Fernweh
Cambodia!: Phnom Penh
Kambodscha ist unglaublich arm. Die Strassen sind schlechter als in Vietnam, dreckiger und es gibt mehr bettelnde Kinder, die einem am Arm zerren und nicht mehr in Ruhe lassen. Aber trotz Mitleids sollte man ihnen nichts abkaufen, da sie die Letzten sind, die etwas von dem Geld haben.
Cambodia hat eine sehr brutale Vergangenheit. In den 70er Jahren wurde unter dem Regime des kommunistischen PolPots mehr als ein Viertel!!! der Bevoelkerung ermordet oder ist verhungert. Der Genocid gilt als schlimmer, als der Genocid im 3. Reich und obwohl es nur wenige Jahre her ist (30 Jahre) wird wohl kaum jemand den Namen Pol Pot kennen, aber jeder Hitler. Obwohl die Menschen unglaublich schreckliche Dinge erlebt haben, sind sie die nettesten und freundlichsten Menschen, die ich in ganz Asien getroffen habe. Immer bereit zu helfen und zu lachen, ohne einen uebers Ohr hauen zu wollen, was leider sehr haeufig in Asien ist.
Die Bekanntschaft mit Peter, einem Kambodschaner, der uns einen Tag begleitet hat, gehoert mit zu den praegensten meiner Reise.
Peter, der seinen richtigen Namen aus Angst vor der Regierung nicht nennen wollte, da er offen ueber Poltik redet, ist TukTukFahrer und Guide in Phnom Penh. Mit ihm und einer Neuseelaenderin und Englaenderin, die wir in Vietnam kennen gelernt haben und in PP zufaellig getroffen haben, fuhren wir zu den Killing Fields.
Einem von vielen Killing Fields, wo die Khmer Rouge bis 79 20.000 Menschen ermordet hat. 129 Massengraeber und 8000 Schaedel bezeugen das unglaubliche Verbrechen. Fuer Peter ist es das Wichtigste, dass wir die Geschichte und die Ablaeufe verstehen und erzaehlt uns alles im Detail. Er selber war damals 10 Jahre alt und wurde wie alle aufs Land geschickt und er musste Kuhfladen sammeln. Die meisten Menschen lebten in Workcamps, wo sie sich zu Tode schuften mussten. Der Reis der angebaut wurde, wurde nach China geschickt im Austausch gegen Waffen. Millionen von Menschen verhungerten. Peter erzaehlte uns, dass er Reis von ein paar Ratten gestohlen hat. Die Khmer Rouge erwischte ihn, verpruegelte ihn und verbrannte ihm die Zunge. Viele Kinder wurden einer Brainwash unterzogen und wurden zu Soldaten. Menschen wurden ohne Grund erschossen.
Nach den Killing Fields gingen wir zu einer alten Schule, das zu einem Foltergefaengnis umgbaut wurde. Das S21 war fuer Bestrafung, Befragungen und unmenschliche Folter zustaendig.
Wer einmal hier war, kam nicht wieder hinaus. Es gibt laut Peter nur zwei Menschen, die das Gefaegnis ueberlebt haben. Die Foltermethoden liessen und die Traenen in die Augen steigen und die Fotos der Ermordeten machten es noch viel realer. In manchen Ecken sah man noch die Blutflecken.
Am wuetensten macht mich die Tatsache, dass kaum jemand bestraft wurde. Pol Pot starb 1997 eines natuerlichen Todes ohne jemals zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Die Kinder und Verwandte der damals Machtinhaber sitzen heute in den Regierungen und es wird nicht offen ueber Politik geredet. Laut Peter ist die Schule offziell gebuehrenfrei, doch nach einem Jahr fordern die Lehrer Geld fuer die eigene Tasche ca. 30 Dollar im Monat, was hier furchtbar viel Geld ist.
Als wir auf den Killing Fields waren, kamen 3 Kinder und bettelten fuer Wasser! Fuer Wasser!
Aufbruch: | 28.06.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 20.05.2009 |
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