KKK-Kaukasische Kirchen und Klöster
im Norden : Sevankloster
Die älteste Kirche, die Apostelkirche im Nordosten, wird auf das Jahr 874 datiert und liegt sozusagen zwischen den beiden anderen im Süden. Hier wurde auf den Bautyp des 7. Jahrhunderts zurückgegriffen, den man mit neuen Elementen geschickt kombinierte. Daraus entstand eine überkuppelte Kreuzkirche mit drei Konchen. Die Apsis ist halb zylindrisch geformt. An der Südfront wurde zwischen dem West- und Südarm ein großer Eingangsbogen eingesetzt, zwischen Süd- und Ostarm eine kleine Kapelle mit Apsis. Die Kreuzform des Inneren kann man auch im Äußeren nachvollziehen, da die Kirche nicht ummantelt ist. Erstaunlich wenig Dekor ist an dieser Kirche zu finden.
Wesentlich größer wurde im Südosten der Apostelkirche etwas später die Muttergotteskirche erbaut, ebenfalls ein Trikonchos-Bau, wobei jedoch der Westarm wesentlich zum Portal hin verlängert ist. An den Seiten der Ostkonche wurden zwei kleine Kapellen angebaut, die beide über den Kirchenräum zu betreten sind. Jene im Südosten hat eine kleine Apsis. Der rechteckige Raum zwischen Nord- und Westkonche stammt aus spätererZeit und hat seinen Eingang nicht in der Kirche, sondern vor der Kirche. Die doppelten Bögen im Zentrum heben den achteckig ummantelten Tambour. Die Muttergotteskirche hat später vermutlich ein Gavith erhalten, eine quadratische Halle, deren Dach auf sechs freistehenden Holzsäulen ruhte. Von diesem Gavith sind heute nur noch die Grundmauern erhalten. Und auch die wohl prachtvollsten bauplastischen Dekore des Sevanklosters: die formvollendet geschnitzten Holzkapitelle des Gavith, die heute im historischen Museum in Jerevan bewundert werden können.
Nach der Besichtigung der beiden erhaltenen Kirchen kann ich mit Ulrike die Halbinsel hochlaufen und das Kloster von Ferne aufnehmen. Auf dem Rückweg bleiben wir bei der alten Dame, die ich schon beim hochkommen beobachtet und fotografiert habe, stehen, da sie inzwischen ihre Schmuckstücke ausgepackt hat. Mit Ulrike und zwei weiteren Damen der Gruppe macht sie ein gutes Geschäft. Für Ulrike springt auch an Anhänger (wenn man’s glaubt: Mondstein) heraus.
Aufbruch: | Oktober 2018 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Oktober 2018 |
Georgien