Unsere Reise geht weiter, auf dem "Landweg" von Australien nach Europa
Russland(Europa) von 18.08. bis 30.08.2018 3700km: Endspurt in&um St.Petersburg 28.08.-30.08.18 360km
Ziel: Von Veliky Novgorod nach St. Petersburg, dann über Pushkin und Peterhof weiter nach Ivangorod der Grenzstadt zu Estland.
Wetter: Teils sonnig, teils regnerisch > 20º, nachts angenehm < 15º.
Wir erreichen Pushkin, wollen eigentlich dort den Katharinen Palast besichtigen,
ein barockes Prachtstück, den die Zarinnen Elisabeth und Katharina die Grosse zwischen 1744 und 1796 erbauen liessen und in dem sich auch das zwischen 1979 und 2003 neu wieder hergestellte Bernstein Zimmer befindet, das dann 2004 anlässlich des 300ten Gründungstages von St. Petersburg von den Staatshäuptern Schröder und Putin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde - und das alles Dank einer exklusiven Spende der Ruhrgas AG (man spricht hier US $18 Mio) – und müssen lernen, dass zur Förderung des St. Petersburger Gruppenreisetourismus die Individualreisenden nur von Mittwoch bis Sonntag in den Palast dürfen und dann auch nur von 12h bis 20h. und dass man die Eintrittskarten erst drinnen im Park kaufen kann, wobei für den Zutritt zum Park selbst schon mal RUB 150 extra verlangt werden und drinnen an der Schlosskasse selbst mit ‚langen Warteschlangen‘ zu rechnen ist. Tolle Preispolitik, sollte man sich für Neuschwanstein auch mal überlegen, für rauf auf den Berg schon mal EUR 5 kassieren und dann sehen wer droben die Geduld verliert und unbesehen wieder runterkommt. Heute ist Dienstag, wir fahren unverrichteter Dinge weiter nach St. Petersburg,
im Aussenbereich noch ‚freie Fahrt‘,
in der Innenstadt dann wie erwartet ‚stehender Verkehr‘,
oft ein durch den lokalen Fahrstil kreierter Verkehrsstau und dazu blockieren noch 8!!! Auffahrunfälle innerhalb von 2 Stunden den Weg. Heute scheint nicht so unser Tag zu sein, der ‚Camping Progress‘ ist geschlossen, wir ziehen weiter zum Hotel/Camping Elizar (RUB 2700/Nacht) wo wir dann auch unterkommen um bei der Anmeldung zu lernen, dass wir ja unser Visa noch nicht haben registrieren lassen. Abweichend von den Informationen die wir bisher haben, dass dies nur bei einem Aufenthalt > 7 Tage an einem Ort notwendig ist, scheint es nun so zu sein, dass man innerhalb der ersten 7 Tage in RUS die Registrierung vornehmen lassen muss, aber wir sind schon 10 Tage im Land und zum einen wäre das strafbar, zum anderen wäre kein Aufenthalt hier möglich. Erst mal ist guter Rat teuer, dann die Lösung für unseren Fall: wir waren ja vor ein paar Tagen (noch innerhalb der 7-Tages Frist) in Moskau auf dem CP, der kann eine Online Registrierung für uns nachholen??!!??. Ein paar Telefonate, die Standard-Gebühr von RUB 150pP und alles ist gut. Wir gehen die 5 Min zur Metro, kaufen dort einige Fahr-Chips (Token) zu RUB 45, die zur einmaligen Fahrt im ganzen Metronetz berechtigen, wobei beliebig Umgestiegen werden kann, erst das Verlassen einer Metro Station gilt als Fahrtende. Mit Linie 3 geht es direkt ins Herz der Stadt zum Gonstiny Dvor, der Nationalbibliothek,
an der Nevesky pr. gelegen, eine Hauptstrasse die direkt zum Winterpalast führt. Auf dem Vorplatz Partystimmung, Livemusik an allen Ecken und Enden, eine bunte Mischung von der Nachwuchsrockband bis zu dieser Gruppe aus Ecuador.
Wir haben uns für heute Nachmittag noch die im LP vorgeschlagene Rundwanderung durch das Historic Heart vorgenommen, die wir zur Besichtigung der schönsten Brücken der Stadt noch etwas erweitern. Die eigentlich fotogene Bankowsky Most wird leider renoviert,
genauso wie zumindest Teile der riesigen Kazan Kathedrale,
dafür halt mal ein Blick ins Strassenleben,
auf den lachsfarbenen Stroganov Palast
und dann durch dieses Siegestor im General Staff Building
zum Winter Palace,
dem Palace Square mit der Alexander Säule.
Vorbei an einigen Maybachs und diesem ‚Honda in Gold’
zur St. Isaaks, die viertgrößte Kathedrale weltweit,
zum Reiterdenkmal Peter des Grossen, an die Newa mit der Wasserfront der Admiralty.
Schauen über den Fluss auf weitere ehemalige Paläste, die heute Museen beherbergen,
bewundern noch diese Atlanten, die unermüdlich das Portiko der grossen Hermitage stützen
und die Bootstouristen, die sich mittlerweile in Decken verpackt über die Kanäle der Stadt schippern lassen.
Über eine weitere Brücke zur farbenprächtigen Kirche des Blutvergießens,
die an den Mord an Zar Alexander II erinnern soll,
zum Mikhailovsky Castle
und zur 1-y Inzhenerry Most mit ihrem goldenen Vogel.
Pushkin bewacht weiterhin das National Museum,
so können wir in aller Ruhe zurück auf dem CP Elizar.
St. Petersburg zum zweiten, wir beginnen heute mit dem Denkmal für Katherina die Grosse,
überqueren die Anichkov Most, wo die mit den Pferden ringenden Helden an den Kampf der Menschen mit der Natur erinnern sollen,
gehen bis zur Moskau Station,
finden drinnen ein schönes Denkmal mit Peter dem Grossen, kommen an einer Markthalle vorbei vor der Frauen riesige Steinpilze verkaufen,
durchstreifen einen Teil der Altstadt
bis zur Most Lomonosova mit ihren Türmen für die Ketten des ehemaligen Hebemechanismus,
finden hinter den Polish Garden die Trinity Kirche mit ihren Domen in himmelblau mit weissen Sternchen
und kommen so zur Rückseite von St. Isaak,
zur Vorderseite der Admiralty
und stehen endlich am Ziel für heute, der Eingangshalle zum Hermitage Museum (E=RUB 700). Wir hatten von der Tourist Info den Tipp bekommen, dass offensichtlich wenig bekannt ist, dass das Museum Mittwochs und Freitag bis 21h geöffnet ist und daher der Andrang, die Warteschlangen so ab 15h deutlich nachlassen – stimmt, Tickets am Automaten gelöst, etwa 5min an der Sicherheitskontrolle angestanden (andere haben da auch schon Stunden gewartet, denn Tourgruppen haben Vorrang) und schon sind wir drin, gehen das prächtige Jordan Treppenhaus hoch
und sind in den Appartments des Zaren,
dem Festsaal,
dem Thronsaal.
Die Hermitage, eine der größten Kunstsammlungen, eines der größten Museen weltweit beherbergt Kunstschätze aus 3 Jahrtausenden, erstreckt sich über bis zu 3 Stockwerke in 6 zusammenhängenden Gebäuden teil mit Räumen vor allem im Winterpalast, die noch prächtiger sind als die in ihnen enthaltenen Objekte. Hier ein kurzer Querschnitt aus unserem 5 stündigen Besuch.
Ein Gainsborough,
der Malachit Room,
Bodenmosaic im Raum mit der Pfauenuhr,
die Pfauenuhr, ein mechanischen Wunderwerk, von einem englischen Uhrmacher geschaffen,
Rembrand Bilder, fast mehr als in Amsterdam,
Da Vincis Maria
und nebenan gleich noch eine davon,
Ein Korridor, seinem Vorbild im Vatikan nachgebaut,
drei riesige Hallen mit Oberlicht um die vor allem italienischen, mehrere Quadratmeter grossen Riesengemälde besser zur Wirkung kommen zu lassen,
Dieses Bild vom Markusplatz, das beim vorbeigehen den Eindruck erweckt der Blickwinkel auf den Platz würde konstant bleiben, der Platz würde sich drehen, dem Betrachter folgen.
ein Denker
und auch Rubens Schönheiten dürfen nicht fehlen.
Dazu noch Kunst aus Asien,
Ägypten,
Griechenland wie dieser Jupiter
oder diese Venus, ein Geschenk das Peter einst vom Papst bekam.
21h, auch wir müssen raus, noch ein letzter Blick auf den Winter Palace
bevor es mit der Metro zurück zum CP Elizar geht, auf dem mittlerweile der DCC mit 21 Fahrzeugen + russ. Führerfahrzeug eingetroffen ist, alles da vom Gespann mit Eriba Klein-Wohnanhänger bis zum dicken Concorde, der Platz ist randvoll, macht aber nichts, wir müssen sowieso weiter,
zurück nach Pushkin, wo ja noch der Catherine Palace auf uns wartet. Dort erst mal RUB 150 Eintrittsgebühr für den Park bezahlt
und dann an der Schlosskasse RUB 1.000 für die Palast Besichtigung, wobei von den angedrohten, befürchteten Warteschlangen für Individualtouristen absolut nichts zu sehen war. Wir müssen noch zur Schonung des Fussbodens solche OP-Saal Schuhbezüge überstreifen und werden, da der Palast nur Gruppenweise betreten werden darf, einer Gruppe russischer Individualtouristen und russ. sprechendem Führer zugeteilt, der viel und flüssig redet, wir davon aber leider kein Wort verstehen.
Ausländer kommen hier i.a. fast ausschliesslich im Rahmen einer geführten Reisegruppe an, so dass sich eine gesonderte Führung für uns nicht lohnt. Wir steigen ein prachtvolles Treppenhaus hoch und stehen gleich mal in der Great Hall,
ein verspiegelter Traumsaal
in weiss und gold.
Nach diesen Speisesaal
die Eingangstür zum Bernsteinzimmer,
drinnen eigentlich Fotografierverbot, aber den Schnappschuss konnten wir uns trotzdem nicht entgehen lassen,
im Gang noch ein Gemälde aus der ‚guten alten Zeit‘
und nach knapp 20 Räumen ist man durch, steht wieder draussen im Park und darf entsprechend seiner Besichtigungswut die Reisekasse weiter plündern. Fast jedes Gebäude hier nennt sich Museum und möchte mit so zwischen RUB 150 und RUB 500 am Ruhm des Palastes teilhaben. Also sehen wir uns eben das Cold Bath und das Upper Bathhouse nur von aussen an,
machen noch ein paar Bilder von den goldenen Kuppeln der Palast Kapelle,
vom Palast,
den Parkbewohnern,
besichtigen nur von aussen die Hermitage,
die Hermitage Kitchen
und die Admiralty,
werfen aus der Ferne einen Blick auf das Turkish Bath
und geniessen dafür die fantastische Akkustik im Grotto bei einer Kurzpräsentation der ‚vier Tenöre‘.
Vorbei am Lower Bathhouse
geht es zurück zum Auto und mit dem weiter nach Peterhof, wo sich Peter der Grosse einen weiteren Palast erstellen lies. Dort vorbei an der Benoas Residence,
einst gedacht als mittelgrosses Einfamilienhaus und dieser Kirche
geht es zum Grand Palast (E=???, Kasse bei unserer Ankunft nach 17h bereits geschlossen),
hinter dem sich der Lower Park befindet (E=900) in dem sich weitere gebührenpflichtige Museen verstecken. Wir gehen zurück, vorbei an der bereits bekannten Kirche im Abendlicht
und fahren weiter Richtung Westen nach Ivangorod der Grenzstadt zu Estland.
An der Grenze erst mal eine lange Warteschlange, nach 2 Stunden sind wir an der Abfertigung und haben wieder einmal ein Problem. Bei der Einfuhr des Autos nach Russland bekamen wir ein Zolldokument, das wir bei der Ausreise aus der Zollunion an der Grenze Kyrgyzstan/Tajikistan abgeben mussten. Bei der Wiedereinreise nach Kyrgyzstan hätte mir der Zöllner erneut so ein Dokument ausstellen müssen, tat er aber nicht, er zog es eher vor, mich wie schon erwähnt bei der ECO Tax um 500 KGS zu betrügen, grr - nun stehe ich hier an der Grenze ohne so ein aktuelles Dokument, einzig eine Kopie der abgegebenen Version habe ich noch bei mir. Nun gut, nach 20 min mit Diskussionen, Erklärungen, Belehrungen und Entschuldigungen nimmt man(n) Vernunft an, gibt sich mit der Kopie zufrieden, noch ein ‚save travel‘ – und wir sind durch, raus aus Russland, fahren im Niemandsland Richtung Estland, wo wir uns im nächsten Kapitel hoffentlich wiedertreffen.
Aufbruch: | 12.11.2017 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2018 |
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