis ins Nest Amberley Beach. Dort kochten wir beim letzten Licht des Tages noch Nudeln mit Tomatensoße (wobei wir die Soße mit im botanischen Garten unter Birken gefundenen Birkenpilzen verfeinerten ). So wie wir eingeschlafen waren, wachten wir auch am nächsten Morgen mit dem Rauschen des nahen Pazifiks auf. Wir vertrödelten den Morgen mit einem ausgedehnten Frühstück und einem Strandspaziergang, wobei unsere mittlerweile geschulten Augen wieder 2 Hektordelfine unweit der Küste erspähten.
Aufbruch: | 13.10.2014 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2015 |
Neuseeland