Unsere Reise geht weiter, auf dem "Landweg" von Australien nach Europa
Japan West von 19.02. bis 15.04.2018 6190km: Teil 4a Kyushu Is. von 18.03.bis 27.03.18 1310 km
Ziel: Vom Vulkan Sakurajima zum Wasserfall im Kirishima NP, nach Kagoshima zum dicksten Baum Japans, nach Chiran mit seinen Samurai-Gärten, zum Sandbad in Ibusuki und zum Fischmarkt in Makurazaki. Die SW Küste entlang Richtung Norden bis Kumamoto mit seiner bei einem Erdbeben zerstörten Burg, mit der Fähre auf die Halbinsel Shimabara, dort nach Unzen, einem Mini-Yellowstone, nach Nagasaki wo am 9.8.1945 die zweite Atombombe abgeworfen wurde, zu den Töpferstädten Arita, Okawachiyama und Karatsu und eine der größten Stadte Japans Fukuoka. Letztendlich noch nach Dazaifu und Mojiko, bevor wir diese Insel wieder verlassen.
Wetter: Tagsüber wird es langsam wärmer aber immer noch <20º, nachts immer noch recht kalt, teils <10º, teils andauernder Regen.
Wir umrunden den Sakurajima, er gilt als der aktivste Vulkan Japans und macht seit einiger Zeit wieder Schlagzeilen wegen seines heftigen Ascheregens, hier einige Bilder von den Viewing Platforms (Aussichtspunkten): Nr. 1
Nr. 2
und Nr.3,
näher ran geht derzeit leider nicht und da wir in die Asche - Schicht die SL3 in der letzten Stunde abbekommen hat locker SAU schreiben können betrachten wir dies auch nicht unbedingt als wünschenswert. Wir besichtigen noch dieses Tempeltor am Fuss des Vulkans, das beim letzten grossen Ausbruch 1914 innerhalb eines Tages 2m tief (hoch??) mit Asche und Lava verschüttet wurde.
Nachdenklich geworden, wie klein, ohnmächtig ist doch der Mensch, welche Urgewalten toben im Erdinnern. Wir fahren Richtung Norden bis in den Kirishima NP, besuchen erst mal den Kirishima Shrine
und wollen dann eigentlich dem ‘Vulkan-Krater-Höhenzug’ entlang zum Kratersee ‚Lake Onami‘ fahren. Diese Hirschkuh grinst uns noch freundlich zu,
aber ein paar km weiter, drob’n auf’m Berg dann diese Schilder: Wegen eines verstärkten Gas-Ausbruchs am Vulkan Shinoedake wird die Schutzzone (= Sperrzone) auf 3km erweitert,
die Strasse und damit auch alle Wanderwege hier oben gesperrt. Grrrrr. Schauen wir uns halt noch schnell mal diesen Onsen an
und fahren dann am 9-schwänzigen Wasserfall vorbei
zu unserem SP beim Kirishima.
In der Nacht setzt der vom Wetterbericht versprochene Regen ein, der auch den ganzen Tag über anhält. Also hoppeln wir wieder einmal von einem Einkaufszentrum zum Nächsten, füllen unseren Kühlschrank und die Bargeldkasse auf (AEON verlangt keine Spesen!!) und entdecken auf unserem weiteren Weg Richtung Kagoshima den ‚dicksten Baum Japans‘.
Im Schatten eines Tempels ist dieser Laubbaum mittlerweile 1.500 Jahre alt geworden und hat bei 30m Höhe, einen Umfang von stolzen 24m+ erreicht.
Da müssen sich etliche Sequoias in Kalifornien schon anstrengen um bei dem Bauchumfang mithalten zu können. In Kagoshima selbst besichtigen wir den Stone Bridge Memorial Park
und natürlich die Ruinen des alten Palastes
bevor wir uns auf den SP in Chiran zum Abendessen zurückziehen und auf Wetterbesserung hoffen.
Am nächsten Morgen keine Wetterbesserung in Sicht, also weiter im strömenden Regen nach Chiran zum Peace Museum, einer Gedenkstätte für die gut 1.000 Kamikaze Piloten, die 1945 von hier abflogen um den Krieg um die Okinawa Inseln mit der Devise: ‚Ein Pilot = ein zerstörtes feindliches (Kriegs-)Schiff‘ nochmals eine Wende zu geben.
Eigentlich ein recht trauriger Ort, den diese Eingangsallee mit blühenden Kirschbäumen im Regen auch nicht sehr aufhellen kann.
Die andere Attraktion von Chiran sind 7 Samurai Häuser, (E=500pP, nur im Kombiticket), alle aus der Zeit um 1650, wobei beim näheren Hinsehen aber nicht die Häuser, sondern nur deren kunstvoll gestalteten Gärten besichtigt werden können. Bei schönem Wetter, Sonnenschein sicher eine Wohltat, aber im Regen,
die in die Szenerie eingebauten Berge im Hintergrund vom Nebel verhüllt, ein fragwürdiges Vergnügen, bei dem zusätzlich die Fantasie sehr gefordert ist. Sand auf dem Boden, der Wasser darstellen soll,
eine Ansammlung von Felsen, die einen Wasserfall repräsentieren,…
Weiter nach Ibusuki wo wir von einem Hügel runter auf Chingashima Island blicken, eine kleine Insel mit gut 3km Umfang, die zwischen März und Oktober bei Ebbe über diese Landbrücke erreicht, erwandert werden kann.
Sicher ein toller Ausflug, aber heute ist daran nicht zu denken. Schauen wir uns halt die berühmten Sandbäder an, (E=1080pP für Sandbad incl. Onsen). Man tauscht seine Bekleidung gegen so einen Yukatta ein, geht runter zum Strand und lässt sich bei schönem Wetter draussem im Freien,
bei Regen eben unter diesem Strohdach für ca. 10 min im 40º heissen Sand einbuddeln,
danach ab in den Onsen, oder wie wir zum Cape Nagasakibana mit dem obligatorischen Tempel
und einem der wohl funktionellsten Leuchttürme, die wir bisher so gesehen haben, der könnte doch genauso gut eine Toilettenanlage, eine Umspannstation sein.
Wir blicken rüber zum Mt. Kaimon-dake,
erinnert man sich daran, dass der vor 3 Tagen vom Cape Sata aus noch so aussah,
so versteht man, warum der liebevoll ‚Mt. Fuji von Satsumas‘ genannt wird. Beim heutigen Wetter und Null (Aus-)Sicht wird die 2 Stunden Wanderung zum Gipfel ersatzlos gestrichen. Wir fahren weiter zum Lake Ikeda und bewundern die seit 1997 florierende Geschäftsidee mit den ‚floating noodles‘. Das hier vorhandene Wasser zählt zu den 100 besten Japans, bei uns würde man da Bier daraus brauen, hier wird es jedoch dazu verwendet gekochte Somen Nudeln zu kühlen, die in diese ‚Schüsseln‘ dann im Kreis rumflitzen und mit den Chopsticks gegrabscht werden müssen.
200.000!!! Besucher im Jahr können nicht irren – und bei einem Portionspreis von etwa JPY 1.000 ein recht einträgliches Geschäft. Noch ein schneller Blick in die Tanks von den Riesen-Aalen aus dem Lake Ikeda,
die so um die 20 bis 50 Jahre alt und etwa 2m lang werden, um die 20kg wiegen und sich in bis zu 230m Tiefe aufhalten können. Unser SP für heute im Seaside Park bei Makurazaki.
Es regnet immer noch, wir schauen noch am ‚The Spirit of Fire Rock‘ im Seaside Park vorbei,
besuchen noch kurz in Makurazaki einen Fischmarkt, wo wir unzählige Variationen von verarbeiteten Bonito (einer Thunfisch-art) verkosten dürfen
und beim Zerlegen eines dieser Fische zuschauen können.
Nun geht es an über 10 Aussichtspunkten vorbei die Westküste entlang Richtung Norden,
entdecken zufällig diesen Gedenkstein, der an den Drehort des James Bond Filmes ‚Du Lebst nur Zweimal‘ erinnert
und dann weitere Tafeln, die darauf hinweisen, welche Szenen diese Filmes hier an und um diese Insel herum gedreht wurden.
Wir erreichen die Landspitze von Cape Noma
und fahren (schleichen) ab hier im nicht nachlassen wollenden Regen
weitere 200km die Küste entlang Richtung Norden bis zu einem SP bei Uki.
Zumindest regnet es am nächsten Morgen (fast) nicht mehr und auch die Kirschbäume im Park rings um unseren Stell- / Parkplatz sehen schon recht freundlich aus. Auch in Kumamoto, politisch gesehen einst einer der wichtigsten Städte Japans ist die Kirschblüte in vollem Gange,
die Hauptattraktion die mächtige um 1600 erbaute Burg, wurde jedoch bei dem schweren Erdbeben 2016 genauso wie der Tempel im nahegelegenen Aso schwer beschädigt,
kann derzeit nur von draussen besichtigt werden. So bleibt es bei eingestürzten Mauern,
einbeinigen Türmen,
die Sanierungsarbeiten sind in vollem Gange, werden sich aber noch viele Jahre hinziehen. Im Rathaus nebenan ist der 14te Stock für Besucher freigegeben, erlaubt einen tollen Überblick auf die recht moderne Stadt,
ihre Skyline
und auf / in die alte Burg.
Gemeinsam mit ihrem Bauherrn
ein letzter Blick auf den ‚Turm der Hoffnung‘, steht er doch unbeschädigt inmitten all der Trümmerhaufen.
50km weiter nördlich nehmen wir die Fähre rüber zur Shimabara Peninsula (JPY 2.900 für SL3, Fahrer und Beifahrer), haben während der 50 min Überfahrt Gelegenheit im Fernsehen den Sumo-Ringern zuzusehen
und erreichen dann Unzen, einen Thermalbadeort in einem geothermische aktiven Gebiet
einem ‘Klein Yellowstone’
am Rand des gleichnamigen Vulkans gelegen, der bei seinem letzten Ausbruch 1991 Schlagzeilen machte, als sein Lavastrom fast die Stadt Shimabara erreichte, doch mehr davon dann morgen. Heute Nacht schlafen wir bei Shimabara und hoffen einfach, dass der Berg weiterhin ruhig bleibt.
Dass unsere Sorge nicht ganz unbegründet war, beweist eine Gedenkstätte direkt nebenan mit diesen Ruinen,
als beim Ausbruch von 1991 ein Geröll und Lavastrom hier runter bis fast ans Meer floss
und diese Häuser bis zu 3m hoch verschüttete.
Seither ist der Mt. Unzen wieder friedlich, nur gute 100m höher.
Im Ort selbst besichtigen wir ein paar alte Samurai Häuser,
die einst entlang dieser Strasse gebaut wurden, deren Kanal in der Mitte als zentrale Wasserversorgung diente.
Hoch auf die Burg
und natürlich machen wir auch die Brunnen-Tour. Dieser Ort ist ein weiterer aus der Reihe mit den 100 besten Wasserquellen Japans und so kann hier an 60 öffentlichen Brunnen sowohl kaltes als auch heisses Wasser verkostet werden.
Ein kurzer Besuch bei Buddha auf dem Weg ins Nirwana,
bei den obligatorischen Koi (Zierkarpfen) in Stadtgraben
bevor es dann über 1000m hoch zum Nita Pass geht, von wo aus wir schönen Blick aus der Nähe auf den Lava-Dom des Mt. Unzen
und die Spuren des damaligen Asche / Lava / Fels Flusses bekommen.
Etliche km weiter finden wir heute einen SP nahe bei Omura.
Frühling - Samstag Morgen in Omura, ‘jeder’ geht heute zur lokalen Tempelanlage um die Kirschbaumblüte zu bewundern,
das 10.000ste Kirschbaumblütenfoto zu schiessen,…
Ein kurzer Besuch im Shrine
und weiter geht die Fahrt nach Nagasaki, die Stadt, über der am 9.August 1945 die zweite Atombombe abgeworfen wurde. Am Ground Zero dieses Denkmal,
im nahegelegenen Museum ein Nachbau von ‚Fat Boy‘
und endlos viele, sehr nachdenklich stimmende Exponate. Im Peace Park unter Anderem dieser Friedensstifter,
etwa 2km entfernt von Ground Zero diese seit jenem Tag einbeinige Tempeltor.
Aber das Leben geht irgendwie weiter, wie dieses auf einem Kaufhaus stehende Riesenrad,
eine gut florierende China Town,
oder gar dieses im Hafen liegende Kreuzfahrerschiff, die Queen Elisabeth der Cunard Line beweisen, deren Anwesenheit uns auch endlich eine Erklärung für die überraschend vielen ‚westlichen Touristen‘ im dieser Stadt liefert.
Normalerweise sehen wir von denen maximal so 1-2 Pro Woche, heute waren es mindesten 100 ‚Langnasen‘ die uns innerhalb von 2 Stunden über den Weg liefen. Noch weiter, ein kleines Stück Richtung Norden finden wir einen SP direkt am Meer bei Sotome.
Über den Saikai Bridge Park, die Nordspitze des Nagasaki Halbinsel
erreichen wir Arita, die Stadt in deren Nähe vor knapp 400 Jahren von einem Koreaner Kaolin gefunden wurde, die zum Geburtsort der Japanischen Porzellanmanufakturen wurde. Natürlich besichtigen wir das Porzellan-Museum,
den Shrine, dessen Torii mit Porzellan verkleidet wurde
und den Steinbruch, aus dem immer noch Kaolin gewonnen wird.
Imari, die nächste der drei wie auf einer Perlenkette aufgereihten Porzellanstadt
mit ihrer, mit kunstvollen Kacheln verkleideten Brücke
und zahllosen Läden, Manufakturen die zum Kauf locken.
Die haben schon tolle Sachen hier im Angebot,….
Wir wiederstehen allen Versuchungen und ziehen uns auf den SP in Yobuko zurück,
von dem aus wir dann am nächsten Morgen zum dritten dieser Porzellanorte, nach Karatsu aufbrechen. Über den Ort thront eine mächtige Burg,
gegen JPY 510 darf man im Keep bis ins 5. Stockwerk zur Aussichtsplattform aufsteigen,
aber von den im ‚Lonely Planet‘ versprochenen zahlreichen Porzellanmanufakturen im Ort haben wir nur eine einzige gefunden. Fahren wir halt weiter nach Fukuoka, … - und genau hier ist uns die Seite im Report wegen zu viele Bilder geplatzt, wir müssen das Kapitel teilen und dürft im Abschnitt 4b weiterlesen.
Aufbruch: | 12.11.2017 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2018 |
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