Abenteuer Neuseeland - Mit dem Working Holiday Visa am anderen Ende der Welt

Reisezeit: April 2008 - April 2009  |  von Andreas Mödl

West Coast-Westland Tai Poutini National Park

Auf dem Weg zur "West Coast" am "Haast Pass".

Auf dem Weg zur "West Coast" am "Haast Pass".

Fuer die naechste Zeit fuehrt mein Weg kontinuierlich Richtung Norden. Von "Wanaka" aus setzte ich meine Fahrt ueber entlang des "Lake Hawea" und dem "Haast Pass" an die "West Coast" fort.

Schoene Aussichten an der "West Coast".

Schoene Aussichten an der "West Coast".

Einige Tage verbrachte ich im beeindruckenden und landschaftlich sehr abwechslungsreichen "Westland Tai Poutini National Park", in dessen Zentrum sich zwei Gletscher befinden. Beide hatten urspruenglich Maori Bezeichnungen, doch 1872 gab der damalige Premierminister Neuseelands einem der beiden seinen Namen. Somit ist er heute als "Fox Glacier" bekannt.
Der zweite wurde 1865 von Julius Haast, einem Oesterreicher erforscht, und dieser benannte den Gletscher nach seinem damaligen Kaiser, "Franz Joseph".

Vor dem Einstieg in den "Fox Glacier".

Vor dem Einstieg in den "Fox Glacier".

Der "Franz Joseph Glacier" waechst mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit von etwa 1 - 5 Meter pro Tag. Zum Vergleich, schweizer Alpengletscher bewegen sich um das Zehnfache langsamer.
Ebenfalls einmalig auf der Welt ist die Naehe der Eisriesen zum Meer, denn sie befinden sich nur 20 km vom Pazifik entfernt.

Eine von vielen Eishoehlen am "Fox Glacier".

Eine von vielen Eishoehlen am "Fox Glacier".

Um den "Fox Glacier" zu erkunden, buchte ich eine gefuehrte Tageswanderung. Es ist schon unglaublich, welche bizarren Formen das Eis annehmen kann. Mehrere Stunden wanderte ich in einer Gruppe von 8 Leuten und Jared unserem Guide an Eisbergen vorbei, zwaengten uns durch kalte Schluchten und Hoehlen oder ueberquerten Eisfelder mit Gletscherspalten. Teilweise ist der Gletscher von mitschleifendem Geruell bedeckt, aber man sieht auch orangefarbenen Sand. Dieser wird im Sommer aus dem australischen Outback bis nach Neuseeland geblasen.
Wieder einmal hatte ich Glueck mit dem Wetter. Normalerweise regnet es in diesem Gebiet an 290!!! Tagen im Jahr. An diesem Tag und auch an den folgenden beherschte die Sonne das Geschehen, so dass das Eis teilweise blaeulich schimmerte.

Der "Fox Glacier" in seiner ganzen Pracht. Aufgenommen am Parkplatz zum "Gillespies Beach".

Der "Fox Glacier" in seiner ganzen Pracht. Aufgenommen am Parkplatz zum "Gillespies Beach".

Aber der "Westland Tai Poutini National Park" hat weitaus mehr zu bieten als die beiden Gletscher. Bei einer 4-stuendigen Wanderung zum "Galaway Beach" aenderte sich die Landschaft fast im Minutentakt.

Regenwald mit Bergpanorama. Wanderung zum "Galway Beach".

Regenwald mit Bergpanorama. Wanderung zum "Galway Beach".

Vom Parkplatz am "Gillespies Beach" aus blickt man auf den "Fox Glacier" und die ihn umgebenden Berge. 15 Minuten spaeter spaziert man am Strand entlang, an dessen Ende sich Robben tummeln. Es folgt ein kurzer Abschnitt durch eine Lagune, in die ein Fluss muendet. An dessen Seiten reicht der Regenwald bis ans Ufer heran, so dass man den Eindruck hat am Amazonas zu sein.
Nach einer Stunde Fussmarsch durch den Regenwald, auf dessen Pfaden man noch einen Tunnel einer ehemaligen Goldmine besuchen kann, erreicht man den bezaubernden "Galway Beach".

Am "Galway Beach" ist man fern ab von Hektik und Laerm.

Am "Galway Beach" ist man fern ab von Hektik und Laerm.

Dieser Ort ist wie geschaffen fuer Romantiker. Die Vegetation reicht bis kurz vor den Strand, kleine Wasserfaelle stuerzen aus den Haengen des Regenwaldes herab, die Wellen des Pazifiks strahlen in hellem Blau und auf einigen Klippen im Wasser tummeln sich weitere Robben.
In diesem bezaubernden und menschenleeren Paradies wuerde ich gerne einige Stunden mit meiner Liebsten verbringen. Ein kleines BBQ, in den Wellen baden, die Ruhe und den Sonnenschein geniessen, das waere perfekt.

Auch den Robben gefaellt es am "Galway Beach".

Auch den Robben gefaellt es am "Galway Beach".

Ein weiteres Highlight ist auch der "Lake Matheson". Hier kann man bei Windstille und klarem Himmel eines der beruehmtsten Fotos Neuseelands schiessen. Denn stimmen die Bedingungen, so spiegelt sich der "Mt. Cook", mit 3755 m der hoechste Berg des Landes, auf der Oberflaeche des Sees. Viele Leute warten sicher tagelang auf diesen Moment, oftmals vergeblich. Ich hatte das Glueck und erziehlte somit sicherlich eines der beeindruckensten Aufnahmen auf meiner bisherigen Reise.

Der "Lake Matheson" spiegelt das Bergpanorama um den "Mt. Cook".

Der "Lake Matheson" spiegelt das Bergpanorama um den "Mt. Cook".

Einen ganzen Tag nahm ich mir Zeit um auf den Gipfel des "Alex Knob" zu gelangen. Laut Wegbeschreibung benoetigt man fuer die 1120 Hoehenmeter 8 Stunden inklusive Rueckweg. Ich schaffte die Tour in lockeren 5 Stunden, obwohl der schmale und steinige Pfad immer wieder von umgestuerzten Baeumen blockiert war.

Bezaubernde Regenwaelder auf dem "Callery-Waiho-Track" und...

Bezaubernde Regenwaelder auf dem "Callery-Waiho-Track" und...

Am Gipfel, auf 1295 m Hoehe blickt man auf die komplette Gletscherzunge von "Franz Joseph Glacier". Dreht man sich um 180 Grad, so sieht man das Meer in etwa 20 km Entfernung.
Unglaublich aber wahr!

...Wasserfaelle bis kurz vor dem Gletschertor.

...Wasserfaelle bis kurz vor dem Gletschertor.

Da eine weitere Tour zum "Roberts Point", der einen weiteren Ausblick auf den "Franz Joseph Glacier" bietet wegen Steinschlag gesperrt war, disponierte ich um und nutzte den letzten Tag im Nationalpark um auf dem "Callery-Waiho-Track" entlang des Zehrgebiets des Gletschers zu wandern. Dabei fuehrte der Weg ueber wacklige Haengebruecken und durch dichten Regenwald bis hin zum "Peters Pool", auf dessen Oberflaeche sich "Franz Joseph" spiegelt. Am Abend folgte ich dem Tipp eines Neuseelaenders, der mir den kurzen "Terrace Walk" empfahl. Nach Einbruch der der Dunkelheit sieht man hier unzaehlige Gluehwuermchen. Ein sehr schoener Abschluss fuer diesen Reiseabschnitt.

Abendstimmung im "Westland Tai Poutini National Park"

Abendstimmung im "Westland Tai Poutini National Park"

© Andreas Mödl, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es war im Jahres 2006, als ich das erste mal vom Working Holiday Visa für Neuseeland las. Die Idee, für ein Jahr durch dieses faszinierende Land zu reisen, Kultur & Menschen kennenlernen und auch vor Ort arbeiten zu können, ließ mich nicht mehr los. Und so entstand der Plan, auf eigene Faust, diese einmalige Chance zu nutzen und einen Lebenstraum zu erfüllen. Am 04.04.2008 werde ich von Frankfurt aus, mit Stops in Singapur & Sydney, mein Abenteuer beginnen und möchte Euch daran teilhaben lassen.
Details:
Aufbruch: 04.04.2008
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 04.04.2009
Reiseziele: Neuseeland
Singapur
Australien
Der Autor
 
Andreas Mödl berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.