Fernweh
Das Land des Tangos: Unterwegs durch Argentinien
Es ist jetzt 1,5 Wochen her, dass wir Buenos Aires verlassen haben. Ich hoffe ich lasse nichts aus, denn wir haben sehr viel erlebt.
Nach Buenos Aires nahmen wir zum ersten Mal den Ueberlandbus nach Rosario. Diese Busse sind ueberraschenderweise sehr komfortabel und meistens mit einem semi-bett ausgestattet. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon keine Stimme mehr und schreckliche Halsschmerzen. Im Dunkeln kamen wir in Rosario an und mussten erst mal nach einem Hostel suchen. Glueklicherweise trafen wir einen total netten Argentinier, der uns mit dem Auto hinfuhr. Das Hostel war echt nett. Ich bekam an diesem Abend noch hohes Fieber und Friedi musste mir die ganze Nacht Wadenwickel machen. Wir blieben 2 Naechte, die ich komplett im Bett verbrachte, nur unterbrochen von einem Arztbesuch.
Nach 2 Tagen packten wir wieder unsere sieben Sachen, verabschiedeten uns von den Leuten, die wir kennen gelernt hatten und nahmen den Bus nach Cordoba, wo wir bei der Familie von einem Argentinier bleiben konnten, den wir in BA kennen gelernt hatten.
Die Familie lebte in der unteren Mittelschicht, war aber superlieb und es war toll vom Bahnhof abgeholt zu werden, ein festes Bett zu haben und mit dem Auto herumgefahren zu werden. Ich habe nochmal drei weitere Tage das Bett gehuetet, waehrend Friedi mit der Familie ein paar Unternehmungen machte.
Nach vier Naechten machten wir uns auf weiter zu reisen. Nach einem Nacht bei Verwandten von der Familie in Santiago del Estero fuhren wir weiter nach Tucuman. Als wir aber dort am Bahnhof ankamen, beschlossen wir spontan doch weiter zu reisen in ein kleines Kaff namens Tafi del Valle. Die Fahrt dort hin war wunderschoen. Endlich mal wieder gruene Baeume, Berge, Seen. Angekommen machten wir uns mit auf die Suche nach einem Hostel und fanden auch ein total suesses.
Da es aber ein kleiner Ort war und die Touren in die Umgebung fuer unseren kleinen Geldbeutel zu teuer, beschlossen wir am naechsten Morgen weiter zu reisen. Leider kamen wir zu spaet zum Bahnhof, so dass der Bus weg war und wir 4 h auf den naechsten warten mussten.
Der Bus brachte uns dann zu den Ruinen von Quilmes, bzw. 5 km entfernt von der Ruinenstaette einer ausgestorbenen Kultur. Vor uns lag ein 5 km Marsch mit 16 kg Gepaeck auf einer staubigen Strasse bei 25 Grad. Aber wir hatten wie so oft Glueck und nach 1 km nahm uns jemand mit. Puh!
Die Ruinen waren toll und witzigerweise trafen wir zwei Oesterreicher die uns im Kofferraum mit zum naechsten Ort nahmen, Cafayate. Es war eine echt witzige zweistuendige Fahrt mit 4 Rucksaecken im Kofferraum eines Kleinwagens und mit 80 Sachen auf teilweise nicht asphaltierten Strassen.
Cafayate, ein kleiner Touristenort konnte uns auch nicht halten und am naechsten Tag gings weiter. Zuerst aber machten wir eine Tour durch atemberaubende Schluchten die fast mit dem Grand Canyon mithalten konnten. (Fotos folgen) Nach 5 h wurden wir dann ausgesetzt an einer gottverlassenen Strasse mit dem Hinweis das abends um 8 Uhr ein Bus vorbeikaeme. Es wurde immer dunkler und kaelter, dafuer aber kamen immer mehr Leute. Endlich kam dann auch der rappelvolle Bus und durch unser cleveres Verhalten ergatterten wir noch den letzten Sitzplatz. Friedi tat einem Amerikaner(23) so leid (da sie 3 Stunden auf dem Boden sass), dass er uns Empanadas anbot und wir kamen mit ihm und seiner argentinischen Frau (25) ins Gespraech. So wurde die Fahrt einigermassen ertraeglich.
Angekommen in Salta wurden wir von einem Hostelfritzen abgefangen und gratis zum Hostel gebracht. Das Paerchen kam spaeter nach und wir gingen zum ersten Mal essen!!! Es wurde ein echt lustiger Abend bzw. Nacht.
Am naechsten Tag krakselten wir auf den dortigen Berg, der uns eine wunderschoen Aussicht auf die Stadt gab. Danach beschaeftigten wir uns wieder mit unserem Hobby: preisevergleichen im Supermarkt und anschliessendes Kochen in verdreckten Kuechen. Dabei lernten wir eine Deutsche und einen Englaender kennen mit denen wir uns ins Mumien-Inka Museum begaben. Dank supernetter Argentinier, die uns als ihre Enkel ausgaben, kamen wir um die hohen Touristenpreise herum.
Abends waren wir mit den beiden bei einer Peña, wo wir die Oesterreicher zufaellig wieder trafen. Eine Peña ist ein tyisch argentinischen Abend mit Musik, Gesang, guter Stimmung und Essen.
Zwei Naechte verbrachten wir in Salta, dann gings weiter nach Huamhuanca, begleitet von 4 witzigen Argentiniern, die wegen uns fast weiter gefahren waeren.
In Huamhuanca schleppten wir uns durch staubige und teilweise vereiste Strassen zu dem abgelegensten aber huebschesten Hostel auf unserer Tour. Dort lernten wir beim Waesche waschen (wir hatten seit 3 Wochen die gleiche dreckige Hose an) 3 deutsche Jungs kennen mit denen uns in das Staedtchen begaben zum einkaufen. Dort wurde mal wieder bewiesen wir klein die Welt ist, denn wir trafen das argen. -am. Paerchen. Abends machten wir uns ein super leckeres, richtig fettiges, aber gesundes Abendessen.
Nachts um 4:45 klingelte dann unser Wecker und wir stapften los zu unserem Bus, der uns zur bolivianischen Grenzstadt La Quiaca brachte. Dort haengten wir uns total orientierungslos an ein Paerchen dran, dass allerdings erst zur Post ging, was uns aber recht war. Da es mal wieder kein Wechselgeld bei der Post gab (wie ueberall, und wir reden hier von einer 3 Euro Rechnung bezahlt mit einem 10 Euroschein) musste ich mich aufmachen, aber es wollte mir kein Laden helfen. Zum Glueck half uns dann das Paerchen und wir suchten die Grenze auf, die wir ohne Probleme passierten.
Aufbruch: | 28.06.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 20.05.2009 |
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