Unsere Reise geht weiter, auf dem "Landweg" von Australien nach Europa
Japan Central von 16.04. bis 01.05.2018 1510km: Teil 2 Central Honshu 25.04.-01.05.2018 390km
Ziel: Mehrere Tage lang Tokyo zu Fuss und per U-Bahn zu erfahren, zu erleben und dabei zwischendurch mal einen Tag lang im nahegelegenen, nur 20km entfernten Koshigaya den Wettkämpfen der Sumo-Ringern beizuwohnen und dann über Nikko bis Aizuwakamatsu, für uns erklärtermaßen die Grenze zu Nord Honshu.
Wetter: sonnig, <25º, nachts <15º.
Direkt neben unserem SP ist eine Busstation, in der Info finden wir den zugehörigen, absolut taktlosen Fahrplan und für JPY 220 erreichen wir 20min später den Bahnhof von Ichiwaka. Dieser Bahnhof, an der JR (Japan Rail) JO (für was das auch immer stehen mag) Line gelegen, ist eine Schnellzugstation, d.h. von hier sind es nur 5 Stopps, 20min, JPY 300 bis Tokyo Marunouchi, dem Zentralbahnhof von Tokyo.
Von aussen ein recht imposantes Gebäude, das erst vor kurzem renoviert wurde, im Innern ein Verkehrsknotenpunkt im wahrsten Sinne des Wortes, Bahnlinien kreuzen sich auf 5!! Ebenen, alles was durch Tokyo fährt vom Shinkansen, dem japanischen ICE bis zur U-Bahn macht hier halt.
Wir wandern eine breite Strasse entlang bis zum Imperial Palace, den wir heute gerne besichtigen wollen, aber wir immer natürlich wie immer keine Reservierung dafür gemacht haben. Kurzes Plaudern mit den Wächtern – und ja, es gibt noch ‚genügend‘ freie Tickets, die ab 12h hier verteilt werden. Brechen wir also erst mal zur Besichtigung der Aussenanlagen auf, bestaunen die Nijubashi Brücke, über die die offizielle Einfahrt in den Palast führt
und diesen Wachturm droben auf der Mauer.
Normalerweise wird zweimal täglich eine Gruppe von maximal 250 Touristen von einem nur japanisch sprechenden Führer hier durchgeschleust. Entweder wurde dies mittlerweile geändert oder aber wird versucht dem erhöhten Ansturm wegen der ‚Golden Week‘ gerecht zu werden, auf jeden Fall werden heute 2 Gruppen mit jeweils max. 250 in die Palast-Anlage gelassen, eine Gruppe ‚nur Japaner‘ und eine weitere Gruppe ‚Ausländer‘,
die dazu noch eine englisch sprechende Führerin bekommt. Wir wandern 90 min durch die Aussenanlagen, bekommen den ‚kaiserlichen Balkon zu sehen‘ von dem aus die Geburtstagsglückwünsche entgegengenommen werden,
sehen die Nijubashi nun von der anderen Seite,
dürfen uns so wie ein Botschafter fühlen, der zur Audienz vorgefahren wird und machen noch ein paar Bilder vom Wachturm, der aus Kyoto hierher versetzt wurde
und nochmals ein Türmchen droben auf der Mauer.
Zurück an der Tokyo Train Station geht es gegenüber ins alte Postamt, von dessen Aussichtsterrasse im 7. Stock man von droben auf den Bahnhof blicken kann.
Den Rest des Tages verbringen wir im Umfeld des Bahnhofs, gehen zum Pasona Building, dem ‚Kreativitätstempel‘, einst ein von aussen völlig eingegrüntes Gebäude mit Bäumen, die aus der Hausfassade wuchsen, dieser Teil existiert leider nicht mehr, aber die Auberginen und anderes Gemüse, das in der Kantine von der Decke wächst ist immer noch vorhanden und die ‚kreativitätsanregende‘ Mini-Farm mit Schweinen, Ziegen, einem Alpaka und den drei warum auch immer Eulen??!!?? im 13. Stock ist auch immer noch da.
Noch ein kurzer Blick auf die Nihombashi
zur Zeit der Shogun der Urkilometer Japans, Ausgangspunkt aller Wege zu den lokalen Herrschern, ein Besuch in der dem Bahnhof angeschlossenen Unterirdischen Shopping Mall, gefühlte 3-4km lange Tunnels, ausgekleidet mit kleinen und größeren Läden, in denen alles vom Papiertaschentuch bis zur Designerbekleidung verkauft wird, bevor es auf bekanntem Weg mit Schnellbahn und Bus zurück zum SP geht.
Heute steht Sumo Ringen auf dem Programm, die wohl japanischte aller japanischen Sportarten, vom Unterhaltungswert wohl am besten mit dem amerikanischen Baseball vergleichbar. Etwa alle 2 Monate wird abwechselnd in Osaka, Tokyo und Nagoya ein 14 tägiges Sumo Tournier abgehalten, wobei deren Termine aber überhaupt nicht in unseren Reiseplan passten. Dazu gibt es zusätzlich noch die Sumo Tour, 28 Tage lang werden Wettkämpfe in jeweils einer anderen Stadt im Umfeld von Tokyo abgehalten – und wie es der Zufall so will findet heute der letzte dieser Serie im nur 20km entfernten Koshigaya statt. In der dortigen Tourist Info erfahren wir, in welcher Sporthalle dieses Event stattfindet – und dass noch Eintrittskarten verfügbar sind. Wir leisten uns 2 Tickets im näheren Umfeld des Rings (JPY 21.000), bekommen dafür ca. ½ qm auf einer dieser bodenbedeckenden Reisstrohmatten zugewiesen,
dazu noch 2 kleine Sitzpolster, ähnlich den Auflagen für Holzstühle zu Hause und machen es uns auf dem Boden so bequem wie es nur irgendwie geht. Um 10:00 geht es dann los,
unterschiedliches Gewicht wird teilweise durch Schnelligkeit und Können ausgeglichen,
aber wenn das Schwergewicht zupacken kann, dann wird der Gegner auch mal einfach aus dem Ring getragen.
Zwischendurch dann Gesangseinlagen, traditionelle Sumo-Ringer-Lieder werden zum Besten gegeben,
wir gehen mal kurz hoch auf den Balkon wo die Plätze etwas günstiger gewesen wären, (ab JPY 16.000 für 2 Karten),
aber irgendwie ist man für mein Gefühl da droben zu weit weg vom Geschehen.
15:00, der letzte Kampf ist beendet, wir werden vor der Halle noch von diesen TänzernInnen verabschiedet
und fahren zurück auf unseren SP.
Am nächsten Morgen steht ein japanischer Landcruiser neben uns, ich denke schon wieder so ein Kuschelparker –
und dann taucht Yoshi auf, stellt sich vor, zeigt uns Bilder von seinem Australien Aufenthalt vor ein paar Jahren, wir kommen ins Plaudern, fachsimpeln,…Ich frage ihn, wo er seine Windabweiser gekauft hat – und erfahre, dass die zwar von Toyota sind, aber nicht mehr hergestellt, vertrieben werden – muss ich halt weiter ohne rumfahren – aber nur bis zum nächsten Morgen, Yoshi hat doch tatsächlich die seinen abgebaut – und an SL3 befestigt, er braucht sie nicht so dringend und findet schon eine Lösung, hat eine kleine Firma, kann da irgendwas anpassen,… was soll man dazu noch sagen? Wir sind sprachlos, dankbar, verabschieden uns – und hoffen, dass er irgendwann mal wie geplant nach Europa kommt und wir ihm auch ‚was gutes‘ antun können.
Mit leichter Verspätung fahren wir auf bekannten Wegen zum Hauptbahnhof, dort wird ein U-Bahn 24 Std. Ticket gekauft (JPY 600) und zum Stadtteil Ginza gefahren. Gegenüber dem Ausgang der U-Bahn den Tsukiji Hongwanji Tempel besucht, ein im indischen Stil erbauter buddhistischer Tempel,
bevor wir uns durch das Gedränge am Tsukiji Outer Market schieben lassen.
Das hier ist die TURBO Version des Viktualien Marktes, gibt’s nicht gibt es hier nicht, man bekommt hier einfach alles (zu sehen), frischen Wasabi,
diese MUSS zu Sushi und Sashimi, den man sonst ja nur aus der Tube zu Gesicht bekommt, eine ordentlich Portion Blue Fin Thuna Sashimi als 2-tes Frühstück, bewundern die frischen King’s Crabs,
die letzten haben wir in Alaska gesehen und dann noch die Krönung des Sushi/Sashimi, der Kugelfisch, hier Fugu genannt.
Der darf nur von speziell ausgebildeten, lizensierten Sushi Meistern zerlegt und zubereitet werden, denn vor allem seine Leber enthält ein tödliches Gift. Wir können der Versuchung nicht wiederstehen, leisten uns eine kleine (20g!!) Portion,
die trotzdem immer noch über $10 kostet – und haben auch dieses Abenteuer unbeschadet überstanden. Mit der U-Bahn weiter nach Tokyo Roppongi, Crossing
mit seinen ultra-modernen Einkaufsstrassen
und seiner riesigen Spinne, deren Beine derzeit ein Strickkünstler im ‚Christo Stil‘ mit Wollpullovern überzogen hat.
Ein Blick auf den Tokyo Tower,
die Skyline,
Tokyo Midtown
und plötzlich sind wir mitten drin in einem Familienfest, mitten im Park.
Wir fahren weiter nach Shinjuku zum Tokyo Metropolitan Government Building,
besichtigen noch schnell den Cocoon Tower
und ein paar Einkaufsstrassen,
bevor es leicht ermüdet zurück zu unserem SP geht.
Heute geht es auf bekanntem Weg zur Tokyo Station und dann mit der U-Bahn weiter nach Shibuya zum Meiji Jingu Shrine.
Noch mal schnell der Hochzeit im Shinto Stil zugeschaut
und dann weiter nach Shibuya Crossing, der erklärtermaßen meistbegangenen Strassenkreuzung weltweit.
Heute am Wochenende kommt man ja da noch recht bequem über de Strasse, aber werktags zur Rush Hour??? Noch kurz durch die Fußgängerzone mit den Modeläden für die Jungen und Jung-gebliebenen
und dann raus zum Tokyo Skytree, mit 634m das erklärtermaßen derzeit höchste Bauwerk (nicht!! Gebäude) weltweit.
In Asakusa die Riverfront entlang und dieses Kunstwerk (Sperma??) auf der Asahi Brauerei bewundert,
den Sensoji Temple
und die nebenan liegenden Arkaden durchwandert,
in Ueno noch die 5 Stockwerke hohe Pagoda besichtigt,
den UNESCO geschützten Golden Buddha Tempel
und die sehenswerte Altstadt besucht -
und dann beschlossen: das war‘s. Man(n) könnte noch Wochen durch diese faszinierende Stadt streifen und vielleicht fliegen wir nochmal für einige Tage hierher, aber für diesmal ‚haben wir fertig‘, morgen geht’s weiter.
Wir fahren nach Chiba, wollen dort im Immigration Office unsere Aufenthaltserlaubnis verlängern lassen und lernen zu unserer grossen Verwunderung, dass während der ‚Golden Week‘ – die Tage um den 3. Mai nicht nur die Touristenzahlen ins astronomische ansteigen, nein auch das öffentliche Leben zum Stillstand zu kommen scheint. Die Schulen bleiben zwar geöffnet, aber die meisten der Behörden werden für einige Tage geschlossen. Unverrichteter Dinge ziehen wir weiter, bewundern noch die Schwebebahn, die hier ähnlich wie in Wuppertal ihre Kreise zieht
und erreichen dann am späten Abend den SP mitten in Nikko.
Nikko, UNESCO Weltkulturerbe, eine der für uns Eintritts-Geldgierigsten Städte Japans.
Reisender kommst Du nach Nikko, so bereite dich darauf vor min. JPY 5.000 an Eintrittsgebühren abliefern zu dürfen. Schon am Parkplatz wirst Du um JPY 510 erleichtert. Der erste Tempel, Rinno-ji, wegen Renovierung schamvoll unter Plastikfolie versteckt
hätte trotzdem gerne 900 JPY von dir, die 5 Story Pagoda ist schon mit JPY 500 zufrieden
dafür möchte der Hauptschrein Nikko Toshogu gerne JPY 1300 von Dir.
Der Futarasan-jinja verlangt nur JPY 200,
Taiyuin-byo, ein Grabmal, an einen Shogun erinnernd, will JPY550,
die Museen kosten extra und der Affenvorführer arbeitet auch nicht umsonst -
und schliesslich Shin-kyo, ein Brückchen drunten am Fluss darf auch nur gegen JYP 300 betreten werden.
Hier wendet sich der Held mit Graussen, ich würde dafür plädieren denen den UNESCO Status zu entziehen solange dieser derart schamlos ausgenutzt wird.
Weiter die Strasse Richtung Norden die Kinutateiwa Otsuribashi
ein nettes Hängebrückchen am Fluss, 500m weiter noch diese Aussichtsplattform
und irgendwann, irgendwie erreichen auch wir unseren SP, die Rest Area in Aizuwakamatsu.
Aufbruch: | 12.11.2017 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2018 |
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