Solo für Fortgeschrittene
Abschied
Treue Dienste habt ihr mir geleistet in den letzten Monaten.
Tagtäglich, von morgens bis abends, nur kurze Pausen, wenn ihr nicht mit in die Tempel durftet, habt ihr geduldig draussen gewartet.
Und jetzt müssen wir uns trennen, auch wenn das gemein ist, nur weil ihr so schäbig geworden sein, und notdürftig mit Pflaster geflickt. Aber –Ruht in Frieden. Ihr dürft euren Lebensabend auf Bali beenden.
7 Länder in 161 Tagen, etwas mehr als 5 Monate
knapp 49.000 km – zurückgelegt mit Flugzeug, Bahn, Bus, Minibus, Auto, Motorradtaxi, TukTuk, Fahrradrikscha, Boot, Ballon und natürlich zu Fuß.
55 Unterkünfte in allen Varianten.
In manchen Unterkünften gab es kein heisses Wasser, aber wenn es draussen eh heiss ist, kann man das gut verschmerzen.
Nur einmal eine Kakerlake, die es sich auf meiner Duscharmatur bequehm gemacht hat.
Aber nach meinem Schrei hat sie es vorgezogen, in ihrem Versteck zu bleiben.
Dafür hat es in manchen Unterkünften ganz wunderbare Hängematten mit meistens ganz wunderbaren Ausblicken gegeben.
Viele unglaublich schöne Erlebnisse gehabt, die Schönheit von Natur und Bauwerken bewundert.
Am beeindruckendsten aber waren die Menschen.
Begegnungen mit Menschen, die mit einer Herzlichkeit auf mich zugekommen sind.
Neue Menschen kennen gelernt, Freunde gewonnen, ein Stückchen gemeinsam gegangen und dann wieder jeder seines Weges.
Es hat nicht eine Situation gegeben in den Monaten meines Soloreisens, in der ich mich unwohl oder ängstlich gefühlt habe. Ganz im Gegenteil. Das war eine Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte und die mich bestärkt in dem Gedanken- das war nicht meine letzte Reise allein.
Reisen mit Partner ist ganz anders , nicht besser oder schlechter – einfach anders.
Wieder in Deutschland angekommen – wie gut, das es blüht und einigermaßen ! warm ist.
Ich bleibe am Zebrastreifen stehen, und die Autos halten an - sie HALTEN.
Nicht zu glauben.
Dafür bleibe ich auch brav am Straßenrand stehen, und laufe nicht wagemutig einfach los, den Blick auf die fahrenden Fahrzeuge gerichtet, um sie mit meinem Blick zum stoppen zu zwingen, was in Hanoi und Saigon hervorragend funktioniert hat.
Ich kann mir wieder mit dem Wasser aus dem Krahn die Zähne putzen, ohne gleich Angst vor Durchfällen zu haben.
Ich habe nach jedem Toilettengang noch die Tendenz, den Mülleimer für das Toilettenpapier zu suchen. Die Leitungen in fast gesamt Asien sind so dünn, das es schnell zu Verstopfungen führt und alle sämtliche Papiere im Eimer entsorgen sollen.
Dafür vermisse ich den Schlauch zum Spülen (das Bidet sozusagen)
Meinen Kleiderschrank habe ich noch nicht eingeräumt (ich hatte meine Wohnung vermietet für 3 Monate und entsprechend alles raus geräumt)
Es ist erstaunlich, mit wie wenig Kleidung man auskommt. Schon sowieso wenig eingepackt, nur die Hälfte davon gebraucht.
Noch nicht so wirklich angekommen hier, noch voller Eindrücke.und ebenfalls noch sehr verlangsamt im Lebensrhythmus. Hoffentlich hält es noch ein bischen an.
Ich danke allen meinen Freunden und Bekannten, und ebenfalls den Unbekannten, die mich begleitet haben auf meiner Reise, die Anteil genommen haben und genauso neugierig waren wie ich.
Danke – bis zur nächsten Reise, falls Ihr ebenfalls wieder Lust habt, mich zu begleiten.
Aufbruch: | 05.11.2018 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 16.04.2019 |
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