Vor dem Start!
Urlaubsparadies Fidschi. Land in Ozeanien
Ankunft auf Fidschi
Eigentlich ist Fidschi in unsere Reiseplanung aufgenommen wurden, weil ich meiner allmorgendlichen Gesprächspartnerin Losa im Shuttle von Wanke nach Sanlitun in Beijing vor vielen Jahren versprochen hatte, dass ich irgendwann mir ihr Land ansehen werde, von dem sie mir so viel auf unseren gemeinsamen Fahrten erzählt hat. Und von Neuseeland aus ist es wirklich nur ein „Katzensprung“ auf die nordwestlich gelegene Insel mitten im Pazifik. Und so haben wir eine Woche Sonne pur, Strand und Palmen auf Fiji Island eingeschoben, bevor wir uns über Japan wieder langsam an die europäische Zeit und viel mehr an europäische Temperaturen gewöhnen müssen. Dass uns das Land, vor allem aber die überaus freundlichen und stets fröhlichen Menschen sofort in ihren Bann ziehen, das hatten wir allerdings so nicht erwartet. Und die Sympathie beginnt eigentlich noch auf dem Flughafen in Auckland....
Denn wir stehen mit gut 6 kg Übergepäck am Schalter von Fiji Airways und erwarten, dass wir nun umpacken dürfen. Aber nein, ein überaus freundlicher Mann hinter dem Schalter begrüßt uns mit dem auf Fidschi allgegenwärtigem „Bula“, (hello), fragt nach dem Woher und Wohin und fertigt unsere Koffer ohne einen Hinweis auf das Zuviel ab. Die Maschine ist halb voll und ein Airbus. Gott sei Dank, denke ich, denn ich hatte noch in Auckland in der Zeitung gelesen, dass gerade Fiji Airways die besagten Boeings weiter fliegt und noch nicht aussortiert hat. – Meine Freundin Losa sagt mir später, dass genau an unserem Flugtag die Entscheidung der Stilllegung erfolgt sei.- Ein freundlicher Stewart bedient uns, erzählt uns stolz von seinem wunderschönen Land, als wir die grüne Insel anfliegen. Südsee-Musik, gespielt von einem Trio in traditioneller Kleidung, empfängt uns. Überall hören wir Bula, Bula und schon sind wir durch alle Kontrollen und stehen mit unserem Gepäck vor den Auto-Ausleihstationen. Wir mieten einen Toyota für die gesamte Zeit. Wie schon in Australien und Neuseeland beobachtet, sind auch hier die Straßen voll von japanischen Autos. Das Navi wird eingeschaltet, inzwischen hat auch der starke Regen aufgehört, und wir fahren los in Richtung Queens Road, die einzige Hauptstraße, sie führt einmal um die größte Insel Viti Levu herum immer am Wasser entlang. Wir müssen uns nicht umstellen, auch auf Fidschi wird „links“ gefahren, die Straße ist in jede Richtung einspurig, sie könnte ein wenig Nachbesserung vertragen, und es wird ein wenig wilder gefahren als in den bisher besuchten Ländern. Links und rechts sind vor allem Zuckerrohrplantagen, kleine Orte, die zum großen Teil aus Wellblechhütten bestehen sowie kleine Shops mit großer bunter internationaler Werbung. Die Menschen laufen entlang der Straße und versuchen per Anhalter weiterzukommen. Öffentlichen Nahverkehr sehen wir kaum. In der Ferne grüßen uns grün bewachsene Berge. Und sowie alles ist so grün und bunt mit Hibisken. Wir biegen ab in eine kleine Straße, dann eine Schranke, ein Häuschen und alles sieht plötzlich so aufgeräumt und sauber aus....
Double Tree Resort by Hilton Fiji auf Sonaisali
Wir sind am Eingang des Double Tree Resort by Hilton Fiji angekommen, ca. eine halbe Stunde von Nadi entfernt. Eine Fähre bringt uns auf die vorgelagerte Insel Sonaisali. Hier erwartet uns das Paradies für die nächsten Tage. Wunderschöne Anlage mit viel Platz zum Ausruhen und Entspannen, herrlichem Pool und einem großen Bereich für alle Mahlzeiten. Wir genießen die Zeit, müssen uns ein wenig vorsehen vor der Sonne trotz intensiver Vorbräunung in Australien und Neuseeland und erfreuen uns an der wunderschön gepflegten Anlage. Sie erscheint uns immer wieder wie der Garten Eden mit den vielen unterschiedlichen Gewächsen, Blumen und hohen Kokospalmen. Viel Personal ist den ganzen Tag unterwegs, um die Anlage rund um die zahlreichen Bungalows, das Hauptgebäude und zwei Apartmentgebäude zu pflegen. Wir sind in einem Zimmer mit Blick auf den Strand gleich neben Pool und Hauptgebäude untergebracht. Vom Bett aus sehen wir auf das Meer, am Abend sitzen wir auf unserer kleinen Terrasse und hören das Rauschen des Meeres. Es ist den ganzen Tag etwas los, immer tönt Südsee-Musik aus irgendeinem der Lautsprecher. Wir erleben Volkstanz am Strand, mit viel Empathie und Fröhlichkeit vorgetragen. Es sind vor allem die Menschen, deren natürliche Herzlichkeit und liebevolle Freundlichkeit uns immer wieder berühren.
Was wir noch über Fidschi lernen...
Fidschi ist ein Inselstaat mit ca. 300 Inseln im Südpazifik, ungefähr ein Drittel der Inseln sind allerdings nur bewohnt. Wir sind auf der größten Insel Viti Levu, wo sich im Osten die Hauptstadt Suva und im Westen der internationale Flughafen Nadi befindet. Fidschi hat insgesamt knapp 900 Tausend Einwohner. Offiziell sind über 50% Fidschianer und ca. 40% indischer Abstammung. Wir können aber oft nicht den Unterschied sehen. Wie kam es zu der starken indischen Präsenz auf Fidschi? Die ersten „Ausländer“, so lesen wir, waren holländische und englische Seefahrer, u.a. James Cook, der auch schon Australien und Neuseeland entdeckte. Das war im 17./ 18. Jahrhundert. Auch die durch den Hollywood Film bekannt Meuterei auf der Bounty spielte sich nicht unweit von hier ab. Im Oktober 1874 wurde Fidschi britisch, und die Kolonialherrschaft endete 1970. Seither nehmen die Fidschis die Regierungsgeschäfte selbst in die Hand, leider zunächst mit einigen Militärputschen. Erst seit 2014 gibt es eine gewählte Regierung, und es besteht Parlamentarismus.
Die Inderwurden von den britischen Kolonialherren motiviert nach Fidschi zu kommen. Sie fanden schnell Arbeit auf Fidschi, zumeist auf den Zuckerrohrplantagen und konnten eigentlich nach bestimmter Zeit zurückgehen. Viele aber blieben und „vermischten“ sich mit den Ureinwohnern. In den1 960er und 70er Jahren gingen vor allem indischstämmige Bewohner zum Studium ins Ausland und kamen hochgebildet als Rechtsanwälte, Ärzte wieder ins Land und beherrschen das gesellschaftliche Leben. Nicht immer zur Zufriedenheit der sog. Einheimischen. Denn als wir in Nadi sind spricht uns ein Mann an, wir sollten nicht bei den Indern unser Geld lassen, sondern zu den „locals“ gehen. Wir gehen jedoch zu den Chinesen. Das ist die nächste große Bevölkerungsgruppe, die wir antreffen, nicht nur als Touristen. Sie investieren und machen ihr Business hier. Das chinesische Ehepaar, das wir in Nadi treffen im Restaurant, kam ursprünglich wegen der Schulbildung der Kinder nach Fidschi, ist aber weder mit dem Bildungssystem noch mit dem Business zufrieden und plant den „Weiterzug“ nach Neuseeland. Meine Freundin Losa aus Beijinger Zeiten erzählt mir am Telefon, dass sie vor allem chinesische Kinder und Jugendliche in englischer Sprache unterrichtet, weil die Eltern auf Fidschi investieren wollen. Wir sind mit ihr verabredet, dann werden wir mehr über Chinesen auf Fidschi erfahren.
Ausflug nach Nadi
Nadi gehört zu den größeren Orten des Landes. Aber schon das Ermitteln des Zentrums erweist sich als schwierig. Ein Gewirr von engen Straßen und Gassen, die zum großen Teil als Verkaufsfläche für Gemüse und Obst dienen, kleinen Shops und Imbissstuben, dazwischen viele Menschen erwartet uns, als wir in Richtung town centre einbiegen. Und augenblicklich stehen wir im Stau, von Verkehrsregeln keine Spur. Siegmund erhält einen Schnellkurs aus meinen Beijinger Fahrzeiten: nur auf den Vordermann achten und fahren, wenn Platz ist! Wir können das Auto kostengünstig auf einem Parkplatz abstellen und erkunden das bunte Treiben zu Fuß. Wir sind offensichtlich die einzigen „Weißen“. Wir sehen uns auf dem Bauernmarkt im Zentrum der Stadt um. Er bietet ein reichhaltiges Angebot an allen Waren des täglichen Bedarfs, auch in den Supermärkten sind die Regale voll. Insgesamt scheint uns, wird die Bevölkerung gut versorgt. Auch wenn es für uns ein wenig unübersichtlich und zuweilen ärmlich aussieht, die Menschen machen einen zufriedenen Eindruck und, wie bereits schon mehrfach betont, sehr fröhlichen Eindruck. Und die jungen Leute geben sich wie überall auf der Welt. Im Restaurant sitzen neben uns junge Männer und Frauen, sie sind modern gekleidet, gut frisiert, spielen mit ihren Handys und unterhalten sich beim Bier lautstark. Anders könnte es nicht bei uns zugehen.
Aufbruch: | 21.01.2019 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 01.04.2019 |
Fidschi
Japan