Quer durch Südamerika!
Rurrenabaque
Pampa-Tour
Endlich in "Rurre" angekommen, musste ich zuerst ein bisschen entspannen, bevor es auf die 3-Tages-Standart-Pampa-Tour ging.
Wir fuhren zuerst mit dem Jeep zum Rio Yucumo und von dort etwa drei Stunden mit einem kleinen Boot flussaufwärts. Schon nach einigen Metern konnte man die ersten Alligatoren und Kaimane (eine Art Krokodil) sehen. Sie lagen trotz dem regelrechten Touristenaufmarsch ungestört am Strand und wärmten sich als Kaltblüter in der Sonne auf.
Daneben gab es noch Schildkröten, Flussdelfine, alle möglichen Vögel, Chichilo-Äffchen und Capivaras (Flusspferd, ganz komisches Tier) zu sehen.
Unsere Gruppe bestand übrigens aus nur 5 Personen. Ein franz. Päärchen, ein spanisches Päärchen und ich. Die Franzosen waren ein bisschen eigen, die Spanier haben sich als sehr sympatisch herausgestellt und in La Paz bin ich von ihnen sogar in ihr Hotel Zimmer eingeladen worden um Blade 3 zu schauen
Zum Sonnenuntergang gings zur "Sunset-Bar", wo sich alle Touristen aller Unternehmen versammeln "mussten" um kaltes Bier zu trinken oder anderes zu konsumieren. Natürlich zum doppelten Preis. Der Sonnenuntergang war dafür ein guter Vorwand.
Am Abend gings dann auf Krokodilaugensuche und jeder versuchte mit seiner Taschenlampe aus dem Boot heraus die grell-rot-leuchtenden Augen zu finden was sich nicht zu schwierig gestaltete, denn es wimmelte nur so von Alligatoren und Kaimanen.
Am nächsten Morgen war Anakonda-Suche auf dem Programm. Es stapften also etwa 30 Touristen mit drei Führern los um in der Pampa eine Anakonda oder sonst eine Schlange zu finden.
Dies war allerdings nicht ganz einfach, denn die Pampa war sehr pampig und man stand manchmal bis zu den Boxershorts im Wasser. Das hat einigen ein bisschen mehr und anderen ein bisschen weniger gefallen. Auf jeden Fall fanden wir tatsächlich ein etwa drei Meter grosse Anakonda und dann ging die Show los.
Jeder, der nicht mit Repelente (Insektenabwehrmittel) eingeschmiert war, durfte sich die Schlange um den Hals hängen und lustige Fotos schiessen. Der Schlange mache dieses viertelstündige Tamtam nichts, wurde uns erklärt. Diese Aussage stellte sich im nachhinein allerdings als wage heraus.
Übrigens: Der Wirkstoff DEET im bereits erwähnte Repelente, dass "sehr wirksam und langanhaltend vor Insektenstichen schützt", wurde in den 50er Jahren von der US-Armee für Kampfeinsätze in tropischen Gebieten entwickelt.
Eine Anakonda könnte schon bei Hautkontakt damit sterben, was die meisten Reiseagenturen allerdings wenig interessiert. Insbesondere Anakonda(!)-Tours ist in Rurrenabaque wegen schlechtem Tierschutz sehr verrufen. Dabei spielt die Geschichte mit dem Repelente nur eine kleine Rolle, denn sie gehen auch mit Jagdlustigen auf Affenjagd. Dies mit der fast ausschliesslich israelischen Kundschaft, die sich mehr für Abendteur und günstige Preise, als für nachhaltigen Tourismus interessiert.
Die Rache der Anakondas folgte ein wenig später, als ein Tourist versuchte eine selbst gefundene Anakonda aufzuheben. Nach dem Biss stand es 1:1.
Tierliebe aus dem Bilderbuch
Am Nachmittag wollten wir mit den Flussdelfinen schwimmen gehen. Diese tauchten allerdings nicht auf und am Abend wurde noch Fussball gespielt.
Am letzten Morgen fischten wir noch unser Mittagessen. Die Meisten fischten zwischen zehn und zwanzig Piranhas. Ich brachte es auf einen, der so klein war, dass wir ihn später nicht essen konnten.
Nach dem Mittagessen ging es zurück nach Rurrenabaque und wir konnten schlussenlich doch noch mit den Delphinen schwimmen.
Selva-Tour
Nachdem ich wieder in Rurrenabaque zurück war, entspannte ich zuerst einen Tag und dann unternahm ich mit Patuju (sehr empfehlenswert) einen viertägigen Dschungeltrip in den Madidi-Nationalpark. Und da ich Glück hatte, konnte ich alleine mit Darwin (meinem Führer) den Urwald unsicher machen.
Am ersten Tag fuhren wir zuerst zum Camp und nach dem Mittagessen wanderten wir zum Aussichtspunkt und wieder zurück. Auf dem Weg zeigte er mir Zuckerrohr, die Cocau-Frucht, essbare Nüsse und Früchte, die ich noch nie gesehen hatte und alle möglichen Heilpflanzen, welche die Indigenas nach wie vor verwenden. In der Nacht gingen wir am Strand auf Tiersuche und fanden einige Vögel...
1. Tag nach dem Aufstieg zum Aussichtspunkt
Am nächsten Morgen wollten wir vor dem Sonnenaufgang zur Tiersuche los, verschliefen allerdings. Nach dem Frühstück ging es dann richtig los. Nachdem alles gepackt und der Proviant für die nächsten drei Tage gerichtet war, wanderten wir los. Diesmal sahen wir Manderinen, Zitronen, andere Heilpflanzen, riesige Schmetterlinge, Spinnen und andere kleine Viehcher. Ich konnte auch das Wasser aus einer Liane probieren, welche Darwin mit sorgfalt gesucht hatte. Es gibt nämlich auch giftige.
Im nächsen Camp angekommen gab es zuerst Essen und danach wurde es auch schon dunkel und wir gingen sehr früh schlafen. Er sagte mir zuvor noch, ich solle nicht tief schlafen und immer ein Ohr offen halten. Er selbst nahm seine Machette mit unter das Moskitonetz und wir hofften das kein Jaguar vorbeischauen würde. Am nächsten Tag nah ich ihn erst richtig Ernst, als wir unser Camp genau neben Jaguar-Fussspuren aufbauten. Und ich hoffte, dass ich nicht anstatt von einem Hai von einem Jaguar gegessen wurde (..)
bisher der beste Tour-Koch, mhhh
Am nächsten Tag wollten wir wieder früh aufstehen, da ich allerdings meinte, es regne, blieben wir liegen. Am Morgen war alles trocken...
Wir machten uns auf zur letzten langen Wanderung und erreichten am Abend den Rio Madidi. Auf dem Weg zeigte er mir noch einen Baum, dessen Saft (Harz?) derart giftig sei, dass die Indigenas ihn sammeln und in einen Bach schütten und die toten Fische danach nur noch herausnehmen können. Wir sahen den Knoblach-Baum, dessen Rinde sehr stark nach Knoblach roch und wieder andere medizinale Pflanzen.
Am Abend schien es, als würde es zu regnen beginnen und wir bauten schnell den Unterstand auf und mussten feststellen, dass die Plane völlig verlöchert war. So entnahmen wir dem Wald, welcher an dieser Stelle sowieso nur Sekundärwald war, ein wenig Bambus und bastelten uns ein Dach, welches uns in der Nacht sogar trocken hielt.
Am nächsten Morgen gelang es uns endlich früh aus dem Bett zu kommen, allerdings verschliefen wir immernoch eine knappe Stunde. Also eilten wir den sehr steilen Hang hinauf und erreichten gerade pünktlich zum Sonnenaufgang den Aussichtspunkt. An diesem Hang nisteten auch die sehr seltenen Papageien, welche wir später beobachten konnten.
Danach machten wir Boot-Stop und konnten mit einem anderen Boot schnell wieder zum Anfangspunkt der Tour zurück, vonwo wir mit einem Floss weiter denn Fluss hinunter trieben. Nach einem kurzen Besuch einer Indigena-Kommune kehrten wir endgültig nach Rurrenabaque zurück und eine der besten Touren ging zu Ende.
gemütliche Flossfahrt
Flossbesucher
Aufbruch: | 07.01.2006 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 10.09.2006 |
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Kolumbien