KKK-Kaukasische Kirchen und Klöster
Weiterfahrt nach Süden und zum Sevansee: Klosterkirchen von Noravankh
Zurück zur M2 und weiter in südlicher Richtung in die Provinz Vajot‘ Dzor. Unser Fahrer scheint jedoch eine andere Straße gewählt zu haben, da er bald links abbiegt. Bei Urcadzar findet sich eine Art Monument Valley in Kleinformat.
Danach steigen wir auf einen Pass bei Lanjanist und treffen danach bei Lanjar wieder auf die M2, die wohl stärker befahren ist, da sie die Hauptverbindung Aserbajan -Jerewan ist. Außerdem scheint die Wahl des Fahrers gut gewesen zu sein, denn die M2 ist eine schreckliche Holperstrecke.
Bei Areni geht es dann in die enge Schlucht Amaghu zu den beiden Klosterkirchen von Noravankh, die am Ende der Schlucht hoch über Tal angeschmiegt an eine steile Felswand aus einem Konglomerat verschiedenster Steinarten liegt.
Schon während der Fahrt könnte man in den Steilhängen zahlreiche Höhlen erkennen, in denen vor wenigen Jahren unsagbare archäologische Schätze aus der Bronzezeit geborgen wurden.
Die Klosteranlage ist vorwiegend im 13. Jahrhundert durch die Familie der Orbeljan, der Prinzen von Sjunikh, errichtet worden und steht besonders im Zeichen des heiligen Täufers. Durch ein schweres Erdbeben im Jahre 1840 stürzten die Kuppeln und Tamboure der Kirchen ein; erst im 20. Jh. efolgte sie Restaurierung.
Eine Wehrmauer umschließt die Hauptgebäude der Anlage, so die drei Kirchen, ein Gavith, Grabkapellen und einige profane Bauten.
Das Zentrum des Klosters und das älteste Bauwerk ist die große Kirche, die dem Surb Karapet, dem heiligen Täufer geweiht und zwischen zwei Weiteren sakralen Bauten eingeschlossen ist Die alte Täuferkirche, innerhalb dieses Kirchenblocks die südlichste, wurde vermutlıch schon im 9. oder 10. Jahrhundert von unbekannten Gläubigen errichtet, ist aber heute nur in den unauffälligen Grundmauern zu sehen.
Die neue Täuferkirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert als Bischofssitz von Sjunikh und als Grabstätte der fürstlichen Orbeljan-Familie errichtet. es handelt sich um eine ummantelte Kreuzkuppelkirche mit vier zweigeschossigen Eckkapellen.
Im Westen der Neuen Kirche ließ Smbat Orbeljan 1261 ein großes Gavith anbauen, auf dessen Fassade ein doppelstöckiges Portal zusammengesetzt wurde.
auf dem oberen von geoemetrischen Mustern gerahmten Portalfeld ist die Dreifaltigkeit Gottes dargestellt
Erst im 14. Jahrhundert entstand die dreigeschossige Mausoleumskirche. Geweiht der Muttergottes, präsentiert sie die Kunstfertigkeit des Meisters Momik, der nicht nur die Fassade, sondern auch die Innenräume mit teilweise ungewohnt islamisch anmutendem Sku|pturschmuck versehen hat.
eine zwölfsäulige Rotunde krönt die Mausoleumskirche - in den
drei Westsäulen sind - schwierig erkennbar - Reliefs der Madonna
und zweier Stifterfiguren eingemeißelt
Das zweite Stockwerk erreicht man durch eine auffällige zweiläufige Treppe an der Westfassade. Dieses Geschoss steht ganz in der Tradition einer einfachen Kreuzkuppelkirche mit zwei winzigen Eckräumen und zwei ausgeprägten Fenstern im Norden und Süden.
Am Portal des unteren Geschosses wird durch die beiderseitigen Steinstufen und die mehrfache Umrahmung ein leichter Schatten auf das Gesicht der zwischen Engeln sitzenden Madonna geworfen.
Das Portal des darüber befindlichen Geschosses ist noch kunstvoller.
Aufwendig sternformig umrahmt, mit zwei Vogeln in den Rahmenecken, thront
Jesus zwischen Petrus und Paulus.
Das unterste Stockwerk, das über sechs Stufen zu erreichen ist, zeigt eine kaum akzentuierte Kreuzform ohne Apsis und mit einem extrem breiten mittleren Raum, über dem sich ein komplexes Gewölbe in Sternform erhebt. ln einem zentralen Quadrat sind die Symbole der vier Evangelisten angebracht.
Von diesem Kloster fahren wir die imposante Schlucht zurück auf die M2, wo wir in Eghegnadzor bei der Familie von Winzer Arman Hakhverdyan (armanhakhverdyan@yahoo.com) in deren eingerichtetem kleinen Restaurant ein mehrgängiges Mittagessen erhalten, das diesmal von Weiß- und Rotwein als Weinprobe begleitet wird. Nach dem Essen gibt es noch einen klaren Brannt und einen Armenischen Cognac zum Kaffee. Die Töchter bieten Tanzdarbietungen mit Trommelwirbel dar.
Aufbruch: | Oktober 2018 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Oktober 2018 |
Georgien