Australien, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam - Kathrin auf großer Reise

Reisezeit: August - Dezember 2007  |  von Kathrin Dreher

Von Kambodscha nach Vietnam

Nach ein paar schoenen Tagen in Siem Reap sowie dem Besuch der Angkor Tempel fuehrte uns die weitere Reise nach Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas. Zur Abwechslung nahmen wir diesesmal das Boot, das in 6 Stunden den groessten Binnensee Suedostasiens, den Tonle Sap, bis nach Phnom Penh ueberquerte. In der Hauptstadt angekommen besuchten wir das beruehmte Foltergefaengnis S 21 (Tuol-Sleng).

Info zum Museum:
Das Tuol-Sleng-Museum oder "Museum des Völkermords" dient der Erinnerung an die Verbrechen im ehemaligen Konzentrationslager, "Sicherheitsgefängnis 21" der Roten Khmer in Phnom Penh.
Die Folterer im Tuol Sleng brachten die Inhaftierten dazu, alles zu gestehen und zu bekennen, was ihnen vorgeworfen wurde. Als Foltermethoden kamen dabei unter anderem Elektroschocks, das Untertauchen in Wasserbottichen, oder das Aufhängen an einem Galgen bis zum Eintreten der Bewusstlosigkeit, wobei die Hände hinter dem Rücken mit einem Seil zusammengebunden wurden und das Opfer daran aufgehängt wurde, zum Einsatz. Obwohl viele Menschen daran starben, war es verpönt, sie absichtlich zu töten, weil die Roten Khmer die Geständnisse haben wollten. Wer die Folter überlebte, wurde auf den Killing Fields des Ortes Choeung Ek vor den Toren der Stadt mit Schaufeln erschlagen, um Munition zu sparen.
Nur sieben von insgesamt mindestens 14.000 Gefangenen überlebten.

Wir verweilten jedoch nur 2 Tage in der Hauptstadt, da uns Phnom Penh nicht sehr gut gefallen hat. Wuerde man die Stadt in wenigen Adjektiven beschreiben, dann so: haesslich, herabgekommen, laut, stickig, dreckig, anstrengend, AETZEND! Der Verkehr ist die reinste Katastrophe, noch schlimmer als in allen anderen Staedten, in denen wir schon waren... Das ununterbrochene Gehupe, und der Fahrstil der Khmer treiben einen fast zum Wahnsinn (zumindest, wenn man unausgeschlafen ist...). Jeder faehrt kreuz und quer ohne irgendwelche Regeln einzuhalten, sodass man aufgrund fehlender Gehsteige staendig in der Angst lebt, ueberfahren zu werden...
Kurz gesagt, wir fuehlten uns ziemlich unwohl, weshalb wir am darauf folgenden Tag aus der Stadt fluechteten und den Bus nach Saigon (Vietnam) nahmen.

In Phom Penh herrscht "Durcheinanderverkehr". Links- oder Rechtsverkehr kennt man hier nicht...

In Phom Penh herrscht "Durcheinanderverkehr". Links- oder Rechtsverkehr kennt man hier nicht...

Goodbye Kambodscha:

Es faellt mir sehr schwer die richtigen Worte zu finden, wie ich Kambodscha erlebt habe und welchen Eindruck das Land bei mir hinterlassen hat. Chris und mir hat unser Aufenthalt in Kambodscha bis auf unseren Besuch des Angkor Wats nicht sehr gut gefallen. Im Vergleich zu Laos ist Kambodscha noch aermer, rueckstaendiger und abenteuerlicher zum Reisen. Auf Grund der zerstoererischen Kriege aus juengerer Zeit ist das auch kaum verwunderlich, weshalb auch der Tourismus erst in den Anfaengen steckt. Uns war die Reise durch Kambodscha eine Spur zu abenteuerlich, wir sind jedoch beide der Meinung, dass wir dem Land in 5-10 Jahren eine "zweite Chance" geben werden.
Fuer alle Reisende nach Kambodscha:
Leider haben wir nicht den Sueden Kambodschas besucht, da wir nur eine Woche eingeplant hatten. Andere Backpacker haben uns gesagt, dass man in Sihanoukville wunderbar Strandurlaub machen kann. Das Meer sei fantastisch und die Straende noch sehr unberuehrt... Die meisten Backpacker bleiben meistens viel laenger als sie erst geplant hatten. Es soll also echt wunderschoen sein, und wird in meiner naechsten Kambodschareise auf jedenfall auf dem Programm stehen.

Einreise nach Vietnam:

Nach einer etwas unlogischen aber recht kurzen und unkomplizierten Einreiseprozedur hatten wir die Grenze nach Vietnam passiert und freuten uns auf die folgenden 2-3 Wochen, in denen wir dieses Land erkunden wuerden.
Schon kurz nach dem Grenzuebergang konnten wir einen riesigen Unterschied zwischen Vietnam und Kambodscha feststellen. Ganz nach dem Sprichwort: "Back in Civilization" fuehlten wir uns in Vietnam sofort wohler und besser aufgehoben. Es ist echt nicht einfach diesen Unterschied in Worten zu beschreiben. Allein schon die Strassen, die Bauweise der Haeuser oder die Kleider der Menschen zeugen von dem viel besseren Entwicklungsstand Vietnams.
Drei Stunden spaeter kamen wir auch schon in Saigon an und verbrachten den Abend in unserem netten Guesthouse... Es tat mal wieder richtig gut in einem ordentlichen Zimmer den Abend vor dem Fernseher zu verbringen (wir zappten immer zwischen MTV und Fashion TV hin und her...), um sich von der abenteuerlichen Woche in Kambodscha zu erholen.

Die Strassen sind in Vietnam zwar genau so vollgestopft, aber wenigstens fahren hier alle in die gleiche Richtung...

Die Strassen sind in Vietnam zwar genau so vollgestopft, aber wenigstens fahren hier alle in die gleiche Richtung...

Was die Stromleitungen betrifft besteht allerdings noch Nachholbedarf...

Was die Stromleitungen betrifft besteht allerdings noch Nachholbedarf...

Da wir von Grossstaedten jedoch genug hatten blieben wir nur eine Nacht in Saigon und nahmen am naechsten Tag den Bus nach Da Lat, einem kleinen huebschen Staedtschen im gebirgigen Suedwesten Vietnams. Frisch verheiratete Vietnamesen verbringen hier sehr oft ihren Honeymoon... Das hoerte sich doch sehr nach ein paar ruhigen und erholsamen Tagen an
Bis auf das schlechte Wetter (es war sehr kalt, nur 15 Grad, Dauerregen und einmal sorgte ein Sturm sogar fuer Stromausfall in der ganzen Stadt) hat uns der Abstecher nach Da Lat sehr gut gefallen. Besonders beeindruckend fanden wir den alltaeglichen Markt, bei dem man wirklich alles kaufen konnte was das Herz begehrt...

Unsere Route durch Vietnam.

Unsere Route durch Vietnam.

In Dalat spielt sich das taegliche Leben auf den Markstrassen ab.

In Dalat spielt sich das taegliche Leben auf den Markstrassen ab.

An Reis mangelt es hier nicht...

An Reis mangelt es hier nicht...

Auf dem Bild kann man leider nicht das Gewusel dieser Krebse erkennen, die trotz ihrer Anstrengungen dem heissen Topf nicht entkamen...

Auf dem Bild kann man leider nicht das Gewusel dieser Krebse erkennen, die trotz ihrer Anstrengungen dem heissen Topf nicht entkamen...

Fuer diese beiden Kandidaten endete der Versuch zu fluechten leider in einem langsamen und qualvollen Tod.

Fuer diese beiden Kandidaten endete der Versuch zu fluechten leider in einem langsamen und qualvollen Tod.

Froesche essen die Vietnamesen besonders gern. Mit der Schere werden die Froesche von den Marktfrauen zerkleinert...(danach sind sie dann tot)

Froesche essen die Vietnamesen besonders gern. Mit der Schere werden die Froesche von den Marktfrauen zerkleinert...(danach sind sie dann tot)

Selbst Goldfische konnte man in Da Lat kaufen, aber zum Glueck nicht zum Verzehr, obwohl ich das den Vietnamesen auch noch zugetraut haette.

Selbst Goldfische konnte man in Da Lat kaufen, aber zum Glueck nicht zum Verzehr, obwohl ich das den Vietnamesen auch noch zugetraut haette.

Das schlechte Wetter in den Bergen war auf den an der Kueste vorherrschenden Taifun zurueckzufuehren, und kurz sah es auch fast danach aus, als ob wir unseren Aufenthalt in Dalat auf grund des schlechten Wetters unfreiwillig verlaengern muessten. Eigentlich wollten wir naemlich weiter nach Nha Trang fahren und dort ein paar Tage am Strand relaxen sowie die einzige Tauchmoeglichkeit in Vietnam nutzen. Doch die Wetterprognose fuer Nha Trang sah nicht sehr vielversprechend aus... Der Taifun "Hagibis" sollte den Prognosen zu Folge genau vor Nha Trang auf das Festland treffen und eigentlich hatten wir genug von Abenteuern (wobei es bestimmt auch interessant gewesen waere so einen Taifun mal live mitzuerleben...).
Zum Glueck hat es sich "Hagibis" dann doch anders ueberlegt und durch sein Abdrehen Nha Trang nochmal vor einer Katastrophe verschont. So fuhren wir wie geplant nach Nha Trang, entschieden uns aber dann doch fuer die Weiterfahrt nach Hoi An noch am gleichen Abend, da die Taifunauslaeufer trotzdem fuer eher schlechtes bzw. stuermisches Wetter sorgten.

Von Da Lat fuhren wir mit dem Bus nach Nha Trang.

Von Da Lat fuhren wir mit dem Bus nach Nha Trang.

Unterwegs haben wir Eva aus Deutschland (mitte) und Wendy aus Holland (rechts) kennengelernt. Supernette Maedels, die ebenfalls den Nachtbus nach Hoi An nahmen.

Unterwegs haben wir Eva aus Deutschland (mitte) und Wendy aus Holland (rechts) kennengelernt. Supernette Maedels, die ebenfalls den Nachtbus nach Hoi An nahmen.

Kurz nach dem Taifun waren die Wellen immer noch sehr maechtig. Leider wurden durch die Ueberschwemmungen die Straende durch den angeschwemmten Muell total verdreckt (was man hier jetzt aber gerade nicht erkennen kann).

Kurz nach dem Taifun waren die Wellen immer noch sehr maechtig. Leider wurden durch die Ueberschwemmungen die Straende durch den angeschwemmten Muell total verdreckt (was man hier jetzt aber gerade nicht erkennen kann).

Fuer 2 Euro habe ich meinen ersten Lobster gegessen... und das nicht in einem Nobelrestaurant sondern auf der Strasse von Nha Trang. Frisch zubereitet... hm... very delicious!

Fuer 2 Euro habe ich meinen ersten Lobster gegessen... und das nicht in einem Nobelrestaurant sondern auf der Strasse von Nha Trang. Frisch zubereitet... hm... very delicious!

Auch die Maedels waren von der kulinarischen Kost total begeistert.

Auch die Maedels waren von der kulinarischen Kost total begeistert.

Sehr lecker!

Sehr lecker!

© Kathrin Dreher, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich ist es so weit! Diplomarbeit frisch abgegeben, die Nase ziemlich voll von der ganzen Lernerei der letzten Jahre, und endlich Zeit! Die nächsten 4 Monate kann ich tun und lassen was ich will, und endlich mein Traumland Australien bereisen:-) Besonders freu ich mich auf ne Tauchsafari am Great Barrier Rieff, ne Reittour durch dich Blue Mountains, sowie endlich mal einen Koalabär zu knuddeln:-) Juhu, ich bin schon ganz aufgeregt...
Details:
Aufbruch: 20.08.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 22.12.2007
Reiseziele: Australien
Singapur
Whitsunday Islands
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Vereinigte Arabische Emirate
Der Autor
 
Kathrin Dreher berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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