Frankreich - Spanien 2013

Reisezeit: August - Oktober 2013  |  von Uschi Agboka

Aragon (Spanien) - Streckenverlauf: Bonansa - Roda de Isabena - Castillo de Benabarre

21.09.2013 - 23. Tag - Bonansa - Roda de Isabena - Castillo de Benabarre

21. September 2013 – Samstag – 23. Tag
Campingplatz Boltana, Aragon - Spanien
Boltana – Ainsa – Campo – Congosto de Ventamillo – Castejon de Sos – Colle Fadas – Colle Espina – Bonansa – Colle Bonansa – Congosto de Obarra – Roda de Isabena – Benabarre – Castillo de Benabarre – Graus – Colle Foradada – Ainsa - Boltana
Fahrzeit: 6 Stunden, 141 Meilen – 227 km

Gestern Abend sind noch zwei Dauercamper gekommen. Nette spanische Familien, sehr freundlich, im Gegensatz zu den Belgiern, die ausgesprochen unfreundlich und unhöflich waren und die nun abgefahren sind. Auch einige der holländischen Camper sind extrem unfreundlich, obwohl Rolf ihnen beim Internet half. Für mich ist das alles unverständlich.

Nach dem Frühstück starten wir um 10.30 Uhr, N 260 bis Ainsa, Campo. Mir gefallen besonders die grauen Felsen entlang der Straße, die wie gefaltet aussehen, manchmal wie Elefantenfüße und an Landschaften im Capitol Reef (USA) erinnern.

Ab Campo fahren wir wieder durch die wilde Schlucht Congosto de Ventamilla. Hier reichen die Felsen bis an die Straße. Es ist sehr kalt dort. Ich muss meine Hände in Rolfs Tasche stecken, so friere ich, kann kaum fotografieren.

Über Colle Fadas, 1.470 m, Colle Espina, 1.407 m – leider ist die Straße N 260 hier sehr holprig, mehr ein Feldweg. Wir biegen ab auf A 1605, vorbei an Bonansa, über Puerto de Bonansa, 1.380 m. Hier halten wir und machen Fotos, u. a. von schönen violetten Disteln, die dort blühen. Weiter durch die „Congosts de Obarra“, eine wilde tiefe dunkle Schlucht des Rio Isabena (Nebenfluss des Esera).

Vorbei am Kloster Santa Maria de Obarra (haben wir im letzten Jahr besichtigt), über Beranuy. Überall finden sich Hinweisschilder auf kleine romanische Kirchen. Leider können wir nicht alle besichtigen. So fahren wir ca. 28 km weiter, durch eine wunderschöne Landschaft, links und rechts die hohen Berge, dazwischen schlängelt sich der Rio Isabena, ein zauberhafter Anblick, bis wir das Dorf Roda de Isabena erreichen. Man kann es kaum glauben, dass der hübsche, aber verschlafene Ort hoch oben auf einem Felsen einmal Bischofssitz war.

Wir fahren auf den Berg und parken vor dem Ortseingang. Dann steigen wir die steilen Gassen hinauf bis zur Kathedrale. Viele festlich gekleidete Menschen haben sich dort versammelt und bald taucht auch das Brautpaar auf. Leider gelingt es Rolf nicht, sich mit den Hochzeitsgästen in die Kathedrale zu schmuggeln. So fotografieren wir das Brautpaar und die Gäste. In diesem Jahr ist der Kreuzgang geöffnet, da in dem dort befindlichen Restaurant das Essen für die Hochzeitsgäste stattfindet. Die Kellner sind sehr freundlich und so können wir in Ruhe den schönen Kreuzgang anschauen und fotografieren.

Roda de Isabena, seit 1964 Teil der Gemeinde Isabena, ist ein kleiner (nur 66 Einwohner) Ort in der Provinz Huesca in den aragonesischen Pyrenäen. Roda de Isabena ist der kleinste Ort in Spanien mit einer Kathedrale. Seit 956 war das Dorf Zentrum der Grafschaft Ribagorza. Schon früh Bischofssitz, bis 1149 als Lleida (Lerida) zurückerobert wurde. Roda stand in der Front gegen das islamische Königreich von Lerida. Im Jahr 1006 wurde Roda von den Mauren von Abd al Malik, Sohn des Almansor, erobert und zerstört, aber schon 1010 zurückerobert.

Unter König Sancho Ramirez von Aragonien wurde 1067 die neue romanische Kirche geweiht, deren Fertigstellung sich noch Jahrhundert hinzog. Aufgrund von Intrigen des Bischofs von Huesca und nach Streitigkeiten mit dem örtlichen Adel wurde Raimund von Roda, Bischof von 1104 bis 1126, aus Barbastro vertrieben und suchte 1116 in Roda Zuflucht. Auch die Nachfolger von Bischof Raimund residierten in Roda de Isabena. Im Spanischen Erbfolgekrieg, im Unabhängigkeitskrieg und in den Karlistenkriegen verschlechterte sich die Situation von Roda de Isabena.

1843 wurde die Kathedrale in eine Pfarrkirche umgewandelt. Im Jahr 1964 wurden die Gemeinden Puebla de Roda und Roda de Isabena zur Gemeinde Isabena vereinigt, der sich später noch andere Orte anschlossen.

Im Jahr 1970 wurde das Museum der Kathedrale von einem umfangreichen Kunstraub getroffen.

Die 3-schiffige Kathedrale San Vicente de Roda besitzt ein schönes Portal aus dem 13. Jh.. An der Südseite der Kirche erhebt sich der achteckige Glockenturm. Er wurde Ende des 18. Jh. auf Grundmauern aus dem frühen 11. Jh. errichtet, die auf lombardische Baumeister zurückgeführt werden.

An die Nordwand der Kathedrale folgt der romanische Kreuzgang (nach 1150) und der Kapitelsaal. Das Grab des Hl. Ramon de Roda befindet sich in der einst vollständig ausgemalten Krypta.

In Roda de Isabena, fast vollständig von einer Mauer umgeben, kann man auch noch den Bischofspalast anschauen. Was mir in dem Ort besonders auffällt, überall sind Neptun-Statuen zu sehen, selbst auf der Spitze der Kathedrale. Und obwohl der Ort sehr klein ist, ist es kein Museums-Ort, sondern eine lebendige kleine Gemeinde mit kleinen und großen Kindern, älteren und jüngeren Menschen, Häusern, in denen sich lebhaftes Leben abspielt.

Der Ort ist fast autofreie Zone, nur Einheimische können hier in bestimmten Straßen noch fahren oder auf kleinen Plätzen parken. Uns gefällt das sehr gut. Das „Hospederia de Roda de Isabena“, ein kleines Hotel, direkt an die Kathedrale angrenzend, macht Lust darauf, in dem heimeligen Ort einige Tage zu verbringen. Das Restaurant des Mini-Hotels (10 Zimmer) ist in den Gewölben des ehemaligen Refektoriums der Zisterzienser, ausgestattet mit gotischen Fresken und Möbeln aus dem 18. Jh., untergebracht.

Nachdem wir noch einen letzten Rundgang durch den schönen Ort gemacht haben, geht es weiter, über A 1606, eine enge kurvige Straße, über Colle Calvena, 1.151 m, durch die Sierra del Castillo de Llaguarres, bis Benabarre, wo wir um 14.15 Uhr ankommen. Zunächst suchen wir eine kleine Bar und löschen unseren Durst. Dann steigen wir zur Burg hinauf, die wir besichtigen wollen.

Von den Burganlagen hat man einen herrlichen Blick über den Ort und die umliegende Landschaft. Die Rolle, die die Burg von Benabarre an der Grenze zwischen Christen und Mauren spielte, spiegelt sich noch heute in dieser restaurierten Festungsanlage wider. Die Burg war Sitz der Fürsten von Ribagorza. Ihre beiden Kirchen, die Zisterne und die Festungsmauer, die die Burg umgibt, sind Zeugen der ruhmvollen Vergangenheit dieses Ortes. Die Burg erlebte bewegte Zeiten und spielte eine wichtige Rolle in den Kriegen zwischen Catalunya und den Karlisten.

Der Eintritt ist frei, was äußerst selten ist. Kaum ein Tourist verirrt sich auf den Hügel und so können wir in aller Ruhe herum laufen, schauen und fotografieren. Ein Teil der Festungsanlagen ist eingestürzt und abgesperrt. Doch das macht uns nichts auf, wir nehmen einen anderen Weg.

Die Burg/Festung von Benabarre ist auch als Burg der Grafen von Ribagorza bekannt. Auf einem Hügel liegend überragt sie den Ort. Die Anlage wurde von Muslimen errichtet und von Ramiro I. im 11. Jh. erobert. Die wichtigste Zeit in der Geschichte der Burg war zwischen 1577 und 1589, blutig Auseinandersetzungen fanden hier statt.
Die Festungsanlagen, über 100 m lang, gehen auf das 10. Jh. zurück. Zu dieser Zeit herrschten Muslime über die Gegend. Der alte befestigte Ort Ibn Awar wurde Ende 1062 von Ramiro I. erobert. Aus dieser Zeit stammen die Verteidigungswürfel.

Schloss Benabarre wurde zur Residenz der Grafschaft und die romanische Kirche wurde in eine imposante gotische Kirche umgewandelt. Die heutigen Reste der Burg sind Überlagerungen von drei befestigten Anlagen, zwei Kirchen und eine Zisterne.

Benabarre – der katalanischsprachige Ort - ist die historische Hauptstadt der Ribagorza.

Die Grafschaft Ribagorza war eine der Grafschaften in dem Bereich, der von karolingischen Chronisten der ersten Hälfte des 9. Jh. als Spanische Mark Karls des Großen bezeichnet wurde. Die Grafschaft umfasste die Täler der Flüsse Esera, Isabena und einen Großteil des Beckens des Flusses Noguera Ribagorzana. Die Grafschaft umfasste während der Hauptzeit ihres Bestehens die Gebiete der heutigen Comarcas Ribagorza in Aragonien und Alta Ribagorça in Katalonien.

Im Jahr 1017 wurde die Ribagorza an das Königreich Navarra angeschlossen, das auch die ehemalige Grafschaft Aragonien umfasste. Im Zuge einer Auseinandersetzung mit der lokalen Führungsschicht im Val d’Aran, die gegen seine Herrschaft waren, starb Graf Guillermo im Jahr 1017, ohne Nachfahren oder einen designierten Nachfolger zu hinterlassen. Dies verursachte eine Krise, die die muslimischen Herrscher von Saragossa nutzten, um den Süden und das Zentrum der Grafschaft anzugreifen. Sie eroberten Roda und Santa Liestra.

1018 besetzte König Sancho III. von Navarra, der mit Mayor, Gräfin von Kastilien verheiratet war, einer Urenkelin Raimunds II., aus eigenem Antrieb oder durch lokale Adlige gerufen, das Zentrum der Ribagorza. Von diesem Teil aus, der das Gebiet nördlich der Burg von Llaguarres und die mittleren Becken von Esera und Isabena umfasste, führte er Krieg gegen die muslimischen Herrscher. Gleichzeitig erwarb Graf Raimund III. von Pallars Jussà den nördlichen Teil der Ribagorza.

Raimund III. von Pallars Jussà war mit Major, einer Enkelin Raimunds II. von Ribagorza verheiratet. Sie war die eigentliche Herrschaftsträgerin. 1020 verstieß Raimund III. seine Frau, die in den Norden der Ribagorza floh. Raimund versuchte, sie von dort zu vertreiben, um ihr die Herrschaft zu nehmen. Sie wurde schließlich nach einem Aufstand im Jahre 1025 der Grafschaft enthoben, die an Sancho III. von Navarra fiel.

Major zog sich nach Kastilien zurück, wo sie Äbtissin des Klosters San Miguel de Pedroso wurde. Die Ribagorza wurde bis auf den Bereich des Flusses Noguera Ribagorzana, den Raimund III. hielt, von Sancho III. beherrscht.

Sancho III. von Navarra, der 1035 starb, vererbte seine Herrschaft an seine Söhne. Ferdinand erhielt Kastilien, García Navarra, Gonzalo die Ribagorza und Ramiro I. Aragonien. Jeder von ihnen erhielt den Königstitel und errichtete in seinem Herrschaftsgebiet ein jeweils eigenständiges Königreich.

Gonzalo I. starb 1043. Seine Herrschaftsgebiete, der Sobrarbe und die Ribagorza, wurden daraufhin dem Reich Ramiros I. eingegliedert, das bis dahin nur die alte Grafschaft Aragonien, also die Jacetania, umfasst hatte. Nach der Annexion Navarras durch Aragonien unter Sancho I. Ramírez im Jahr 1076 und infolge der Krise im Taifa-Königreich von Saragossa nach dem Tod von König Al-Muqtadir (1081) begann die aragonesische Expansion.

Peter I., Sohn von Sancho I. Ramírez, eroberte noch zu Lebzeiten seines Vaters Estada (1087) und Monzón (1089), sowie nach dessen Tod selbst als König (1096–1104) Huesca (1096) und Barbastro (1100).

Alfons I. (1104–1134), Peters Bruder und Nachfolger, setzte die Expansion mit der Eroberung von Saragossa (1118), Tudela und Tarazona fort. Er versuchte sich auch an der Einnahme von Lleida und Tortosa, scheiterte aber an der Allianz des Emirs von Lleida mit Raimund Berengar III. von Barcelona. Alfons I. starb 1134 bei der Belagerung von Fraga.

Nach Alfons Tod wurde sein Bruder Ramiro II. der Mönch (1134–1147) sein Nachfolger, da er selbst keine Nachfahren hatte. 1137 verlobte Ramiro II. seine Tochter Petronella von Aragón mit dem Grafen Raimund Berengar IV. von Barcelona. Die Ehe bildete den Ursprung der Krone Aragonien. Der Bund Aragoniens mit Katalonien brachte die Notwendigkeit territorialer Abgrenzungen mit sich, die Raimund Berengar IV. während seiner Herrschaft nicht vollends erledigte.

Im Januar 1244 legte daher Jakob I. den Fluss Cinca als Grenze zwischen Aragonien und Katalonien zwischen dem Bielsa-Tal und dem Ebro fest. Auf diese Weise gehörte ein Teil der Ribagorza fortan – trotz Protesten aus Aragonien – zu Katalonien. Im Jahr 1300 allerdings beschloss die von Jakob II. in Saragossa einberufenen Ständeversammlung Cortes de Aragón ein Kapitel, das der König ratifizierte und in dem festgelegt wurde, dass die Grafschaft Ribagorza, der Sobrarbe und die Comarca La Litera zum Königreich Aragonien gehören sollten.

Als Protest gegen dieses Kapitel verabschiedeten 1305 die Cortes de Cataluña in Barcelona eine gegensätzliche Resolution, die erklärte, dass das Gebiet von Salses bis zum Cinca zu Katalonien gehöre. Da Jakob II. dieses aber nicht ratifizierte, blieb die Ribagorza aragonesisch.

Möglicherweise, um der Entscheidung von 1305 abzumildern, gewährte Jakob II. 1322 die Grafschaft Ribagorza mit Ausnahme der Baronate Castro und Monclús, der Fueva, des Gistaín und des Bielsa-Tals und der Stadt Monzón seinem Sohn, dem Infanten Peter. Die neue Linie der Grafen von Ribagorza waren Vasallen des Königs, die an den Cortes de Aragón teilzunehmen hatten.

Diese zweite Dynastie der Grafen von Ribagorza bestand aus Peter IV. (1322–1381), Alfons IV. (1381–1412) und Alfons V. (1412–1425). Alfons IV. und Alfons V. waren auch Herzöge von Gandia.

Da Alfons V. ohne Erben starb, kam die Grafschaft an König Alfons V. von Aragonien zurück. Dieser gewährte sie seinem Bruder Johann, der sie als er 1458 als Johann II. selbst König wurde, seinem Sohn Ferdinand, dem späteren Ferdinand II., der Katholische.

1469 kam die Ribagorza schließlich an Alfonso de Aragón y Soto, einen legitimierten Sohn Johanns II., der auch Herzog von Villahermosa war und 1469–1485 als Alfons VI. von Ribagorza regierte. Die Ribagorzaner waren keine Vasallen des Grafen, sondern Lehensmänner.

In Patrimonialfragen regierten sie nach örtlichem Gewohnheitsrecht, das demjenigen der Grafschaft Pallars sehr ähnlich war, oder nach den Fueros de Aragón. Sie benutzten in der Regel die Umgangssprache des ribagorzanischen Aragonesisch und beriefen sich in öffentlichen Schreiben auf das aragonesische Recht.

Die Grafschaft wurde vom Generalrat der Ribagorza regiert, der aus Vertretern aller Orte und Städte zusammengesetzt war und sich am Gedenktag des Hl. Vinzenz von Saragossa (22. Januar) in Benabarre traf. Als Patron der Grafschaft Ribagorza erscheint in einem Kupferstich aus dem 16. Jahrhundert der Bischof Medardus, der als Regenbringer galt. Medardus ist noch immer Patron von Benabarre.

Die Grafschaft umfasste nach einem Ende des 16. Jahrhunderts in Saragosse gedruckten Inventar der Dörfer das Gebiet von Benasque bis Monzón am Cinca und die unbewohnten Gebiete von Ráfales im Süden von Altorricón und Binéfar. Das Dokument stellt auch dar, dass der Graf der Ribagorza eigene Rechtsprechungskompetenz hatte und sie in Prozessen mit dem Justicia de Aragón behielt.

Die weltliche Gerichtsbarkeit geriet mitunter in Konflikt mit dem Bischof von Lleida, zu dessen Gebiet mehr als 100 Kirchspiele auf aragonesischem Territorium gehörten, besonders an der durch das rechte Ufer des Noguera Ribagorzana und die Dörfer Albelda, Altorricón, etc. gebildeten Grenze der Grafschaft.

Bis 1571 gehörte die gesamte Ribagorza zum Bistum Lleida und den freien Gerichtsbarkeiten von San Beturián und Alaón, bevor das Tal des Ésera, ein Großteil des Tals Beckens des Isábena y und die Gebiete des Beckens des Cinca nördlich von Monzón an das Bistum Barbastro kamen.

Während der Regierung von Graf Martin I. (1550–1578) kam es immer wieder zu Aufständen in der Grafschaft, weil viele Ribagorzaner es vorzogen, unter direkter königlicher Herrschaft zu stehen.

1554 erklärten die Anwälte des Hofes von Philipp II. das Lehen für erloschen, aber das Oberste Gericht von Aragonien verteidigte die Rechte des Grafen. Im Zuge des Aufstands von Benabarre im Jahr 1578 trat Martin I. zu Gunsten seines Sohnes Ferdinand II. ab, der 1587 einen erneuten Aufstand in Benabarre niederschlug. Die Ribagorzaner setzten den Aufstand jedoch mit Unterstützung von katalanischen Banditen und des Grafen von Chinchón fort. Letzterer war Schatzmeister des Consejo de Aragón und mit den Grafen von Villahermosa verfeindet.

Diese Aufstände führten schließlich zu offenen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des Grafen und Anhängern des Königs. Sie fanden gleichzeitig mit den Alteraciones de Aragón statt.

Schließlich zwang Philipp II. 1591 Ferdinand II. zum Rücktritt gegen eine Ausgleichszahlung, woraufhin die Grafschaft an die Krone zurückfiel.

1633 gewährte Philipp IV. der Stadt Graus einen zweiten Justicia für die Ribagorza und trennte dessen Rechtsprechungsbereich von demjenigen Benabarres.

Die Ribagorza nahm an den aragonesischen Aufstände gegen Philipp IV. teil, bis das aragonesische Heer in Fraga endgültig besiegt wurde, die die Ribagorza, La Litera und Lleida besetzten.

Im spanischen Erbfolgekrieg von 1705 stellte sich die Ribagorza auf die Seite des Erzherzogs Karl und gegen den späteren König Philipp V.. Nach seinem Sieg schaffte Philipp V. mit den Decretos de Nueva Planta nicht nur wichtige aragonesische Sonderrechte ab, sondern machte auch die Ribagorza zum Korregiment (Vogtei) Aragoniens. Dieses wurde zum Gerichtsbezirk Benabarre, als 1834 die neue Provinz Huesca eingerichtet wurde.

Nach der Besichtigung der Burg von Benabarre fahren wir auf N 123 bis Torres Obispo, dann N 123A bis Graus. Es ist immer wieder schön, die Christusstatue und die Kathedrale hoch oben auf dem Berg zu sehen.

Ab Graus A 139 bis Morillo de Liena, vorbei an der Sierra de Campanoe, weiter N 260 über Colle Foradada, 1.020 m, vorbei an Samper und am Valle de Fuerva Alto bis Ainsa. Dort werden die ersten Geschäfte nach der Siesta wieder geöffnet.

Weiter bis zu unserer Tankstelle, kurz vor Boltana. Dort parken einige Franzosen mit ihren Motorrädern die Zapfsäulen zu, während sie Kaffee trinken. Man fragt sich, was die wohl im Kopf haben.

Gegen 16.30 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz, nach 6 Stunden, 141 Meilen (227 km). Heute ist wieder Service-Tag (Wasser, Abwasser, Toilette). Dann geht es zum Duschen und Relaxen.

Die beiden Dauercamper links von uns machen heute wohl einen faulen Tag, lesen und spielen. Der Campingplatz hat sich geleert, trotzdem stellen sich die meisten Leute direkt um die Sanitäranlagen herum, für mich nicht zu begreifen.

Es ist 17 Uhr und ich fange an, unser Dinner vorzubereiten: Hühnerbrust, Pilze, Salat, Baguette und Rotwein. Wir sitzen lange draußen und genießen einen weiteren schönen Abend.

© Uschi Agboka, 2015
Du bist hier : Startseite Europa Spanien Bonansa - Roda de Isabena - Castillo de Benabarre
Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Niederbayern nach Frankreich, 50 Tage mit dem Campingbus und dem Motorrad durch die Auvergne, die Midi-Pyrenees, durch Spanien mit Stützpunkt in Boltana bzw. Mendigorria.
Details:
Aufbruch: 30.08.2013
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 19.10.2013
Reiseziele: Frankreich
Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors