Unsere Reise geht weiter, auf dem "Landweg" von Australien nach Europa
Tajikistan von 01.08. bis 08.08.2018 1890 km: Teil 2 – von 07.08. bis 08.08.2018 610 km
Ziel: Auf der North Route nach Dushanbe, weiter zum Iskandar-Kul über Ayni und Istaravshan nach Isfara, dem Grenzort zu Kyrgyzstan.
Wetter: Tagsüber sonnig, warm, blauer Himmel > 35º, Nachts < 20º.
Am nächsten Morgen die grosse Überraschung, ‚der Besitzer der Wiese‘ kommt wieder vorbei, schaut uns beim Einpacken zu und verlangt dann TJS 50 (etwa EUR 5.-) als Übernachtungs-Parkgebühr. Das entspricht etwa 25 Broten, 10kg Tomaten, 7*0,5l Bier, ein für dieses Land masslos übertriebener Betrag für das stehen auf einer Wiese ohne jegliche Infrastruktur. Wir ziehen weiter, aus der bisher guten Strasse wird die übliche Schlagloch-Staubpiste,
das Tal weiter sich, offensichtlich wird hier den nächste Staudamm gebaut.
Junge Männer am Strassenrand bieten mit kräftig spritzenden Wasserschläuchen ihre Dienste als Autowaescher an, kennen wir ja schon aus der Türkei. Kurze Pause, für TJS 40 gönnen wir SL3 ein Schaumbad mit Unterbodenwäsche,
die Felgen und Reifen werden mit Bürste geschrubbt, das Solarpanel wird gereinigt und das ganze Auto noch abgeledert. Droben auf dem Berg wird die Strasse auch wieder besser, die letzten 100km bis Dushanbe eine ordentliche Teerstrecke. Mitten in der Stadt finden wir einen Parkplatz und brechen bei etwa 38º zur Stadtbesichtigung auf. Vorbei an der Statue von Ismail Somoni
zum Bayrak, mit 165m der höchste Flaggenmast der Welt,
vorbei am National Museum
und dem Palace of Nations, dem Regierungssitz
zum weltgrößten Tea House, ein Palazzo Protzi dessen Bau Unsummen verschlungen haben soll, von vorne,
von innen, leider nur eine ‘normale’ Teestube,
der gegen Gebühr TJS 25 im Rahmen einer Führung zu besichtigende Prunksaal war heute geschlossen und von hinten, der Seeseite.
Nun noch das Parchan Memorial,
die Rudaki Statue
und die National Library.
Das Pflichtprogramm ist abgehakt, von der Hitze geschafft kehren wir zum Auto zurück und fahren auf der bestens ausgebauten ‘Innovative Road’ Richtung Norden. An Zwei Mautstellen werden TJS 3 und TJS 21 kassiert, zahlen wir bei solchen Strassen doch gerne. Es geht dem Varzob River entlang, vorbei an solchen Holiday Villages,
auf den nächsten 100km immer weiter bergauf, immer öfter solche Sicherungstunnel,
der Anzob Pass wird auf 2700m überquert bevor es durch den Anzob Tunnel wieder bergab geht.
Dieser Tunnel, 5km lang, unbeleuchtet, schwarze Seitenwände und schwarze Decke, daher stockdunkel, dazu noch schlecht belüftet, man fährt im Abgasnebel, keinerlei Seitenstreifen, keine Fahrbahnmarkierung und nur ab und an eine Pannenbucht, der Schrecken aller Autofahrer, man(n) ist froh durch zu sein, es (wieder einmal) unbeschadet geschafft zu haben. Ganz runter ins Tal,
dann Richtung Westen abgebogen
und gleich wieder bergauf,
hoch bis auf 2200m zum Iskandar-Kul,
an dem der Präsident des Landes eine Datscha hat, in deren Nähe I-Overlander von einem SP berichtet – stimmt, noch ein paar Moskitos weniger und wir wären im Paradies.
Am nächsten Morgen, Iskandar-Kul, türkis blau, spiegelglatt,
ein eiskalter Traumsee, Heimat von tausenden von Moskitos.
Es geht zurück zur Hauptstrasse, wieder runter vom Berg,
weiter auf guter Strasse durch diese teils recht enge Schlucht,
wären die Wände noch höher, die Bergflanken noch steiler,
sie könnte dem Bartang Valley Konkurrenz machen.
In Ayni, ein 1000 Jahre altes Minarett, einst aus Lehmziegeln erbaut,
heute von einer Plexiglashaube geschützt, in der Moschee nebenan beachtenswerte alte Holzschnitzereien.
Über den nächsten Pass bei 2700m weiter nach Istaravshan, eine der alten Städte an der Seidenstrasse, dort hoch zum alten Fortress Mug Teppe,
das vor knapp 2.500 Jahren Alexander der Grosse auch schon mal erstürmt hat, das beim ersten Blick beeindruckt, beim näheren Hinsehen aber eher enttäuscht.
Mittendrin eine (noch??) unvollendete Arena, Open Air Bühne,
deren Treppenaufgänge dank teils loser, teils schon wieder zerbrochener Fliesen bereits erste Verfallsspuren zeigen - schade darum.
Nahe des Eingangstores kann man auf noch? geländerlosen, wackeligen Treppen hoch auf den Aussenwall steigen,
die Burg umrunden, aber auch hier alles unfertig, eher ein Provisorium als ein Schmuckstück. Durch die kleinen Schießscharten machen wir ein paar Bilder von der Innenstadt,
fahren dann runter zum Hauptplatz,
besichtigen die Hazrat-i-Shah Moschee
mit ihren schön bemalten Holzdecke,
durchstreifen die Fußgängergassen der Altstadt,
finden auch die alte Hauz-i-Sangin Moschee, deren Deckenmalereien offensichtlich als Vorbild für die in der neuen Hazrat-i-Shah Moschee dienten.
Dieser Junge weist uns den Weg durch das Gewirr der Gassen,
bis zur Abdullatif Sultan Medressa, der Religionsschule mit ihrer blauen Kuppel,
ihrer mit durch Schnitzereien reichverzierten Eingangstür.
Noch ein kurzer Besuch auf dem grossen, bunten Bazaar
bevor wir weiter Richtung Osten fahren, Khojand, eine für uns gesichtslose Stadt mit 150.000 Ew. nur durchqueren und dann hinter Isfara gegen 22h die Grenze zu Kyrgyzstan erreichen. Die Ausreise nach kurzer Wartezeit problemlos, nur die meisten der bei der Einreise erhaltenen Zettel werden auf Vollständigkeit und angeheftete Quittung überprüft, Stempel hier, Stempel da, Schranke auf, wir dürfen weiter durchs Niemandsland.
Aufbruch: | 12.11.2017 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2018 |
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