Frankreich - Spanien 2013
Mendigorria - Teil 1 - Streckenverlauf (Spanien): Ruta del Puerto Lizarraga - Naturpark Urbasa-Andia
7.10.2013 - 39. Tag - Puerto Lizarraga - Altasu - Naturpark Urbasa-Andia
7. Oktober 2013 – Montag – 39. Tag
Campingplatz Errota-El Molino, Mendigorria, Navarra – Spanien
Mendigorria - Puerto de Lizarraga – Puerto de Lizarrusti - Ataun – Beasain – Zegama – Altsasu – Sierra Urbasa – Puerto de Urbasa – Naturpark Urbasa-Andia - Mendigorria
Fahrzeit: 5 Stunden, 116 Meilen (187 km)
Ein herrlicher Tag beginnt, es sind nur noch 4 Camper auf dem Platz. Abfahrt um 10.30 Uhr nach Puente la Reina, NA 601. Dort müssen wir tanken und einkaufen. „Mein“ Metzger freut sich, dass ich wiederkomme, aber er hat auch sehr gutes Fleisch und zudem Fisch, was wir ganz toll finden.
Nachdem wir alles verstaut haben, fahren wir über AB 12 Richtung Valle de Yerri, über zwei Pässe, Puerto de Lizarraga, 1.031 m. Direkt hinter der Ausfahrt aus dem Tunnel, bevor die steile Abfahrt durch Wiesen und Wälder beginnt, kann man von einem Aussichtspunkt das grüne Tal von Ergoyena überblicken. Mir erscheint die alte Treppe hinauf zu dem Aussichtspunkt nicht ganz geheuer, ich bleibe lieber unten und genieße von dort die Aussicht. Rolf kraxelt natürlich hinauf und macht von dort oben einige schöne Bilder der herrlichen Landschaft. Weiter geht es.
Wir kommen zum Puerto de Lizarrusti, 622 m. Es ist eine herrliche Gegend hier, unterwegs begegnet uns eine Schaf-Herde mitten auf der Straße. Heute erspähen wir auch einige Rinder und Pferde. Wir halten in dem kleinen Ort Ataun, NA 120. Ich will in einem Tante Emma Laden einkaufen. Viele schöne Häuser mit Gärten sind hier zu sehen. Auch die Kirche des Ortes muss festgehalten werden. Und es gibt Flaggen an den Häuser, die etwas mit der Eta zu tun haben. Leider können wir den Text – baskisch – nicht übersetzen.
Nun folgt eine sehr kurvige Strecke, durch den Wald, hier sind nur 20 km/h, mal 30 km/h, max. 40 km/h erlaubt. Wir kommen nach Beasain, eine große Stadt mit viel Verkehr. Ab dort folgen wir der Autobahn N 1 bis Zegama. So eine steile Autobahn mit vielen engen Kurven, über einen Pass, Puerto de Exegarate, 652 m sind wir noch nie gefahren.
Weiter NA 1001 durch eine herrliche Waldlandschaft bis Altsasu, dort machen wir in einer Kneippe für einheimische Arbeiter Pause. 1 Milchkaffee, 1 Glas Rotwein, 1 Stck. Kartoffeltortilla 3,70 Euro. Nachdem wir uns gestärkt haben, fahren wir über NA 7183 / NA 718 durch die Sierra Urbasa, über den Puerto de Urbasa, 927.
Diese Berge sind Teil der baskischen Berge, der höchste Punkt ist der 1.184 m hohe Baiza. In dieser Gegend werden viele Fossilien gefunden. Wir sind hier im Naturpark Urbasa-Andia. Vor Millionen von Jahren erfuhr das Relief der großen Hochebene eine tiefgreifende Veränderung. Eine gigantische tektonische Absenkung erzeugte eine enorme Spalte zwischen den Gebirgszügen Urbasa und Andia. So umrahmen beide Gebirge zwischen den vom Atlantik bzw. Mittelmeer beeinflussten Landstrichen einen weitläufigen Naturpark. Die recht steile Auffahrt zum Gipfel zwischen großen Felsen hindurch und an staatlichen Baumgruppen vorbei führt durch eine Landschaft von wildwüchsigen Schönheiten. Wilde Pferde und Esel wandern umher. Im Gegensatz zu dieser wilden Gegend wirkt das anschließende bewaldete Tal angenehm frisch. Weiden und dichte Buchenwälder wechseln sich in der geschützten Naturlandschaft ab, die am Südrand abrupt in das Amescoas-Tal abfällt und so eine eindrucksvolle natürliche Aussichtsplattform über dem Ursprung des Rio Urederra bildet. Während der Abfahrt hinter dem Pass genießen wir die Aussicht auf hohe Kalksteinfelsen und fahren dann durch die Schluchten des Rio Urederra mit kristallklarem Wasser.
Naturpark Urbasa-Andia - In den Besucherzentren erfährt man Wissenswertes über den Naturpark, seine Erholungsgebiete, die Infopunkte, die Flora und Fauna und die markierten Wanderwege, die dem Besucher die Schönheit der Waldgebiete und Felslandschaften zeigen. So taucht man ein in die Vergangenheit der Megalithkultur und in den Alltag, den Jäger, Hirten, Holzfäller und Köhler in dieser Gegend über Jahrhunderte hinweg geführt haben.
Die Megalithen-Fundstätte im Urbasa-Gebirge ist nicht ausgeschildert, was den Zugang erschwert.
Auf der Landstraße NA-7183 zwischen Olazti/Oazagutía und Estella-Lizarra kann man das Urbasa-Bergmassiv überqueren. Entlang der Strecke findet man an vielen Orten Parkplätze. Am Nordrand liegt das Besucherzentrum, und im Süden führt uns die Borda de Severino - als Borda werden hier die Hütten und Unterstände für die Hirten und ihre Herden bezeichnet - , in der ebenfalls ein Besucherzentrum eingerichtet wurde, das Leben der Hirten vor Augen. Hier wurde ein Kohlenmeiler nachgebaut, der an die traditionelle Verwendungszwecke des Urbasa-Gebirges erinnert.
Zahlreiche Dolmen, Menhire und Cromlechs sind stumme Zeugen der Menschen, die hier schon seit 100.000 Jahren leben. Etwa 70 % der Fläche sind von beeindruckenden Buchenwäldern bedeckt, die mit anderen Baum- und Straucharten wie Eiben, Wacholder und Kiefern durchsetzt sind.
Auf den Freiflächen in 1.000 m Höhe macht der Wald großen Weiden mit Erika und Kreuzdorn Platz, auf denen man Pferde und Schafe weiden sehen kann. Aus der Schafsmilch wird der köstliche Idiazabal-Käse hergestellt. In diesem Naturpark sucht man umsonst nach Bächen und Flüssen. Das Kalkgestein ist wasserdurchlässig, und so versickert das Wasser durch zahlreiche Erdlöcher und Spalten im Untergrund. Deshalb ist diese Gegend auch ein Paradies für Höhlenforscher. Mitunter treten die unterirdischen Ströme in Wasserfällen zutage.
Im Naturpark gibt es noch viele ausgeschilderte Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die zu den Sehenswürdigkeiten führen.
Bald erreichen wir Estella, von dort geht es Richtung Mendigorria zurück auf unseren Campingplatz. Wir treffen 15.30 Uhr, nach 5 Stunden, 116 Meilen (187 km) ein. Nur noch ein älteres, englisches Ehepaar, die uns immer freundlich zuwinken, ist noch da. Alle anderen Camper sind verschwunden.
Ich mache mal einen Rundgang, um mir das riesige Gelände anzusehen. Am Fluss gibt es eine Schaukel, von der man in den Fluss springen kann, allerdings nur unter Aufsicht. Ein kleiner Hafen mit Booten für Kinder ist auch vorhanden. Hier wird sehr viel geboten.
Es ist sonnig und warm, heute, oben im Gebirge war es teilweise recht frisch. Zum Abendessen sitzen wir wie immer draußen. Es gibt Gambas, Chicoree- und Tomatensalat, Baguette, Trauben und Weißwein.
In der Gegend Navarras, in der wir uns befinden, gibt es viel Landwirtschaft, Weizen, Olivenbäume, Mais und große Weinberge.
Aufbruch: | 30.08.2013 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 19.10.2013 |
Spanien