Fernweh
Ecuador - 5 Wochen Luxus: Guayaquil
Die sechs Wochen sind um... heute nacht geht es nach Chile und von dort aus zur Osterinsel. Wenn es klappt! Denn gerade habe ich meine Fluege gecheckt und mit Schrecken festgestellt, dass ich drei mal den gleichen Flug zu verschiedenen Zeiten habe. Dann habe ich das ueberaus professionelle Quantas Buero hier in Guayaquil angerufen, die mir erzaehlt haben, dass mein Flug gestern war! Nachdem ich die Frau erstmal in einer freundlichen Weise davon ueberzeugt habe, dies nochmal zu ueberpruefen, meinte sie dann doch, dass der Flug heute abend ist und er ein paar Mal geaendert worden sei (natuerlich so, dass ich meine Anschlussfluege verpasst haette), aber jetzt sicher sei. Nun ja, ich kann den Flug nicht auf der Homepage des Flughafens finden, also bin ich gerade etwas gestresst...
Und Stress bin ich nicht mehr gewoehnt. Mein Leben hier bestand aus feiern, essen, sonnen und jeden Tag ins Fitnessstudio gehen. Ausserdem habe ich ein wunderbares 3 woechiges Praktikum im Kindergarten der Deutschen Schule absolviert, was eine tolle Erfahrung war. Alle waren total nett, ich wurde super aufgenommen und die Kinder waren total suess. (Leider verstand ich sie nicht immer und wenn ein Kind kam um sich ueber ein anderes zu beschweren, konnte ich immer nur hilflos mit den Schultern zucken.
Leider hiess es auch jeden morgen um 6 Uhr aufstehen... und da wir von Do-So immer abens ausgegangen sind, war das nicht immer leicht.
Aber ansonsten kann ich mich echt nicht beschweren. Mein Bett wurde gemacht, man bekommt jeden Tag das Essen serviert, die Waesche wird gewaschen, jeden Tag wird das Bad geputzt und wenn man irgendwo hinfaehrt, laesst man sich von dem Chaffeur fahren...
Am Anfang fuehlte ich mich noch total fehl am Platz, doch man gewoehnt sich schnell an alles, zu schnell.
Noch vor ein paar Wochen waren meine groessten Probleme: Wo schlafe ich, was esse ich? Jetzt muss ich mich entscheiden, welches Shampoo ich heute benutze und welches T-Shirt zu welchen Schuhen passen (zum Glueck kann ich auf die immensen Kleiderschraenke von 5 Personen zurueck greifen).
Und leider herrscht hier ein ziemlicher Druck, wer ist die Schoenste, die Duennste, etc.
Die Upper-Class Parties sind ebenso unglaublich. Alle (!) tanzen, die Jungs halten einem die Tuer auf, wenn man ins Auto steigt, irgendwo reingeht und zahlen natuerlich alles.
Die Haeuser in der Gegend wo ich wohne, sind einfach unglaublich. Ein Pool ist selbstverstaendlich, der Poolboy der ihn in Ordnung haelt ebenso.
Natuerlich gibt es auch die andere Seite der Stadt, in der Menschen in Wellblechhuetten leben und kein fliessendes Wasser haben. Aber die Reichen haben keinerlei Kontakt zu diesen Menschen, ausser auf der Strasse, wenn die Menschen an die Fensterscheiben, der Pickups, BMWs, etc klopfen um zu betteln.
Die Unterschiede habe ich nirgendwo so krass erlebt wie hier. Das Leben in der Upper-Class steht im totalen Kontrast zu meinem bisherigen Leben in Suedamerika. Es hat gute, aber auch schlechte Seiten. Ich bin froh, einen Kuehlschrank zu haben, wo ich mich jederzeit bedienen kann. Ein festes Haus und einen Alltag. Allerdings fuehlt man sich gefangen, denn abgesehen vom Fitnessstudio, kann ich hier nirgendwo alleine hingehen. Oder meinen Tag planen. Man ist immer auf die Familie angewiesen, und fragen ob man dies oder das machen kann, will man ja schliesslich auch nicht. Auch wenn die Familie naetuerlich immer total lieb und nett war.
Man fuehlt sich schlecht, weil man all diesen Luxus hat. Oder wenn das Hausmaedchen um einen herumputzt und das Essen serviert...
Dennoch werde ich das Leben hier sehr vermissen und die ganzen tollen Leute, die ich hier kennen gelernt habe.
Aufbruch: | 28.06.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 20.05.2009 |
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