Australien, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam - Kathrin auf großer Reise

Was fuer ein krasser Flug!
Als ich am Sydneyer Flughafen sass, dachte ich schon ich haette eine falsche Information ueber den Abfluggate bekommen, da neben mir gerade mal 20-30 weitere Passagiere sassen, die ebenfalls mit Emirates nach Bangkok flogen. So kam es, dass ich in dem riesigen Flugzeug (weiss leider nicht mehr das Airbus-Modell) eine gesamte Sitzreihe fuer mich hatte (wer brauch schon 1. Klasse...) somit auch 3 Kissen und 3 Decken, was gerade fuer den bevorstehenden Nachtflug eine super Voraussetzung fuer einen entspannten und erholsamen Schlaf war. Zudem bekam jeder noch ein kleines Taeschchen (dient mir jetzt als neue Fototasche...) mit brauchbaren Utensilien, wie z.B. Zahnbuerste, Zahnpasta, Socken, Augenbinde zum Schlafen.
Das Unterhaltungsprogramm war auch der Hammer. Ich konnte zwischen 40 Filmen waehlen, mir die aktuellsten Alben aus der Pop/Rock-Szene, Film- und Musicalmusik sowie auch die bekanntesten Opern anhoeren (Mom, es kam sogar die Hochzeit des Figaro, das erinnerte mich an die Zeiten bei Frau Fatzler...). Des Weiteren konnte man sich Livekonzerte von vielen Stars anschauen oder eines der zahlreichen Computerspiele spielen. Nach nem leckeren Rindergulasch mit Kartoffelbrei und Erbsen-Karottengemuese fuehlte ich mich allerdings schlafreif und breitete mich auf meinen 3 Sitzen gemuetlich aus...
Weniger schoen war dann der Moment, in dem ich unsaft durch das stark ruettelnde Flugzeug wach geworden bin. Naja, sind ja nur normale Turbulenzen wie ich sie ja schon oft erlebt habe...dachte ich...falsch gedacht... mir blieb fast das Herz stehen, als ich aus dem Flugzeug starrte...wir befanden uns mitten in einem heftigen Gewitter. Es blitzte ununterbrochen, in kurzen Abstaenden wurde der komplette Himmel erleuchtet. Es waren aber weniger die Blitze, die zur Erde gingen, welche mich beunruhigten, sondern vielmehr die zahlreichen Blitze zwischen den Wolken, die zum Greifen nah erschienen. Einerseits war es phaenomenal das Lichtspektakel aus dieser Naehe zu betrachten, aber andererseits hatte ich noch nie soviel Angst wie auf diesem Flug! In solchen Momenten schliesst man vorsichtshalber schon mal mit der Welt ab und redet sich so Sachen ein wie: "Naja, wenigstens musste ich keine 45 Jahre lang arbeiten"... Was mich allerdings ein wenig beruhigte war die Erinnerung an ein Gespraech mit Jack (dem Piloten, den ich auf dem TAKA-Tauchboot kennengelernt hatte). Er hatte mir damals erzaehlt, dass er waehrend eines Fluges ebenfalls schonmal von einem Blitz getroffen wurde. Ausser einer gewaltigen Erschuetterung und dem Ausfall eines der beiden Triebwerke sei jedoch nichts passiert... Trotzdem war ich diesesmal sehr froh, als ich wieder Boden unter den Fuessen hatte.

Da ich um 1 Uhr nachts in Bangkok landete, musste ich mir ein Taxi in die Stadt nehmen. Am Ausgang erwartete mich auch direkt eine ganze Horde "Taxi, Taxi - cheap, cheap"-schreiender Thais. Also einigte ich mich mit einer Frau auf einen Preis und war allerdings dann sehr skeptisch, als sie mir das "Taxi" zeigte. Das war naemlich ein heruntergekommenes Privatauto ohne Taxischild. Ich lehnte dann dankend ab und bevorzugte ein "serioeses" Taxi...was aber nichts heissen muss...der Fahrer war zwar ganz nett, sprach jedoch kein Wort englisch... Als ich ihm meine Unterkunft das "Rambuttri Village Inn" nannte, nickte er, als ob er wuesste wohin er fahren muss. Nach einer Stunde Fahrt liess er mich dann an irgend einer Ecke aussteigen, allerdings war hier weit und breit kein Rambuttri Village Inn in Sicht. Voll beladen mit meinem Gepaeck quatschte ich einfach paar Thais auf der Strasse an, und irgendwann hatte ich dann auch einen netten Thai gefunden, der mir freundlicherweise den Weg zum Hostel zeigte. Dort empfing mich dann auch schon die Chis und wir waren beide sehr froh, dass wir uns ohne groessere Probleme in Bangkok gefunden hatten.
Vor 3 Jahren war ich ja bereits fuer 4 Wochen in Thailand, sodass ich ungefaehr wusste, was auf mich zukommen wuerde. Damals empfand ich Bangkok als eine unwahrscheinlich unangenehme Stadt. Vor allem der Gestank in der Stadt, die unertraegliche Hitze und die nervenden Tuk-Tuk-Fahrer, die dich ueberall hinfahren, nur nicht dorthin wo man will, blieben mir sehr in Erinnerung. Damals bekam ich nach 3 Tagen ueberall Hautausschlag... Komischerweise hat sich im Vergleich zu meinem letzten Besuch fast gar nichts veraendert (ausser ein neuer Starbucks, und einige neue McDoofs), allerdings empfinde ich es dieses mal gar nicht so unangenehm, wie ich es in Erinnerung hatte. Ich finde es sogar vielmehr total schoen, dass z.B. der Pancakestand am Eck der Khao-San-Road (Backpackerstrasse in Bangkok) selbst nach 3 Jahren immernoch jeden Abend genau dort seine leckeren Pancakes verkauft, oder die vielen Frauen, welche dir mitten auf der (stinkenden) Strasse fuer 20 Baht (weniger als 50 Cent) ein leckeres Pad Thai (traditionelles Thaigericht) frisch zubereiten. Nur die Tuk-Tuk-Fahrer sind noch genauso nervig wie damals. Chris und ich wollten aber auch gar nicht lange in Bangkok verweilen, sondern gleich zu den suedlichen Inseln aufbrechen, um 1-2 Wochen relaxten Strandurlaub (inkl. Tauchen) zu machen. Bloederweise spielte das Wetter so gar nicht mit, da im Suedwesten sowie auch im Suedosten starke Regenfaelle fuer die naechste Woche vorhergesagt wurden. Da es weder Spass macht mit dem Regenschirm am Strand zu liegen, noch im Regen tauchen zu gehen (manch einer wird jetzt sagen: "beim Tauchen wird man doch eh nass..." ich bin trotzdem eine schoen-Wetter-Taucherin, da durch das Sonnenlicht die Farbenpracht der Korallen erst richtig zum Vorschein kommt), haben wir kurzfristig beschlossen, direkt ins sonnige Chiangmai weiterzuziehen. Die Stadt im Norden Thailands ist fuer uns auch der Ausgangspunkt fuer die weitere Reise nach Laos, Kambodscha und Vietnam. Zum Glueck konnten wir unseren bereits gebuchten Flug von Vietnam nach Bangkok 10 Tage vorverlegen, sodass wir am Ende unserer Reise doch noch den Sueden Thailands bereisen wuerden.