Fernweh

Reisezeit: Juni 2008 - Mai 2009  |  von Marina Huelssiep

Vietnam: Die Cu Chi Tunnels und War Remnants Museum

Der Cu Chi Tunnel und das Museum verdienen ein eigenes Kapitel. In den Tunnel zu gehen und all die Fotos und Geschichten zu hoeren, gehoert einer der schockierensten Dinge meines Lebens.
Morgens fuhren wir mit einem Bus (nachdem der erste Bus den geist aufgegeben hat und ein paar Jungs ihn durch Saigons Strassen schieben mussten) zum Cu Chi Tunnel, ein ueber 200 km langes Tunnelsystem gebaut in 22 Jahren von den Viet Kong, um sich von den Amerikanern zu verstecken und gegen sie zu kaempfen. Nicht nur Tunnel, sondern auch Fallen, unterirdische Kuechen, etc gibt es in diesem Gebiet. Leider auch viele Landminen und es kommen immernoch viele Menschen um (laut unserem Fuehrer gestern 6 Kinder, die im Wald gespielt haben). Wir haben darauf geachtet, die Wege nicht zu verlassen.
Das Tunnelsystem ist noch erhalten und ich habe mich in einen Tunnel hineingetraut. Es war furchtbar, aber nur so kann man nachfuehlen, wie es fuer die Menschen war. Wir wurden zu Dritt in den Tunnel gelassen mit der Info es seien 7 m bis zum Ausgang. Wir waren 3 m unter der Erde und dass einzige Licht, was wir hatten, war das meines Handys. Ohne dass ich glaube ich verrueckt geworden waere. Auf einmal gab es Abzweigungen, wir hatten keine Ahnung wohin und Fledermaeuse hingen von der Decke. Wir mussten auf den Knien durchrobben und es war einfach nur schlimm. Es kam mir vor wie Stunden, bis wir den Ausgang fanden und als ich endlich im Tageslicht stand, habe ich am ganzen Koerper gezittert.
Danach sind wir noch durch einen 240 Meter langen Tunnel gerobbt, teilweise auf dem Bauch. Zum GLueck gab es alle 20 m einen Ausgang. Es waren staendig Gewehrschuesse zu hoeren, denn man konnte gegen Geld mit M16 etc schiessen, was die Atmosphaere noch verschlimmert hat.

der Eingang zum Tunnel...gerade gross genug fuer mich... stellt euch vor, wie es unter der Erde ist

der Eingang zum Tunnel...gerade gross genug fuer mich... stellt euch vor, wie es unter der Erde ist

Danach sind wir vier zu dem War Remnants Museum gefahren, ein Museum, das groesstenteils aus Fotografien besteht. Es gibt kaum Worte, die das unvorstellbare Grauen des Krieges und seiner Folgen ausdruecken.

unfassbar

unfassbar

Die USA hat 72 Millionen Liter Agent Orange verspreuht. Eines der giftigsten Chemicalien dieser Welt. Nur um den Waelder zu zerstoeren, in denen sich die Vietnamesen versteckten. Millionen von Menschen erlitten Missbildungen und man muss nur vor das Museum gehen, um diese zu sehen. Und das Schlimmste: Die USA bestreiten bis heute die Zusammenhaenge der Missbildungen und Agent Orange!

daneben hingen Fotos...

daneben hingen Fotos...

© Marina Huelssiep, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Einmal um die Welt - ein grosser Traum geht in Erfuellung. Suedamerika, Neuseeland, Australien, Bali, Hongkong, Thailand und Singapur in 360 Tagen.
Details:
Aufbruch: 28.06.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 20.05.2009
Reiseziele: Brasilien
Argentinien
Bolivien
Peru
Ecuador
Chile
Neuseeland
Australien
Indonesien
Hongkong
Vietnam
Kambodscha
Thailand
Singapur
Der Autor
 
Marina Huelssiep berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.