Unsere Reise geht weiter, auf dem "Landweg" von Australien nach Europa
Australien zum Zweiten: New South Wales 1-von 24.11.bis 09.12.2017 1880 km
Ziel: Von Tweed Heads mal dem Meer entlang, mal durchs Binnenland langsam Richtung Süden bis Woy Woy, bis fast an die Stadtgrenze zu Sydney.
Wetter: Frühsommerlich warm, sporadische Regenschauer, < 30º.
Kurz hinter der Grenze zu NSW bei Tweed Heads fahren wir mal ein Stück auf der Autobahn, hier Motorway M1 genannt bis zu einem von Wikicamps versprochenen Stellplatz – der uns aber ganz und gar nicht gefällt. Also weiter Richtung Süden – und da entdecken wir doch wirklich nach knapp 10km, wie heute schon mindestens 10 Camper vor uns, einen brandneuen, in keinem Führer bisher verzeichneten SP. Hier ist wohl sein, also Abendessen zubereiten, Reisebericht schreiben und Camperleben geniessen.
Wir fahren nach Murwillumbah, erfahren dort in der Tourist Info, dass das Rainforest Center, das wir eigentlich besuchen wollten, dem letzten Hochwasser (40 ft, also gut 13m über dem normalen Flusspegel) zum Opfer gefallen ist. Wir begnügen uns damit ein paar der Jugendstil-Gebäude zu besichtigen,
fahren weiter zum Clarrie Hall Dam, wo wir sofort von diesem Pfau begrüßt werden,
der uns dann die nächste halbe Stunde nicht mehr von der Seite weicht, immer weiter kleine Bissen von unseren Äpfeln erbettelt, um dann letztendlich in Nimbin anzukommen.
Einst eine Hochburg der Hippies, vor 7 Jahren ein totes, verschlafenes Nest, das mittlerweile seine Auferstehung feiert, wieder Mittelpunkt einer alternativen Szene geworden ist.
Da wir schon mal in der Nähe sind, noch ein kleiner Abstecher in den Nightcap NP zu den Minyon Falls,
eigentlich recht beeindruckend, aber leider schon zu spät um noch die 21/2 Stunden Tour zum Fuß der Fälle zu schaffen. Fahren wir halt unbewandert zurück zu unserem SP.
Dem nächsten Tag haben wir den Besuch von Byron Bay gewidmet. Es ist Sonntag, Springbreak, der Ort von Teenies überflutet, die kostenlosen Parkplätze rar, die kostenpflichtigen mit AUD 4/Std bzw. AUD 20/Tag nicht gerade ein Schnäppchen. Direkt am Strand heute das alljährliche stattfindende Japan Festival, Musik
und Tanz
präsentiert von gross und klein.
Schon mal eine schöne Einstimmung auf unseren nächsten Reiseabschnitt. Wir wandern der Strand entlang, kommen am östlichsten Punkt Australiens vorbei,
steigen dann hoch bis zum Lighthouse,
wo wir gerade rechtzeig eintreffen um an einer kostenlosen!!! Führung teilnehmen zu können, die uns hoch auf den Leuchtturm bringt, wo wir endlich einmal grossen Linse ins Auge schauen können. Auf dem Weg zurück in den Ort noch ein kurzer Zwischenstopp bei diesen Drachenfliegern,
die darauf warten um mit zahlkräftigen Kundschaft Tandemflüge absolvieren zu können. Nix für uns, noch ein kleines Bier im Beach Hotel Biergarten und dann zurück zu unserem SP.
Es geht am recht einsamen Strand von Lennox Head vorbei,
dort hoch zum Lookout, ein sehnsüchtiger Blick raus aufs Meer, aber die letzten Wale sind hier bereits Ende Oktober durchgezogen. Also weiter nach Ballina, ein weiterer recht nichtssagender Ort am Wegesrand, wenn da nicht dieser riesige Schrimp irgendwie für Aufmerksamkeit sorgen würde.
Über Evans Head erreichen wir Yamba wo wir am Flssufer die nächste Nacht verbringen.
In Maclean, eine der schottischen Ortschaften Australiens werden alljährlich die Highland Games ausgerichtet, alle Laternenpfähle sind in Clan-Farben dekoriert
und auch droben bei der Gedenksteinpyramide (Cairn) sind Totempfähle mit den Farben der letzten 14 Clanführer bemalt.
Über Ulmarra, einst eine blühende Handelsstadt am Fluss, heute ein verschlafenes Nest in dem nur noch der Biergarten am Flussufer Beachtung findet, erreichen wir Grafton. Aber auch hier nur ein paar alte Häuser, ein paar alte, recht dicke Bäume und ein ansprechendes Einkaufszentrum. Ganz in der Nähe finden wir eine SP am Fluss, Gute Nacht, Gute Nacht und nochmals Gute Nacht,…
Erst drei!! recht verregnete Tage später fahren wir weiter zurück nach Grafton, wo wir noch schnell mal den Big Fig Trees einen Besuch abstatten,
nach Coffs Harbour mit seiner ‚Big Banana‘, seiner Down Town, wo Weihnachtsbaum und Palmen ein friedliches Nebeneinader feiern
und dem Mutton Bird Island, wo alljährlich tausende von Shearwater Birds ihre Jungen in kleinen Erdhöhlen zur Welt bringen.
Die Vögel so gross wie ein Albatross kommen mal schnell von den Philippinen runter nach hier um zu brüten und ziehen dann mit ihren Flüggen Kleinen wieder zurück, mag verstehen wers will,…
Noch ein kleiner Spaziergang entlang vom Sawtell Inlett,
ein Besuch in Numbucca Heads, wo natürlich die Graffiti (Malereien??) an der V-Wall, dem Water Breaker bestaunt werden müssen,
noch ein letzter Blick runter vom Rotary Lookout auf die Lagoon, dem ‚Familien-Ferien-Paradies“,
bevor wir uns auf dem SP Lions Park, in der sehr RVFT Macksville niederlassen.
Immer weiter die Küstenline entlang passieren wir Scotts Head, Stuart Point, die Southwest Rocks mit dem Trial Bay Gaol,
einst als Gefängnis gebaut, während WW1 zum Internierungslager für deutsche Auswanderer umfunktioniert und nach weiteren wechselhaften Jahren mittlerweile ein Museum (AUD 11pP) mit angeschlossenem NP Campingplatz. Ein Stück weiter das Smocky Cape Lighthouse, mit 128m/NN der höchstgelegene Leuchtturm in NSW,
der Sonntags sogar gegen AUD 10 besichtigt werden kann. Hat Head ein netter Strandbadeort,
Crescent Head, ein Surferparadies dessen Golfplatz mit diesen zwei Mosaik-dekorierten Wassertürmen verziert wird.
Vorbei an Kempsey erreichen wir unseren SP beim Kew i-Center,
wo der Begriff RVFT (RV Friendly Town) wieder einmal wahre Bedeutung erlangt: ankommen, sich fast wie ‚zu Hause‘ fühlen,…
Am nässten Tag fahren wir über Taree nach Wingham, wandern dort durch die Brush Nature Reserve, vorbei am Big Fig Tree
und zahllosen von Flying Foxes (=Fliegende Hunde, grosse, in Bäumen hängende Fledermäuse), die sowohl an ihrem permanenten Lärm, als auch an ihrem Geruch leicht zu orten sind. Auf Staubstrassen quer durch den Tapin Tops NP bis hoch zum Blue Knob Lookout
und dann weiter zum Haupt-Tagesziel für heute, der Ellenborough Falls, bis zur letzten Landvermessung mit gut 200m stolzer Titelträger von ‚höchster freitropfender Wasserfall Australiens – und damit auch der südlichen Halbkugel‘
aber mittlerweile stellt sich heraus, dass in Queensland im Girringun NP, der Wallaman Falls mit 268m noch ein Stückchen tiefer runtertröpfelt (siehe auch unser Bericht Queensland Teil 7 vom Juni 2016). Trotzdem wandern wir bis zum Knoll Lookout
steigen die 641 Stufen runter bis zum Fuss des Falls und dann wieder hoch, bevor wir zu unserem SP Kew i-Center zurückkehren.
Vorbei am Lake Cathie erreichen wir Port Macquarie, besichtigen kurz den Leuchtturm
und eine der ältesten Kirchen von NSW
bevor wir dann den Nachmittag im Koala Hospital verbringen,
eine Koala Auffang- und Rettungsstation
in der verletzte Tiere verarztet, gepflegt, aufgepäppelt, notfalls auch für den Rest ihres Lebens sicher untergebracht werden.
Im angeschlossenen Koala-Museum noch ein paar interessante Schautafeln, die u.a. den Werdegang vom Fingernagel-grossen Säugling bis zum ausgewachsenen ca. 25.kg schweren Beutel-Tier - das ist KEIN Bär, auch wenn er so aussieht und dem Teddybär als Vorlage diente.
Noch ein letztes Mal zurück auf unserem SP am Kew i-Center.
Heute geht es erst mal um 500m nach oben in den Dooragan NP zum North Brother Lookout.
Als Captain Cook um 1770 hier vorbeisegelte hat er gleich mal die ganzen Landmarken mit Namen beglückt und drei Berge hier am Ufer wurden warum auch immer ‚Three Brothers‘ benannt. Weiter zum Camden Head,
zum Leuchtturm bei Crowdy Head,
vorbei am riesigen Breaker (Wellenbrecher) bei Harrington zum Strand nach Tuncurry, wo dieser Pelikan Betteln wohl auch einfacher findet als Arbeiten, sich selbst ein paar Fischen zu fangen.
Im Myall Lakes NP fahren wir bis ans Ende zu den Seal Rocks, aber Seelöwen sind zur Zeit keine da, geben wir uns halt mit einem weiteren Leuchtturm zu frieden.
Unser letzter Höhepunkt für heute, The Giandis
mit 76m der höchste Baum von NSW, ca. 400 Jahre alt, mitten im Wald versteckt hat er irgendwie die Abholzaktionen des letzten Jahrhunderts überlebt und dient jetzt als lobendes Beispiel für Wald- Naturschutz gepriesen,…
Die Nacht verbringen wir auf dem SP im Lions Park der RVFT Bulahdelah.
Eigentlich wollen wir hier ja einen ganzen Tag verbringen, aber die Telstra Wifi Station in diesem Ort war kaputt, also verlassen wir diesen ach so netten SP,
und fahren schweren Herzens weiter. Bei Bombah Point gilt es wieder einmal einen Bach zu überqueren, aber dank der Ferry und AUD6,5/Auto aus der Haushaltskasse ist das kein Problem.
In Hawks Nest starren wir in der ach so heftig beworbenen ‚Koala Reserve‘ verzweifelt hoch in die Bäume, bis uns ein Anlieger erklärt dass es hier eigentlich (fast?) keine Koalas mehr gibt,…Wir durchqueren das gesichtslose Tea Garden, schauen in Port Stephens draussen am Soldiers Point einer weiteren ‚Fischfiletierungs-Pelikan Fütterung‘ zu,
in Nelson Bay ein Lighthouse, ein noch relative einsamer Strand - und
HURRAHHH, eine funktionierende Telstra Wifi Station, die Welt, das Internet hat uns wieder, unser Shipping Agent sendet uns den Fahrplan für Januar/Februar zu, wir können einen Abfahrts-Termin für Anfang Januar vereinbaren, wir sind wieder mal einen Schritt weiter,….
Noch ein paar Stunden in und um Nelson Bay, ein letzter Blick runter vom Gan Gan Hill Lookout,
ein kurzer Besuch bei den riesigen Dünen von Anna Bay
bevor wir den Tag mit einem Einkehrschwung in Murray’s Brewery beenden, wo wir dann auch gleich noch auf dem Parkplatz übernachten dürfen. Dafür bekommen die von uns sofort den inoffiziellen Titel RVFBrewery verliehen.
Wir fahren, eher erkämpfen uns den Weg in die Stadtmitte von Newcastle, die Stadt wird z. Zt. einer Generalverschönerung unterzogen und so sind die meisten Hauptstrassen aufgerissen, Umleitungen und Staus vorhergeplant, aber dafür wird AUD 4/Std Parkgebühr flächendeckend kassiert. Endlich sind wir drunten am Wharf angekommen, erklimmen den 40m hohen Observation Tower,
geniessen die Ruhe, den 360º Rundblick erst dem Strand entlang,
dann über die Dächer der Stadt.
Wir steigen hoch zum Fort Scratchley,
dessen tolle Kanonen dank totem Winkel nicht verhindern konnten, dass ein japanisches U-Boot in den Hafen eindrang um die Hafenanlagen zu beschiessen. Ocean Baths
ein gesichertes, öffentliches Meerwasserschwimmbad, in dem es angeblich sogar kostenlose warme Duschen geben soll, Bogey Hole,
einst ein privater Pool, den sich der Garnisonskommandant aus den Felsen schlagen lies, heute ein beliebter Badeplatz. Vom Strzelecki Lookout
noch ein langer Blick Richtung Süden, der Küste entlang, der wir dann bis The Entrance folgen um dann dort in der Nähe auf dem SP Rest Area on Hwy A1 die Nacht zu verbringen.
Wir fahren nach Gosford, nach drunten zum Einkaufen und nach droben hoch zum Lookout
besuchen kurz Terrigal
und ein Stückchen weiter Copacabana, aber mit Rio hat das hier sehr, sehr wenig gemeinsam, der Sand ist gelb, die Bikinis riesig, Der Captain Cook Lookout bietet nochmals einen schönen Ausblick, erklärt die Namensgebung vor knapp 250 Jahren, aber ansonsten ist hier recht wenig geboten.
Noch schnell Killcare
und Woy Woy durchquert bevor wir uns auf dem bereits bekannten SP Rest Area on Hwy A1 unser Abendessen zubereiten, heute mal Lachs in Chilli und Limettensaft mariniert, auf der Haut gebraten, irgendwie macht das Camperleben doch fast Spass.
Morgen verlassen wir die Küste, ziehen wieder mehr durchs Hinterland, eigentlich auch ein guter Grund dieses Kapitel hier abzuschliessen.
Aufbruch: | 12.11.2017 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2018 |
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