Vor dem Start!
Entlang der Ostküste Australiens: Die Sonne kommt wieder....
Unser Sonnenwochenende am Beach auf Tuross Head
Nach jedem Regen kommt der Sonnenschein... Und wirklich kaum sind wir in Ulladulla angekommen, ziehen die dunklen Wolken von dannen. Blauer Himmel über der See. Wir setzen uns auf die Terrasse des Infozentrums. In fast jedem Ort finden wir ein Informationszentrum, dessen Servicepersonal sehr gern und sehr fachkundig Auskunft gibt über die besten Routen und sehenswerten Plätze entlang unseres Weges. In Ulladulla wird uns Tuross Head als nächster Campingplatz empfohlen. Auf der WetterApp sehen wir bestes Wetter bis Montag und reservieren noch von Ulladulla aus zwei Nächte. Nun können wir uns Zeit lassen.
Auf unserer Liste steht als unbedingtes „musts“ Pebbly Beach. Mitten im Wald gelegen sollen sich hier die Kängerus auf dem Campingplatz wohlfühlen. Ein ausgefahrener Waldweg führt direkt uns an einen sehr idyllisch gelegenen Platz am Rande des Murramarang Nationalparks. Der Strand ist breit und fast menschenleer, der Campingplatz verwunschen, aber sehr einfach, und bereits ausgebucht. Wir drehen eine kleine Runde zum Strand, über den Platz, inspizieren die sanitären Anlagen: zumindest kein Plumsklo, wie in der CampingApp von Siegmund beschrieben. Und dann sehen wir sie, die Kängerus im Schatten der Bäume sich rekeln und strecken. Sie nehmen kaum Notiz von uns, offenbar sind sie die Zweibeiner gewohnt. Sie grasen weiter oder machen mit den Vorderpfoten „Kängeruwäsche“. Das sieht seht putzig aus.
Nachdem wir uns satt gesehen und ausreichend fotografiert haben, geht es weiter zu unserem Stopp Tuross Head, einer Halbinsel, unterhalb von Moruya gelegen.
Wir fahren an hübschen Bungalows mit großen Gärten vorbei, deren Rasen saftig grün, kurz geschnitten wie aus dem Bilderbuch erscheinen. Uns wird ein Platz gleich am Strand zugewiesen. Da stehen wir nun, blicken auf Strand und Meer vor uns und können uns nicht satt sehen. Neben den großen Caravans stehen wir mit unserem kleinen Camper in der ersten Reise und genießen alle Privilegien der ersten Reihe: freier Blick und freien Zugang. Siegmund übernimmt die Anschlüsse für Strom und Wasser, ich mache uns einen Begrüßungskaffee. Kaum sitzen wir, kommen die Nachbarn und fragen nach dem Woher und Wohin. Schnell kommen wir ins Gespräch, sehr angenehm, nicht aufdringlich. Ein nettes Ehepaar, das den Platz als Urlaubsort schätzt, und für eine Woche aus Canberra angereist ist, wird uns während unseres Aufenthaltes noch so manchen Tipp für unsere nächsten Etappen geben. Zunächst wollen wir aber ins Meer, glasklar und angenehm erfrischend ist das Wasser. Am Abend kommt etwas Wind auf. Wir machen einen Erkundungsspaziergang am Ufer entlang und treffen auf einen Aussichtspunkt, den One Tree Point, von dem wir einen weiten Blick aufs Meer und auf den Strand haben.
Der Sonntag morgen weckt uns mit strahlendblauen Himmel, und wir machen Morgenwäsche im Pazifik. Auch wenn wir gewarnt werden von unseren Nachbarn – the sun burns! – wir wagen trotzdem einen Strandspaziergang, natürlich nachdem wir uns richtig eingecremt haben, und verschwinden, wenn es zu heiß wird, im Wasser. So haben wir uns den Urlaub an der australischen Pazifikküste vorgestellt. Das Wasser ist glasklar und scheint smaragdgrün dort, wo der Meeresboden flach und seicht ist. Die Farbe wechselt bis ins tiefblau, wenn der Meeresboden steil herabgeht. Tiere sehen wir im Wasser nicht. Aber es muss Fische geben, denn Angler bevölkern abends und am nächsten Morgen den Strand.
Mittags gibt es fish und chips –sehr lecker – im nahegelegenen Restaurant an der zum Festland gelegenen Bucht. Inzwischen haben wir uns an die Restaurantkultur der Australier gewöhnt. Bestellt und bezahlt wird am Tresen. Mit einer Nummer bewaffnet setzt man sich an seinen Tisch. Das Essen wird frisch zubereitet an den Tisch gebracht, die Getränke nimmt man sich meist selbst mit. Damit steht man nicht unter Druck, Trinkgeld geben zu müssen – eigentlich ist das Trinkgeld in einer Servicecharge von 10% gleich im Endpreis enthalten – und man kann gleich nach Verspeisen seines Essens aufstehen und gehen. Kein Warten auf den Kellner, dass er die Bestellung aufnimmt bzw. dass er dann irgendwann kommt, um abzukassieren. Die Portionen sind groß, sodass wir meist uns eine Portion teilen oder uns den Rest einpacken lassen. Auch das ist überall ohne Weiteres üblich. Ebenfalls sehr angenehm ist, dass kostenlos stilles Wasser in großen Flaschen zu jedem Essen gereicht wird. Und die Preise für Wein und Bier empfinden wir nicht unverschämt hoch, wie uns zunächst auf den Weg gegeben wurde. Alles in allem, uns hat es nicht nur am Sonntag in im Cafe am Wasser auf Tuross Head gut geschmeckt, sondern auch bei unseren kleinen Stopps haben wir immer schnell das Passende gefunden.
Unsere Nachbarn erzählen uns auch von der vielfältigen Tierwelt an der Küste Australiens. Ganz in der Nähe am Potato Point würden Emus und Kängerus häufig anzutreffen sein. Wir sollten unbedingt einen Stopp dort einlegen. Das machen wir auch am Montagvormittag, allerdings sehen wir viele Kängerus im Schatten sich rekeln, sogar Mamas mit ihren Kindern, die gesäugt werden. Aber wir sehen keine Emus. Ein Emu hatten wir bereits am Sonntag bei unserem Strandspaziergang von weitem gesehen. Aber so nah an den einzelnen wandernden Emu heranzukommen wie an die Kängurus, gelang uns nicht.
Und Kängurus haben wir dann immer wieder auf den Campingplätzen angetroffen. Wie Haustiere tummeln sich ganze Familien dort. Anfangs können wir uns nicht sattsehen. Irgendwann wird es Normalität. Aber wenn die Kleinen mit ihren Pfoten in den Beutel greifen, um zu trinken, dann bleibe ich stehen. zu putzig sieht das aus, und ich erinnere mich an ein Kinderbuch, das von den Kängurus erzählt hat. Die Bilder aus dem Buch sehe ich nun wahrhaft vor Augen.
Unser nächster Halt in Merimbula
Nach unserem wunderschönen Wochenende in Tuross Head fahren wir auf dem Coastal Drive zwischen Narooma und Merimbula immer am Wasser entlang. Saftig grüne Wiesen mit zahlreichen Rinderherden wechseln sich mit dichtem Wald hoch und gerade gewachsener Bäume und dichtem Untergehölz ab. Und immer wieder der atemberaubende Blick aufs Meer. Und die Strände, weiss, makellos und fast menschenleer. Fast jede Bucht, fast jeder Ort hat seinen eigenen Strand, aber für jeden zugänglich und stets sehr sauber.
Wir kommen nach Merimbula, ein größerer Ort, keine City, wie uns die freundlichen Damen im Infozentrum sagten, sondern eine town! Sie empfehlen uns auch den Campingplatz Tween Waters fünf Minuten zu Fuss vom Stadtzentrum und doch am Strand gelegen. Hier quartieren wir uns ein für die Nacht. Da in China Silvester gefeiert wird, um das Schweinejahr zu begrüßen, suchen wir uns für den Abend ein nettes Restaurant am Wasser und essen dort zu Abend. Seit wir unseren Campingurlaub begonnen haben, ist es das erste Mal, dass wir uns nicht selbst versorgen. . Auch das ist für uns eine neue Erfahrung, Camping geht auch mitten in der Stadt.
Inzwischen sind wir fast 500 km gefahren, wir nähern uns der Südküste Australiens, und die Hälfte unserer Strecke ist geschafft.
Mittagspause bei Fish und Chips in Bermagui auf halber Strecke zwischen Narooma und Merimbula und mit Blick auf das Meer
Aufbruch: | 21.01.2019 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 01.04.2019 |
Fidschi
Japan