KKK-Kaukasische Kirchen und Klöster
Tbilisi oder Tiflis: erster Rundgang
Anna hatte uns eine Wechselstube empfohlen, wo wir 40$ in 107 Lari umtauschen.
Da wir morgen mit der Gruppe durch die Altstadt geführt werden, entschließen wir uns zunächst den pompösen modernen Teil der Stadt anzuschauen. Am Europaplatz überqueren wir die Mitkvari und laufen durch den Rike-Park auf die Friedensbrücke zu.
Von dort hat man ein guten Überblick über den nördlichen Teil der Stadt.
Die 2009/10 errichtete Friedensbrücke war wegen der Baukosten bei den Einheimischen stark umstritten. Nun ist sie sowohl bei den Einwohnern der Stadt als auch bei Touristen ein beliebtes Fotomotiv. Entworfen wurde sie von dem italienischen Architekten Michèle Di Lucchi, das Ltchtdesign stammt von Philippe Martinaud, das für die Konstruktion verwendete Powerglas lieferte die Firma Glas Platz GmbH aus Wiehl im Bergischen Land.
Futuristisch wie die Friedensbrücke wirkt auch die Konzerthalle, die wie eine gekrümmte Makkaroni aussieht.
Tiflis ist eine Manifestation des Scheiterns. Das Bedürfnis der Mächtigen und Reichen, sich im eigenen Baustil zu verewigen, liess architektonische Ungetüme entstehen wie den Präsidentenpalast oder die aus zwei Glasröhren bestehende Konzert- und Ausstellungshalle. Vor vier Jahren wurde sie eingeweiht, seither steht sie leer. Ihre 40 Millionen Franken teure Glashülle ist verdreckt und zersplittert.
aus: Tagesanzeiger-Artikel: Tiflis - ein Museum der Hoffnungslosigkeit
Über dem Steilhang in absolut exponierter Lage liegt der Präsidentenpalast.
Die Kuppel aus shärisch geschliffenem Isolierglas soll wohl an das Capitol in Washington erinnern. Unvorstellbare 1 Milliarde Lari (inoffiziell) bzw. 13 Millionen Lari nach amtlichen Angaben sollen die Baukosten betragen haben
Dort wollen wir hoch und sehen eine langgezogene Teppe, kommen jedoch nur bis zu der dort verlaufenden Hauptverkehrsader.
Die nächste Treppe scheint noch im Bau zu sein, daher müssen wir eine Alternative suchen, die wir wenige 100m östlich finden. Nach Überqueren der Straße gelangen wir dann in ein Viertel mit morbidem Charme. Die im Reiseführer angeführten Holzbalkone sind zwar da, aber vermitteln kaum Vertrauen. Wir wundern uns über ein unter einem solchen parkendes Auto.
Auf dem Weg zum Palast sehen wir einen goldenen Kirchturm, er erscheint gar nicht so weit, also versuchen wir auch dorthin zu kommen. Nach mehreren Versuchen gelingt es uns den Zugang zur Dreifaltigkeitskirche (Zminda-Sameba-Kathedrale) zu finden.
Sie wurde auf dem alten armenischen Kodschawank-Friedhof auf dem Eliasbert: errichtet. Die Kirche ist der größte Sakralbau Transkaukasiens, ih« Grundfläche beträgt 56 x 44 m, Turm ist 84 m hoch. Der Kirchenbau, der von 1995 und bis 2004 weitgehend von Spendengeldern eines Oligarchen errichtet worden sein soll, fasst 1500 Gläubige. Die Kirchenglocken wurden in Deutschland gegossen.
wesentlich kleinere Sankt-Eüas
□ Übersichtskarte 5.21, Stadtpläne S. 26, 38,48
Am Eingang der Kirche haben einige Berufsbettler ihren Stammplatz gefunden. Die imposante Kathedrale wird nachts angestrahlt und ist daher von fast allen Punkten der Stadt zu sehen, auch vom Flugzeug aus.
Es handelt sich um einen ganzen Komplex mit großzügigem Park und ansprechender moderner Architektur. Es soll die größte …. Kirche der Welt sein.
Auf dem Gelände befindet sich noch die wesemtlich kleinere Sankt-Elias-Kirche.
Der Präsidentenpalast ist natürlich abgeschirmt, man kann nur von der Seite einen Blick durch das Tor werfen.
Also machen wir kehrt und gelangen durch das eben genannte Viertel zurück um zentralen Platz des Avlahari-Viertels. Dort liegt wieder die Ejimlatsin-Kirche, die wir zu Beginn unseres Rundganges des Awlaban-Viertels gesehen haben. .
Durch die Metekhi-Str. wollen wir dann zu der oberhalb des Europaplatzes liegenden Festungsmauer, was uns jedoch nicht gelingt, da das Strassengewirr in sich nicht geschlossen ist und uns immer wieder in Sackgassen führt.
Schließlich schauen wir uns die Metekhi-Kirche an, die hoch über dem Europaplatz liegt. Sie ist eine Kreuzkuppelkirche aus dem 12. Jh. und gehörte einstmals zum Metekhi-Schloß , das vom 5. Jh. bis ins 19. Jh. eine wechselvolle Geschichte hatte. U.a. wurde es ab 1813 von denm Zarenreich als Gefängnis genutzt.
Das vor ihr liegende Denkmal stellt Wachtang Gorgasali – einen georgischen König - dar. .
Allmählich werden wir müde und wollen noch einen Kaffee trinken, finden aber auf dem Rückweg kein uns ansprechendes Lokal. Auf dem Rückweg gelangen wir per Zufall in eine Vernisage von 6-10jährigen Schülerinenn in einem Innenhof.
Kurz vor unserem Hotel gibt es eine ganze Restaurantstrasse, in der wir schließlich wegen der fortgeschrittenen Zeit einen Weinm gemäß dem außen präsentierten Spruch trinken.
Das Abendessen im Kalasi-Hotel ist sehr ansprechend, für mich besonders angenehm, da man nicht an großen langen Tischen sitzt, sondern an Vierertischen, so dass eine Unterhaltung stattfinden kann. Das Essen ist stärker gewürzt als bisher, ansonsten sind die Vorspeisen ähnlich und der Hauptgang mit zwei verschiedenen Fleischsorten (Huhn in toller Sauce und Schwein mit Paprika) wird ‚dazu‘ geliefert – also kann man auch noch an die leckeren Salate.
Aufbruch: | Oktober 2018 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Oktober 2018 |
Georgien