Vor dem Start!

Reisezeit: Januar - April 2019  |  von Gundula Henkel

Singapur hat viele Gesichter

Kaffee im Beutel to go!

Kaffee im Beutel to go!

Eingang Lau Pa Sat, Old Market

Eingang Lau Pa Sat, Old Market

Nanyang Old Coffee serviert guten Kaffee und chinesisches Frühstück im chinesischen Viertel.

Nanyang Old Coffee serviert guten Kaffee und chinesisches Frühstück im chinesischen Viertel.

Umgang mit dem Erbe

Als Sir Thomas Stamford Raffles (1781 - 1826) Anfang des 19. Jahrhunderts auf die Malaysia vorgelagerte Insel kam, verkündete er: Wir sind nicht gekommen, um Land zu nehmen und zu besetzen, sondern wir wollen Handel, freien Handel weltweit treiben. Seine Vision prägte die Entwicklung Singapurs und sein Einfluss ist bis heute präsent in Singapur. Die Singapuries sind stolz auf ihren Sir Raffles und zeigen es: Viele Plätze, Straßen, Gebäude, öffentliche Schulen sind nach ihm benannt. Er machte keinen Unterschied zwischen Chinesen, Malyen, Indern, Tamilen und anderen Rassen. Er hatte einzig zum Ziel, dass Singapur sich entwickelt und prosperiert. Spiel-und Opiumhöhlen sowie Prostitution verabscheute er. Er konnte es nicht ganz unterbinden, schon gar nicht unter den chinesischen Einwanderern , aber das Treiben wurde begrenzt und kontrolliert. Zwar haben die Europäer in der Politik Singapurs heute nichts mehr zu vermelden, so ist auch das Fortbestehen der Todesstrafe für Drogendelikte, die fast lückenlose Kameraüberwachung in der Stadt, die sehr wenigen öffentlichen Raucherecken, wie generelles Rauchverbot im Botanischen Garten und die Tatsache, dass kein Kaugummi zu kaufen ist, zu erklären. Aber für das Zusammenleben der vielen Ethnien war es ein Segen.
Wir jedenfalls empfinden Singapur als erfolgreich gelebte Integration: Der älteste indische Tempel in der Stadt, Sri Mariammam Temple steht am Eingangstor von Chinatown. Der Guide der Walking Tour, die von der China Business Association durch das chinesische Viertel - kostenlos - angeboten wird, ist Sohn indischer Vorfahren, seine Frau ist Malaiin. Er spricht zwar kein Chinesisch, kennt sich aber bestens aus in chinesischer Kultur und Gebräuchen und erklärt liebevoll die Geschichte der chinesischen Einwanderer. Er kann sich mit einem Augenzwinkern auch nicht verkneifen uns zu berichten, dass die vielen Goldläden in Little India, zwar hauptsächlich von Indern besucht und betrieben werden, aber die Eigentümer sind in der Regel Chinesen. Diese, so berichtet Jaghit, sind einfach diesseits bezogener als wir Inder. Wir heiligen und verehren die Kuh, die Chinesen gehen in die Tempel, verteilen Räucherstäbchen, aber die Kuh ist ihnen zu schade zum Verehren. Die wird von ihnen gegessen.
Übrigens heißt Chinatown im Chinesischen hier nicht 唐人街, Tangrenjie, wie in allen anderen Städten in Übersee, sondern 牛车水, niucheshui, was frei übersetzt Wasserbüffelkarren heißt. Als die Chinesen im 19. Jahrhundert in die Stadt einwanderten, war lag Chinatown am Wasser. Büffelwagen brachten die Wasserbottiche in die Stadt, daher der Name. Heute liegt zwischen der Marina Bay und Chinatown der gesamte Businessdistrict.

Sir Thomas Raffle nach Ankunft in Singapur. Denkmal in Downtown am Singapore River.

Sir Thomas Raffle nach Ankunft in Singapur. Denkmal in Downtown am Singapore River.

Sir Mariammam Temple neben dem Eingang zum chinesischen Viertel

Sir Mariammam Temple neben dem Eingang zum chinesischen Viertel

Wir nehmen Abschied von Singapur....

Unser Fazit: Vier tolle und erlebnisreiche Tage liegen hinter uns. Singapur ist keine Stadt, die erst beim zweiten oder dritten Blick ihren Charme entfaltet, Singapur hat uns vom ersten Augenblick in ihren Bann gezogen. Wo immer wir waren, wohin wir uns bewegt haben, Singapur hat Schick und einen ganz besonderen Charme und das nicht nur am Tag, sondern auch des Nachts, wenn überall in der Stadt und am Ufer Tausende von Lichtern angehen.

© Gundula Henkel, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Koffer sind gepackt. Ziemlich ungewöhnlich für uns. Eigentlich sind wir die Spätpacker kurz vorm Losmarschieren. Doch diese Reise ist anders als alle unsere Unternehmungen zuvor. Wir sind 71 Tage in 5 Ländern unterwegs, davon gut 30 Tage in Campern in Australien und Neuseeland. Absolutes Neuland für uns ! Daher die lange Vorbereitungszeit. Mit der Routenplanung begannen wir im letzten Sommer. Ein tolles Reisebüro, Kinder und Freunde standen mit viel gutem Rat zur Seite.
Details:
Aufbruch: 21.01.2019
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 01.04.2019
Reiseziele: Singapur
Fidschi
Japan
Der Autor
 
Gundula Henkel berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.
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