Fernweh
8 Wochen Australien: 2 Wochen Sheep Station
Die ultimative Australien-Erfahrung: arbeiten auf einer 43.000 Hektar Schaffarm mittem im Outback. Der naechste Supermarkt war 50km entfernt. 2 Wochen, die ich bestimmt nie vergessen werde.
Am 4. Februar bin ich nach einer 13 stuendigen Zug, Bus, Minibus Fahrt voellig verschwitzt bei der Pine Point Station, 50km entfernt von Broken Hill angekommen. Die Temperatur betrug 43 Grad und sollte in den naechsten Tagen auf 45 Grad steigen. Ron und Marilyn Harvy betreiben die Pine Point Station, mit 5.000 Schafen, 4 Hunden, 12 Huehnern und 10 Pferden und unzaehligen Geckos, Spinnen, Ameisen, Schlangen und Maeusen. Die beiden sind unglaublich nette Leute und ich hatte sogar ein eigenes Haus!!! Nachdem ich die ersten 6 Monate meiner Reise nie alleine in einem Zimmer geschlafen hatte, hatte ich jetzt sogar mein eigenes Haus (was manchmal aber verdammt scary war).
Meine Aufgaben waren Huehner, Hunde, Pferde zu versorgen, das Haus und den Garten in Schuss zu halten,...
Hoert sich nach viel an, war es aber nicht.
Ein Tag half ich beim Crutchen mit (dabei wird der Kopf und die Beine der Schafe geschoren) und musste 800 Schafe auf den Crutching Trailor treiben. Nach dieser Erfahrung werde ich niemals wieder ein Schaf als suesses, wolliges Tier beschreiben, sondern viel eher als sture, schwere Viecher.
Naja aber wie es das Farmleben auch so mit sich bringt gibt es auch traurige Seiten. Als wir eines Tages auf einem Water Run (man faehrt mit dem Auto raus und checkt die Wassertroege) waren, kamen wir an einem toten Mutterschaf vorbei und ihr Laemmchen machte gerade die letzten Atemzuege... und ist in meinen Armen gestorben...
So ist das Leben hier draussen. Bricht sich ein Schaf, Pferd, etc. das Bein wird es erschossen. Gibt es zuwenig Futtern oder eine zulange Duerre, muessen die Schafe erschossen werden. Nicht einfach, aber besser fuer die Tiere.
Dafuer ist es ein Traum fuer alle Tiere. Die Pferde lebten mehr oder weniger frei auf riesigen Koppeln, der Umfang teilweise 52 km. Wenn man da ein Pferd sucht, dauert es schonmal eine Weile bis man es findet. Taeglich sind wir rausgefahren um Wassertroege, Schafe, Pumpen und Tiere zu checken. Neben uns sind Kaenguruhs entlang gesprungen, Emus oder Pferde. Die Tiere trinken Regenwasser, dass in kuenstlichen Teichen gesammelt wird. Wir alle waren auf Regenwasser angewiesen, dass hiess jeden Tropfen sparen. Kalt duschen gab es nicht, denn das Wasser hat sich so erhitzt waehrend des Tages, dass man nur noch heiss duschen konnte. Nicht gerade ein Vergnuegen. Die erste Woche war ungewoehnlich heiss. 45 Grad mittags. Es gab keinen kalten Ort im Umkreis von hunderten von Kilometern. Ich hatte einen Ventilator und einen kleinen AirCooler. Das wars. Kalt duschen ging nicht, dass einzige was half, war trinken, trinken, trinken, teilweise bis zu 4 Litern am Tag. Zum Glueck kuehlte es in der 2. Woche bis auf 30. Grad ab. Und wir hatten sogar einmal Regen. Juhu!
Einmal begneten wir einer Schlange. Auf meine Frage, ob sie gefaehrlich sei, kam die Antwort: "One of the top ten!" - Keine weiteren Fragen...
Am 17. Februar ging es schweren Herzens wieder zurueck nach Sydney. Am Anfang habe ich gedacht, hier halte ich es nicht lange aus, weil man einfach keine Zivilisation oder andere Menschen um sich hat. Nach 2 Wochen muss ich aber sagen, dass ich bei dem Gedanken in die Stadt zurueck zu kehren Platzangst bekomme.
Aufbruch: | 28.06.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 20.05.2009 |
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