Unsere Reise geht weiter, auf dem "Landweg" von Australien nach Europa
Japan Central von 16.04. bis 01.05.2018 1510km: Teil 1 Central Honshu 16.04.-24.04.2018 1120km
Ziel: Nach Toyota zur Werksbesichtigung, nach Inuyama wo Männer und Frauen getrennt von einem eigenen Schrein erwartet werden, nach Gifu wo eine der drei größten (höchsten) Buddha Statuen Japans auf uns wartet, nach Magome und Tsumago zwei der 69 alten Postkutschenstationen auf dem Weg von Edo (Tokyo) nach Kyoto, zum heiligsten (und für uns auch schönsten) aller Berge Japans, dem Mt. Fuji(3776hm), einer Umrundung der Izu Halbinsel, ein Besuch gilt Hakone, ein weiterer Enoshima mit seiner kleinen vorgelagerten Insel und schliesslich über Kamakura, das seine zahlreiche Tempel einer kurzen Episode als Hauptstadt Japans verdankt, nach Yokohama einer modernen Industriestadt nahe Tokyo.
Wetter: sonnig, sporadisch sogar >20º, nachts <15º.
Wir fahren nach Toyota zum Stammsitz der Toyota Werke, bewundern unterwegs noch dieses Hotel, das an eine Burg aus dem 17.Jh. erinnert
und erreichen so die Toyota Exhibition Hall, eine Mischung aus Museum, wie dieser Sportwagen aus den 70ern beweist
und Zukunftstechnologie, ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle – getankter Wasserstoff wird mit dem Sauerstoff aus der Luft zu Wasser verwandelt und die freigesetzte Energie wird in Strom umgewandelt, zum Betrieb dieses Fahrzeuges verwendet.
Täglich um 11h wird hier eine 2 stündige Werksbesichtigung durchgeführt, bei der man der Montage der Fahrzeuge zuschauen kann. Da wegen Bus-Kapazität die Besucherzahlen auf jeweils 40 japanisch- und 40 englisch sprechende Gäste limitiert sind, ist üblicherweise hierfür eine mindestens 2-wöchige Voranmeldung notwendig. Aber ‚Fragen kostet nichts‘ – und ja, heute sind über Warteliste noch zwei Plätze frei, wir dürfen mit. Wir können/dürfen zwar ausser der Verwaltungszentrale keine weiteren Fotos machen,
aber auch so war der Besuch, dem Beobachten der Arbeiter am Fliessband bei einer Taktgeschwindigkeit von 60 sec. – d.h. alle 60 sec läuft ein Auto vom Band - schon recht bewundernswert. Wir fahren weiter nach Inuyama, gehen dort erst mal zum Oagata-jinja, dem Frauen-Tempel,
wobei aber ausser diesen Wunsch-Holtäfelchen
und ein paar alten, rohen Steinen wenig von den weiblichen Fruchtbarkeitssymbolen zu sehen war. Ganz anders dann im Tagata-jinja, dem Männer Tempel mit seinen bis zu 3m langen hölzernen Penissen,
die beim jährlichen Fruchtbarkeitsfest durch den Ort geschleppt werden und auch sonst regen Zuspruch zu haben scheinen, wie diese Warteschlange am Montag Nachmittag gegen 15:30,
oder diese glattpolierten (begrabschten??) Steinkugeln beweisen.
Nun noch hoch zur ältesten Burg Japans, dem Inuyama Castle aus dem 15. Jh
bevor wir uns auf dem SP nahe der Stadt Gifu niederlassen.
In Gifu fahren wir erst mal zum Shohu-ji Tempel um eine der größten Buddha Figuren Japans zu bewundern.
Diese ist 13,63m hoch, ein hölzerner Rahmen mit Pappmaschee bestehend aus Sutras (=Gebeten) bedeckt, mehrfach lackiert und dann noch teilweise vergoldet, einfach ein Prachtstück in einem ansonsten recht schlichten Tempel.
Nebenan der schöne Gifu-jo Park,
drob’n auf’m Berg das Castle, die alte Burg, die aber nur im Rahmen einer mindesten 1-stündigen Wanderung (einfach), oder per Seilbahn (JPY 1040, einfach) erreicht werden kann.
Zuviel für uns, wir gehen runter zum Fluss wo zwischen Mai und Oktober Kormorane zum Fischfang eingesetzt werden. Es gibt 9 lizensierte Fischer, die 12 Vögel gleichzeitig zum Fischen einsetzen, aber derzeit sind aber alle Vögel noch im Trainingslager und die Ausflugsboote, von denen aus man für etwa JPY 4.000 den Fischern bei Ihrer Arbeit zusehen kann, werden für die Saison vorbereitet, dümpeln am Ufer vor sich hin.
Wir fahren übers Land nach Magome, eine der 69 Stationen an der alten Post-Route von Kyoto nach Tokyo.
Ein romantisches Städtchen mit viel alter Bausubstanz,
gepflasterten Strassen, man meint, die Vergangenheit holt uns ein.
8km weiter, 300Hm rauf und runter, über einen 801m hohen Pass dann Tsumagojuku, die nächste dieser Poststationen, auch recht nett,
aber sowohl vom Erhaltungsgrad als auch von der Anzahl der durchwandernden Touristen deutlich im Hintertreffen. Ursprünglich hatten wir ja vor wie von LP vorgeschlagen, die 8km von Magome nach Tsumagojuku über den Pass zu wandern, aber permanenter Nieselregen überzeugte uns einer besseren. Den heutigen Tag beenden wir auf einem SP nahe bei Tsumagojuku.
Wir fahren weiter, knapp 200km bis zum Mt. Fuji, der sich sofort mal von seiner Sonnenseite zeigt.
Vorbei am Lake Motosu-ko
dem westlichsten der fünf Seen zu seinen Füßen
geht es weiter zu unsrem SP, der Camp Site am kleinen Lake Shojiko,
wir stehen unter Kirschblüten, vom Mt. Fuji bewacht, japanischer geht es nicht mehr.
Vorbei am See Nummer 3, dem Lake Saiko
und Nummer 4 dem Lake Kawaguchiko
geht es zur Fuji Subaru Line, die uns für JYP 2.060 hoch bis auf 2.300m Richtung Gipfel bringt.
Hier, drob‘n auf’m Berg ist derzeit Endstation, nicht nur für uns, sondern auch für tausende der anderen Touristen, die fast im Minutentakt Busweise hier hoch gekarrt werden. Hier ist Wintersperre, all die Wanderwege hier droben sind gesperrt, verschlossen, blockiert, nichts geht mehr, an ein weiterwandern ist er vor Ende Mai nicht zu denken, die offizielle Bergsaison dauert hier sogar nur von Anfang Juli bis Ende August. Noch ein paar Gipfel-Fotos
und dann ganz schnell wieder raus aus dem Trubel, runter nach Fujiyoshida zum Fuji Sengen Shrine, dem Ausgangspunkt der (Pilger-)Wanderungen hier hoch auf den Gipfel. Das grosse Torii,
der Haupttempel
und dann vorbei am See Nummer 5 dem Lake Yamanakako
auf einen SP in Seenähe.
Auf der Ost- und Südseite des Mt. Fuji führen drei weitere (kostenfreie) Strassen nach oben bis auf etwa 2.300m, zu Ausgangspunkten für eine Gipfelbesteigung, aber alle drei sind derzeit noch geschlossen, verrammelt, versperrt, vor Mitte Mai geht hier nix. Wir machen noch dieses Foto vom Krater des Mt. Fuji auf der Südseite,
bevor wir wieder runter zu den Shiraito Falls fahren, nette Wasserfälle, vom Schmelzwasser des Mt. Fuji gespeist,
200m breit, 20m hoch.
Weiter geht es Richtung Süden auf die Izu Peninsula, die wir nun im Gegenuhrzeigersinn umrunden wollen. Vorbei am Traveller’s Point
und am Lover’s Point
bis Dogashima mit seinen beeindruckenden Felsformationen und dann auf einen SP nahe Matsuzaki.
In Matsuzaki bewundern wir diese aus der Vergangenheit übrig gebliebene, für Japan recht einmalige Häuserzeile, bei der die sonst übliche Holzverkleidung der Außenwände durch wetterfeste Stuckarbeiten ersetzt wurde.
Weiter die Strasse entlang, irgendwo im Nirgendwo, versucht ein Fischlokal mit diesen über einen Bach gespannten Fisch-Drachen Aufmerksamkeit zu erregen, Kunden anzuziehen,
fanden wir eigentlich eine tolle Idee. Bei Cape Iro wieder einmal ein langer Blick Richtung Süden aufs Meer,
während in Shimoda dem Amerikaner, Captain Perry gedacht wird,
der um 1873 mit seiner Flotte aus schwarzen Schiffen Japan zwang sich dem Handel mit dem Westen zu öffnen und damit auch das Ende der Shogun Herrschaft einleitete, was dann mit der Meiji Restauration zur Wiederherstellung der kaiserlichen Macht führte. Neben den obligatorischen Tempeln und Museen hier ein idyllisches Flüsschen mitten durch den Ort,
ein paar schöne alte Häuser
und natürlich der Nachbau eines dieser schwarzen Schiffe,
das zahlkräftige Touristen durchs Hafenbecken schippert. Gleich nebenan der lange Sandstrand von Shirahama,
heute vor allem von Surfanfängern bevölkert, die sich in den ca. 50cm hohen Wellen austoben. Noch ein Stück weiter die Küste entlang erreichen wir unseren SP in der Marina Area in Ito.
In Atami gehen wir erst zum Einkaufen und dann runter an den Strand, bewundern die mutigen (oder doch nur zahlungswilligen??) Fahrer in diesem Fesselballon, der es doch für ein paar Minuten gute 50m in die Höhe schafft.
Über die Uferpromenade zurück zum Auto
und quer über die Berge verlassen wir die Izu Halbinsel, fahren weiter bis Hakone, wo wir von einem riesigen Torii empfangen werden.
Ein kurzer Besuch im Schrein, dem Hakone Jinja,
ein kurzer Besuch beim Torii drunten im See, wo sich gut 100 Personen (=2-3 Busse) in eine Warteschlange eingereiht haben, um sich darunter fotografieren zu lassen. Wir nutzen eine der kurzen Bildkontrollierungspausen aus um ein touristenfreies Foto von dem Torii zu bekommen
und fahren schliesslich weiter zu unserem SP in Kiyokawa.
In Enoshima, Surferparadies mit vorgelagertem, per Landbrücke verbundenem Tempelinselchen,
ein nettes Gate,
der Tempel besonders für die Frauen,
die Sea Candle, ein futuristischer Leuchtturm umgeben von einem schönen Park
und natürlich die lokale Spezialität, white Fish, winzige transparente Fischchen, die wir natürlich nicht unverkostet lassen können.
In Kamakura besichtigen wir nur den wichtigsten aller Tempel, am Ende einer langen Promenade quer durch die Stadt,
bevor wir dann endlich Yokohama erreichen. Eine der größten Städte Japans, in WW2 durch Bomben schwer beschädigt und zu teils alter, teils moderner Schönheit wieder aufgebaut. Wir finden nach einigem Suchen drunten in der Hafengegend ein Parkhaus in das SL3 reinpasst, in dem wir dank Toiletten 24h Öffnungszeit auch die Nacht verbringen können. Ein kurzer Blick auf den Landmark Tower, eines der Wahrzeichen von Yokohama,
ein langer Besuch in der nahegelegenen China Town, wo wir beim Abendessen die chinesisch/japanische Version eines ‚Buffet-Dinners‘ kennenlernen. Man bekommt eine Speisekarte mit ca. 135 Gerichten zur Auswahl und einen Tablett-PC und kann sich nun ohne Zeit- oder Mengenbegrenzung jeweils gleichzeitig bis zu 6 Gerichte bestellen, die dann frisch zubereitet serviert werden.
Nach 40 verschiedenen Portionen von Haifischflossensuppe über Peking Ente bis zum Mango Pudding streckten auch wir die Stäbchen, besuchten noch schnell den Tempel Kanteibyo
für eine kurze ‚Danksagung‘
und zogen uns in unser Auto zurück. Am nächsten Morgen dann Aufbruch zur Stadtbesichtigung. Ein Blick auf den Hafen,
auf zwei alte Backstein-Lagerhäuser, vor denen gerade das Deutsch-Japanische Frühlings-Bierfest aufgebaut wird,
auf Cosmos, das Riesenrad (JPY 700) mit dem Vergnügungspark zu seinen Füssen
und natürlich auf Minato Mirai 21,
der auf dem Reissbrett entworfene Stadtteil der Zukunft, Betonkonstruktionen in vollster Verendung. Vorbei an einem weiteren Wahrzeichen von Yokohama, der NYK Hikawa Maru, auf der auch Charlie Chaplin schon Passagier gewesen sein soll,
geht es zurück zu unserem Parkhaus, wo wir die Überraschung des Tages erleben. Bei der Ausfahrt (wir rechnen so mit zwischen JPY 2.080 und 4.500, denn so ganz haben wir den japanischen Text hier nicht kapiert) will der Automat doch tatsächlich keinen einzigen Yen von uns, zeigt einfach ‘0‘ und macht die Schranke auf.
Gut, als wir gestern eingefahren sind, hat der Parkwächter irgendwas gemurmelt, um unseren Parkschein gebeten und darauf rumgestempelt, was drauf gekritzelt nur dass das diese Folgen haben soll, knapp 24h umsonst geparkt, übernachtet, dafür aus der Ferne nochmals ein DANKE, DANKE und nochmals DANKE.
Wir fahren um Tokyo herum, müssen leider feststellen, dass der SP den unser Vorfahrer Gundel vor ein paar Jahren hier gefunden hat, so nicht mehr existiert und lassen uns dafür auf einem der offiziellen SP ca. 20km NE von Tokyo nieder. BpK erreicht, also wieder mal Zeit ein Kapitel abzuschliessen um uns Morgen wetterfest angezogen und energiegeladen an die Erforschung Tokyos zu machen.
Aufbruch: | 12.11.2017 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2018 |
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