Unsere Reise geht weiter, auf dem "Landweg" von Australien nach Europa
Tschechien – von 30.09. bis 03.10.2018 520 km
Ziel: Zu den unter UNESCO Weltkulturerbe-Schutz stehenden Städten im Südosten Tschechiens, also nach Olomouc, Brno, Trebic, Telc und Lednice&Valtice, über Breclav dann zur Grenze in die Slowakei.
Wetter: Herbstwetter, sonnig < 20º, nachts < 10º.
Gleich nach der Grenze durchqueren wir Hruby Jesenik, eine recht bergige Gegend und heute am Sonntag sind hier sehr viele Wanderer und Radfahrer unterwegs. Erst nach einer guten Stunde finden wir in Rymarov
eine ATM Maschine, an dem wir uns mit Tschechischen Kronen eindecken können, nun ist es aber bereits nach zwei Uhr, die Restaurants am Wegesrand servieren um diese Zeit kein Essen mehr, der Magen knurrt, dann plötzlich Irgendwo im Nirgendwo ein St. Wenzislaw Dorffest.
Am nächsten Wochenende sind sowas wie Gemeinderats-Wahlen und eine der drei sich bewerbenden Parteien versorgt Festbesucher und ‚bedürftige Touristen‘ mit Käsebrötchen und Freibier. Unsere Stimmung bessert sich, wir wünschen der netten Kandidatin noch ‚alles Gute‘ fürs kommende Wochenende und fahren weiter nach Olomouc, das vor ein paar Jahren den Titel ‚unbekannteste Stadt Tschechiens‘ erhielt. Sowas machte uns natürlich neugierig, bereits St. Moritz weckt unsere Bewunderung,
das Rathaus
überrascht mit seiner astronomischen Uhr,
die 35 m hohe Holy Thrinity Column ist Weltkulturerbe,
der Rathausplatz verziert mit prächtigen Bürgerhäusern
die ganze Stadt einfach schön.
Dazu noch eine gotische Kathedrale vom Feinsten – von draussen
wie drinnen,
ein Ort, den man(n) wirklich mal besucht, gesehen haben sollte. Wir fahren weiter Richtung Brno um ca. 30km vor der Stadt auf einem wieder einmal bei I-Overlander gefundenen SP ‚drob‘n auf’m Berg‘
die Nacht zu verbringen.
Es geht weiter nach Brno, zur K&K Zeit noch Brünn, wo wir am Stadtrand parken und mit der Strassenbahn in die Innenstadt fahren (CZK 25 für 20min/ 2 Zonen). Eine nette Studentin bringt uns noch auf den ‚Richtigen Weg‘, durch eine riesige Fußgängerzone
mit schönen alten Bauwerken dekoriert,
geht es zum Rathausplatz,
zur Tourist Info im Alten Rathaus, wo die Besucher gleich mal vom Stadtdrachen begrüßt werden.
Warum dieses Krokodil da rumhängt konnte uns keiner sagen, gehört halt zur Stadt, genauso wie die schönen Häuser am Gemüsemarkt,
unter dem sich ein riesiges Labyrinth von Kellern und Gängen verbirgt,
das heute am Montag aber genauso wie alle Museen und Paläste geschlossen ist. Folgen wir halt den Empfehlungen der Broschüre ‚Was kann man in Brno am Montag tun‘ umrunden die alten Festungsmauern,
steigen hoch zu St. Peter und Paul,
aussen schön gotisch,
innen, eher ein undefinierbarer Mix aus den letzten 4 Jahrhunderten, finden irgendwo diese von einem Tigerrudel bewachte Kunstgalerie
und die Stadtverwaltung,
bevor wir zum Spilberk Castle hochsteigen, der Burg von Brno, die herrliche Ausblicke auf die Stadt bietet,
zwischen April und September auch Montags für Besucher offen steht - dummerweise ist heute der 1. Oktober und alles was wir zu sehen bekommen ist der gut 100m tiefe Brunnen und das Glockenspiel, das stündlich gespielt wird,
ansonsten müssen wir uns mit Stadtansichten begnügen.
Ein letzter Blick auf die Burg,
ein kurzer Abstieg, wir kehren zum Gemüsemarkt zurück, verdrücken dort noch ein paar mit Knödelscheiben umlegte Kaninchenkeulen
bevor wir uns für eine Weile ins Internet zurückziehen und schliesslich auf einen selbst!!! gefundenen SP am Damm von Brno übernachten.
Weiter nach Trebic, vorbei am ‚bemalten Haus‘
und über den Charles Square
zur Tourist Info um uns einen Stadtplan zu holen. Noch schnell die Uhr am Stadtturm bewundert, deren Ziffernblatt mit 5,50m Durchmesser und 60cm hohen Zahlen zu den größten Europas zählt.
Wir durchstreifen das alte jüdische Viertel,
gehen dann hoch auf den Hradek Hill
um den Ausblick über die Stadt zu geniessen
und den jüdischen Friedhof zu besuchen,
dessen 3.000 Grabsteine teils noch aus dem Jahr 1630 stammen. Auf dem Hügel gegenüber dann die St. Procopius Cathedral
und das Waldstein Castle, von dem uns besonders der alte Eiskeller beeindruckt,
der im Winter mit aus dem Fluss gehackten Eisblöcken gefüllt wurde und dann das Jahr über als natürlicher Kühlschrank zur Lagerung der Fleischvorräte der Schlossküche diente. Sightseeing macht hungrig, zum Glück gibt es direkt neben dem Schloss eine Micro-Brauerei mit Jaguar Sportwagenausstellung und heimischer Küche. Ein Goulasch mit Semmel(n)knödeln und dazu ein Dunkles,
schon sind wir bereit für neue Taten, werfen noch einen letzten Blick über die Stadt
und fahren weiter nach Telc, geschützt von einem Wassergrabens der Stadtkern, in dem sich Bürgerhäuser mit Häusern des Klerus und des Adels bunt abwechseln,
eine fröhlich wirkende,
eine bunte Stadt.
Ein kurzer Blick in die Schloss Kapelle, Grablege für die Eigentümer,
in den Schloss Innenhof
und den Mini Schlosspark,
auf die gegenüberliegenden Klostergebäude,
die heute von der Universität benutzt werden und nochmals dieser traumhaft schöne Zentralplatz
von dem wir uns kaum losreissen können.
Unser selbst gefundener SP heute ist an der Historical Water Mill in Slup, einer riesigen alten Mühle in der, gespeist von einem Kanal, gleich 5 Mahlwerke gleichzeitig betrieben werden können.
Zu Ihrer Zeit ein Wunderwerk der Technik, heute ein sehenswertes Museumsstück. Weiter geht unsere Fahrt nach Lednice, ein weiteres Unesco Weltkulturerbe, denn auf einem insgesamt 200qkm grossen Gelände, verteilen sich Schlösser, Gebäude, Parks, Fluss- und Seelandschaften und so gilt dies als das größte, zusammenhängende, von Menschenhand modifizierte Gebiet weltweit. An diesem Ruhm will natürlich jeder teilhaben, doch warum muss dies dann gleich zu einer Touristenmelkstation ausarten??? Man wird gezwungen auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz zu parken, denn Parkplätze am Strassenrand gehören ausschließlich den Einwohnern, die komplette Besichtigung des Schlosses
kostet schon mal knapp CZK 1.000 (=EUR 40),
dazu kommen dann ca. CZK 100 für jedes weitere Gebäude im Schlosspark, wie den Maurischen Palast,
das Aquädukt (ausnahmsweise kostenlos),
das Minarett,
oder den etwas überdimensionierten Pferdestall,
wobei dann für die Gehfaulen und Eiligen die nicht 5-8km zu Fuss gehen wollen / können noch Kosten für Kutsch- und Bootfahrten anfallen, denn praktischerweise ist das Radfahren auf den breiten Wegen im recht weitläufigen Schlosspark untersagt, also zusammengenommen doch gute CZK 2.000 pP für einen ausgiebigen Besuch hier fällig werden können. Es wendet sich der Held mit Grausen und fährt weiter nach Valtice
um dort festzustellen, dass der Zahn der Zeit hier wohl schneller nagt,
als die Renoviere offensichtlich arbeiten können.
Breclav, angeblich das ‚Eingangstor‘ zu diesem Gebiet bezaubert mit dieser frisch mit Klinker verzierten Kirche,
ansonsten konnten wir hier aber wenig Sehenswertes in dieser Stadt entdecken. Es wird Zeit für uns das Land zu verlassen, wir fahren Richtung Süden, überqueren die Grenze zu Slowakei und treffen uns dort hoffentlich im nächsten Kapitel wieder.
Aufbruch: | 12.11.2017 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2018 |
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