10 months homeless - two Swiss girls plunge into the wide wild world

Reisezeit: August 2008 - Juni 2009  |  von Sandra und Jeannine H.

Kambodscha: Siem Reap

Wir wurden am fruehen Morgen vom Bus abgeholt, welcher uns bis zur Grenze von Kambodscha brachte. Die Fahrt bis dorthin dauerte ca. 3 Stunden, kurz vor der Grenze machten wir in Sa Kaew einen Halt um unsere Visas fur Kambodscha von der Buscrew ausstellen zu lassen und etwas zu essen. Man haette die Visas auch direkt an der Grenze machen lassen koennen, doch dies waere ein grosser Zeit- und Nervenaufwand gewesen. Wegen dem kleinen Preisunterschied spielte es fuer uns keine Rolle.

An der Grenze in Aranya Prathet angkommen verliessen wir den Bus um die Zollabfertigungen zu erledigen. Das ganze Prozedere dauerte ca. 2 Stunden, bis wir zum ersten Mal kambodschanischen Boden unter den Fuessen hatten! Hier sieht es schon aus wie in einer anderen Welt. Die Strassen sind sandig von Loechern uebersaeht, ueberall liegt Muell herum und es ist sehr staubig! Zudem kommen einem schon die ersten Bettler entgegen, welche zum groessten Teil Kinder sind.

Hier wechselten wir in ein Taxi, welches wir mit einem Englischen Ehepaar teilten. Die Fahrt nach Siem Reap war seeeehr holprig, nicht zuletzt wegen den vielen Schlagloechern und dem fehlenden Asphalt. Doch diese Strassenverhaeltnisse schreckten unseren Taxifahrer keinesfalls ab und er fuhr tapfer in seinem Tempo weiter. Viele Kuehe, Huehner und Hunde trieben sich herum. Die Leute trocknen sogar Ihren Reis direkt auf der "Hauptstrasse". Unzaehlige Wassertuempel saeumen den Weg und man kann ueberall Leute sehen, die am fischen oder sich in diesen am waschen sind.

Nach ca. 4 Stunden sind wir endlich am Stadtrand von Siem Reap angekommen. Sofort wurden wir von Tuk-Tuk-Fahrern ueberrannt. So fuhren wir zum ersten Mal auf unserer Reise mit einem solchen Gefaehrt zu unserer Unterkunft, dem Home Sweet Home Guesthouse, welches uns von Martin (Jeannines Bruder) empfohlen wurde. Nochmals vielen lieben Dank fuer den super Tipp! Es hat uns von Anfang an sehr gut gefallen. Wir fuehlten uns in den schoen verzierten und grossen Raeumen rundum wohl.

Am ersten Tag liefen wir durch Siem Reaps Strassen und machten einen Abstecher auf einen Markt. Schnell bekamen wir das heiss staubige Klima und die starke Sonneneinstrahlung zu spuehren. Den Abend verbrachten wir im Guesthouse und freundeten uns mit Moori, Suueon und Sovan an, welche hier arbeiten.

Fuer die naechsten 3 Tage stand die Besichtigung der beruehmten Tempel von Angkor auf dem Programm. Moori war unser Tuk-Tuk-Fahrer und fuhr uns von Tempel zu Tempel.

Am ersten Tag besichtigten wir 8 verschiedene Tempel, unter anderem Angkor Wat, den groessten Tempel und Ta Prohm, in welchem der Film Tomb Raider gedreht wurde. Es war sehr eindruecklich durch diese alten mystischen Tempel zu gehen und die kunstvollen Gravuren und Bauten zu betrachten. Da uns trotz unserem gekauften Angkor Buch das noetige Hintergrundwissen fehlte beschlossen wir, uns fuer die folgenden Tage einen Guide zu engagieren. Mit Sam Oun haben wir einen Volltreffer gelandet. Mit grosser Begeisterung und Geduld erklaerte er uns alles bis ins kleinste Detail und hatte Freude, dass wir ihn mit Fragen loecherten. Unter anderem fuhren wir ueber Stock und Stein - wenn das Tuk-Tuk diese Fahrt nur aushaelt - zum 49km entfernten Kbal Spean. Mitten im Wald auf einem Huegel befindet sich ein Quellfluss des Siem Reap. Dessen Flussufer und sogar das Flussbett sind mit vielen Skulpturen und Goetterbildnissen uebersaeht.

Die Tempelbesichtigungen mit allem drum und dran haben uns sehr gut gefallen. Vor allem auch weil wir einen super Fahrer und Guide hatten, welche uns sehr ans Herz gewachsen sind. Als Dank luden wir sie zum Mittagessen ein und versorgten sie mit genuegend Wasser. Da beide sehr arm sind waere ihr ganzer Tageslohn nur fuer das Essen draufgegangen. Zuerst wollten sie es nicht annehmen, doch schlussendlich konnten wir sie dazu ueberreden. Beide waren uns sehr dankbar!

Aus einem geplanten 3 taegigen Aufenthalt in Siem Reap wurden schliesslich 6 Naechte. Der Grund dafuer ist unsere Freundschaft zu Moori, Suueon, Sovan und Sam Oun! Marc und Martin, bitte seid uns nicht boese, aber von nun an muesst ihr uns mit 4 neuen Bruedern teilen!

An einem Abend sind wir noch ins Kantha Bopha Kinderspital gegangen, welches von Dr. Beat Richner, einem Schweizer, gegruendet wurde und haben uns einen Film und Vortrag angesehen. Es war sehr eindruecklich.

Waehrend diesen Tagen erfuhren wir zum ersten Mal was es heisst, mit weniger als 2 USD am Tag auszukommen - kaum genug Geld fuers Essen zu haben. Und stets den Gedanken vor Augen zu haben, trotz harter Arbeit nie das noetige Geld fuer eine gesicherte Zukunft sparen zu koennen. So ergeht es vielen in Kambodscha und das sind noch die, denen es Gut geht. Mehr als 90% der Bevoelkerung hat keinen richtigen Job und muss mit weniger als 1 USD am Tag auskommen.

Zum Beispiel muessen die Angestellten des Guesthouses fast 24h taeglich arbeiten, haben kaum Freizeit und schon gar keine Ferien und bekommen nur wenig und kein ausgewogenes Essen. Gerne haetten sie mehr Zeit, um ihre Englischkenntnisse via Selbsstudium aufzubessern. Doch dafuer fehlt nicht nur das Geld fuer die notwendigen Schulbuecher sondern auch Zeit. Trotz diesen Umstaenden halten sie an ihren Traeumen fest und geben die Hoffnung nicht auf, dass sie eines Tages das noetige Geld aufbringen koennen, um eine weiterfuehrende Schule zu besuchen und dadurch einen guten Job zu finden. Und schliesslich eine gesichterte Zukunft haben um ihre Familie ernaehren zu koennen.

Waehrend unserer Zeit im Guesthouse versuchten wir ihnen einige Gluecksmomente zu verschaffen. Wir luden sie zum Essen ein, machten ihnen kleine Geschenke wie Sonnenbrillen, T-Shirts, Englischbuecher und Kartenspiele. Das Highlight fuer uns alle war sicher das Nachtessen in einem Khmer Restaurant mit anschliessendem Discobesuch. Mit leuchtenden Augen und strahlendem Lachen sagten sie uns danach, dass sie noch nie einen solch schoenen Abend erlebt haetten und noch nie so liebe Leute wie uns getroffen haetten!

Nach 7 Tagen mussten wir Abschied nehmen und manche von ihnen haben geweint. Das alles ist nicht ohne Spuren an uns vorbei gegegangen.

eine typisch kambodschanische Strasse... das Bild wurde direkt nach der Grenze aufgenommen.

eine typisch kambodschanische Strasse... das Bild wurde direkt nach der Grenze aufgenommen.

wir kamen auf die Idee, dass wir USD in Riel wechseln koennen. Wie sich herausstellt, mussten wir uns schleunigst groessere Portemonnaies kaufen...

wir kamen auf die Idee, dass wir USD in Riel wechseln koennen. Wie sich herausstellt, mussten wir uns schleunigst groessere Portemonnaies kaufen...

Sandra auf dem Tuk-Tuk! Bei diesem Staub in der Luft muss man sich gut schuetzen!

Sandra auf dem Tuk-Tuk! Bei diesem Staub in der Luft muss man sich gut schuetzen!

Die Tempel von Angkor...

Die Tempel von Angkor...

Ta Prohm...

Ta Prohm...

Der beruehmte Angkor Wat Tempel...

Der beruehmte Angkor Wat Tempel...

ein weiterer mystischer Anblick...

ein weiterer mystischer Anblick...

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Aussicht beim Sonnenuntergang auf den Angkor Wat Tempel...

Aussicht beim Sonnenuntergang auf den Angkor Wat Tempel...

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Tatatataaaaaaaaaa...

Tatatataaaaaaaaaa...

Waehrenddem wir auf Tempelbesichtigung waren, ruhte sich Moori, unser Fahrer, auf seinem Tuk-Tuk aus!

Waehrenddem wir auf Tempelbesichtigung waren, ruhte sich Moori, unser Fahrer, auf seinem Tuk-Tuk aus!

Bettelnde Kinder... Doch wir sind mit Lollis ausgeruestet! Diese waren unter den Kindern voll der Renner!  Ratz-Fatz waren alle weg!

Bettelnde Kinder... Doch wir sind mit Lollis ausgeruestet! Diese waren unter den Kindern voll der Renner! Ratz-Fatz waren alle weg!

We are Family! 
Wir und unsere neuen Brueder... 
Von vorne links: ?, Sovan, Sandra, Moori, Jeannine, Suueon, ?
Die ganz am Rande kamen erst spaeter dazu...

We are Family!
Wir und unsere neuen Brueder...
Von vorne links: ?, Sovan, Sandra, Moori, Jeannine, Suueon, ?

Die ganz am Rande kamen erst spaeter dazu...

Hier waren wir mit Ihnen in einem coolen Lokal. Wir waren wiedermal die einzigen Auslaender... Wir hatten sehr viiiel Spass zusammen! Danach gings weiter in die Disco...

Hier waren wir mit Ihnen in einem coolen Lokal. Wir waren wiedermal die einzigen Auslaender... Wir hatten sehr viiiel Spass zusammen! Danach gings weiter in die Disco...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
An einem feucht-fröhlichen Abend im Dampfkessel entschlossen wir uns spontan, auf Reisen zu gehen. Am nächsten Tag der Griff zum Telefon – war es nur ein Traum oder Wirklichkeit? Doch schnell war klar, dass es kein blosses Gerede war. Wir werden dem Alltag den Rücken kehren und die „weite wilde Welt“ entdecken! Unsere Reise wird uns durch drei Kontinente führen: Asien, Ozeanien & Nordamerika. 10 months homeless – Ferne wir kommen!
Details:
Aufbruch: 28.08.2008
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 10.06.2009
Reiseziele: Singapur
Malaysia
Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Sandra und Jeannine H. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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