10 months homeless - two Swiss girls plunge into the wide wild world
Neuseeland: Coromandel - Whitianga
Nach einem 11 stuendigen Flug ueber Sydney konnten unsere Fuesse endlich "kiwianischen Boden" betreten. Der Flug war sehr angenehm und das Boardprogramm spitze, so konnten wir es uns hoch ueber den Wolken richtig gemuetlich machen.
Nachdem wir eine Nacht in einem vollbelagerten, muffigen Backpacker geschlafen hatten, brachte uns der Intercity Bus nach Whitianga. Das 4000 Seelen-Doerfchen befindet sich auf der Coromandel Peninsula und liegt mitten im schoenen Mercury Bay.
Dort angkommen wurden wir bereits von Sandras ehemaligen Gasteltern Glenys und Kevin sowie dem inzwischen etwas in die Jahre gekommenen Huendchen Trixie, erwartet und niesteten uns - wie sich erst spaeter herausstellte - fuer fast 3 Wochen in ihrem genialen Haus ein! Nach einem herzlichen Empfang konnten wir uns bereits wie zu Hause fuehlen... der Kuehlschrank stand offen und die Autoschluessel lagen bereit! - zugegeben - wir mussten uns zuerst ein bisschen an die Mentalitaet der Kiwis gewoehnen, da all dies bei uns zu Hause unvorstellbar ist. Es ist manchmal einfach unglaublich! Die Leute sind so offen, sehr hilfsbereit, freundlich und unkompliziert. Zudem sind sie ein aeusserst lustiges Voelkchen mit denen man jede Menge Spass haben kann...
Waehrend diesen 3 "super" Wochen unternahmen wir viele Sachen und erlebten das einte oder andere Abenteuer! Einmal mit und einmal ohne Glenys, doch ihr Auto war fast immer dabei! Da Glenys und Kevin auch ein Bed & Breakfast (mehr Infos unter www.glenvin.co.nz) fuehren, hatten wir mit ein paar Gaesten (u.a. Michaela und Christoph das Honeymoonpaaerchen aus Deutschland, Bob und "lovely Angie" aus England, Brigitte, Ueli und Hansjoerg aus Emmen, Janine und ihr Gatte aus Holland, zwei Asiaten von Auckland) viel Spass und interessante Abwechslung. Das Honeymoonpaaerchen opferte sogar ein Tag von trauter Zweisamkeit und nahm uns zu der Cathedral Cove und dem Hot Water Beach mit, welche sich etwas ausserhalb von Whitianga befinden. Auch kam Midori, eine japanische Schuelerin dazu, welche ebenfalls fuer eine Woche bei uns wohnte.
In den ersten Tagen erkundeten wir die naehere Umgebung. Wir gingen an den "hauseigenen" Buffalo Beach und ueberquerten mit der kleinen "Whitianga-Faehre" die Bucht um an die Shakespeare Cliff und Lonely Bay zu gelangen. Auch fuhren wir mit Glenys Auto an den Simpsons, New Chum's und Matarangi Beach, wo wir uns die frische Meeresluft um die Ohren blasen liessen. Zudem besuchten wir diverse andere schoene Buchten. Diese muss man nie lange suchen, da sich hier in Coromandel hinter jeder Ecke eine verbirgt.
Wir erlebten so viele Sachen in diesen knapp 3 Wochen, dass wir sie einfach mal kurz beschreiben...
Wir besichtigten mit Glenys die Waiau Kauri Grove und die Waiau Waterworks, auch gingen wir zusammen in einen Vogelpark. Wir hatten viel Spass! Und auch wenn das Wetter mal nicht so gut war, gab es viel zu tun... dann wurden wir in den Supermarkt mitgenommen oder wir machten einen Abstecher in einen Delikatessenladen, wo wir diverse neuseelaendische und andere internationale Kaesesorten degustierten!Das ganze wird von einem schraegen langhaarigen Hippietypen betrieben.
Logischerweise wurde Sandras ehemaliger Schule noch ein Besuch abgestattet und ein bisschen mit den Lehrern geplaudert. Unter anderem mit Sandras ehemaligem Lieblingslehrer Kim, welcher uns spontan auf ein BBQ bei sich zu Hause einlud! Dies liessen wir uns nicht entgehen... und so trudelten wir an einem schoenen Abend bei Kim und seiner Frau Robin (sieht ein bisschen boese aus... ist sie aber wirklich nicht) ein und verbrachten einen lustigen Abend zusammen. Wir brachten einen von uns selbstgemachten Pavlova (habt ihr den Begriff schon nachgeschlagen? Falls nicht, es handelt sich hierbei um das neuseelaendische Nationaldessert) nach Glenys Geheimrezept mit, welcher ein bisschen misslungen war und deshalb kurzerhand auf "Swiss Snowcake" (ist aber trotzdem total gut angekommen!!!) umgetauft wurde.
An einem anderen schoenen Tag beschlossen wir, uns ein bisschen sportlich zu betaetigen und machten den Waitaia Loop Track, was mehr oder weniger ein Bushwalk ist, welcher an diversen verlassenen Goldmienen vorbeifuehrt. Wir glaubten schon, dass wir alleine in der Wildnis sind - doch dem sei nicht so - mitten im Busch begegneten wir einem "Kiwiboy" aus Auckland, welcher uns begleitete und uns zum Schluss noch auf ein Bierchen in die Ferienresidenz seiner Eltern einlud, welche sich direkt am schoenen Kuaotunu Beach befindet! Das war auch ein Erlebnis!
Bei einem spontanen BBQ bei Margo, einer Freundin von Glenys, welche wie sie auch bei der freiwilligen Ambulanz von St. Johns arbeitet, trafen wir auf viele andere Kolleginnen sowie Kollegen und verbrachten einen feuchtfroehlichen Abend ganz nach Kiwi-Style! Wie schon erwaehnt, sind die Kiwis ein aeusserst lustiges Voelkchen... das hat sich auch hier wiedereinmal bestaetigt! Natuerlich haben wir auch diesmal etwas dazu beigetragen und eine selbstgemachte schweizer Roulade mit einer Apfel-Ananas-Rahm-Fuellung mitgebracht, welche sehr gut angekommen ist. Auch erfuhren wir an diesem Abend, dass Glenys am darauffolgenden Tag ihren 65. Geburtstag feiern wird. So wurde zur spaeten Stunde noch alles fuer eine Ueberraschungsparty bei "uns zu Hause" organisiert! Da wir im Mittelpunkt des Geschehens waren, beschlossen wir, dass wir uns um die Dekoration kuemmern werden. Mit einem lautstarken "Capoi" (Maori fuer "Alles Klar") wurde diese Sache besiegelt und wir freuten uns alle auf den naechsten Tag. Hoffentlich verplappern wir uns nicht! So gingen wir am naechsten Tag frisch froehlich ein "last Minute" Geburtstagsgeschenk einkaufen, bevor wir mit Glenys und Margo Kayakfahren gingen, was sehr schoen war... Wir padelten durch diverse Mangrovenwaelder bis wir in eine Sackgasse gerieten, wo wir wieder umkehren mussten. Danach hiess es abwarten, bis Glenys sich auf den Weg ins Pilates machte... kaum fiel die Tuer ins Schloss trudelten alle Ueberraschungsgaeste mit ihren Mitbringseln ein! Es war eine gelungene Party und das Geburtstagskind war sehr ueberrascht und konnte ihren Augen kaum trauen... Denn schon von weitem wehten die "Surprise, Surprise Baender" und unsere gebastelten Plakate im Wind... Sie hat sich auf jeden Fall sehr gefreut. Hier muss noch erwaehnt werden, dass BBQ's, Ueberraschungsgeburtstagspartys oder dergleichen in Neuseeland nach folgendem Schema ablaufen:
- Man trifft sich zu einer bestimmten Zeit, meistens am fruehen Abend...
- Jeder bringt etwas kleines zum Essen mit
- Jeder hat seinen eigenen Sixpack Bier oder Wein in seiner Kuehltasche dabei...
- Dann wird der Wein und das Bier herausgeholt...
- Dieses wird dann in Rekordgeschwindigkeit getrunken und immer wieder aufgefuellt, egal ob von Mann oder Frau...
- Danach schnappt sich jeder einen Teller und fuellt ihn bis zum geht nicht mehr...
- Es wird gegessen und weiter "gesoffen"...
- Bis alle satt sind und das Dessertbuffet gestuermt wird...
- Sobald alle fertig sind und die "latest News" ausgetauscht sind, was von Maennern und Frauen getrennt ausgefuehrt wird... verschwindet man einfach ohne eine grosse Verabschiedung...
- Dies waere dann um ca. 21.00 Uhr!
Unsere Gasteltern haben wir natuerlich kulinarisch mit schweizer Spezialitaeten verwoehnt. Es wurden diverse Zoepfe und "Schoggibroetli" gebacken, Spaetzli mit "Oepfelmuas", Kartoffelstock gekocht und auch eine selbstgemachte Pizza durfte nicht fehlen. Auch haben wir uns aktiv im Haushalt betaetigt, da wir ja gratis logieren durften und sich unser schlechtes Gewissen immer wieder meldete! Glenys und Kevin wollten uns auf jeden Fall gar nicht mehr gehen lassen...
Wir haben uns auch "kulturell" betaetigt und sind ins Kino gegangen, um den hochgelobten "Slumdog Millionaire" zu schauen. Auch haben wir an einem Abend im kleinen Rahmen mit "lovely Angie", Bob und Glenys, "Mamma Mia" geschaut!
Sandra liess sich keine Moeglichkeit entgehen um endlich wiedereinmal die Welt vom Ruecken eines Pferdes zu sehen, was ihr - wie solls auch anders sein!?- super gefallen hat und die Lust auf mehr... viiiieeel meeehr weckte!
Auf einmal kamen wir auf die glorreiche Idee, dass wir uns anstatt ein Auto zu mieten gleich eines kaufen koennten! Dies kommt viel billiger und man ist noch ein Stueckchen mehr unabhaengig und mit etwas Glueck schaut am Schluss noch etwas Profit heraus... Also.... Ein Auto muss her!!! Natuerlich erzaehlten wir dies sofort unserer lieben Glenys, welche umgehend alle Hebel in Gang setzte, diverse Anrufe taetigte, das ganze St. Johns Komitee und sogar ihre Familie in Auckland in Kenntnis setzte und auch sonst alles Moegliche organisierte. Sogar die liebe Nachbarin Sue und ihr Mann wurden eingespannt um mit uns Autos zu besichtigen... Auch der im Fernsehsessel mit Bier in der Hand sitzende Kevin wurde herumgescheucht! Oh jeee - Was haben wir da bloss angerichtet!?
Nachdem uns zwei Autos mehr oder weniger durch die Latten gingen, knackten wir mit unserer "Black Pearl" den "Jackpot"! Natuerlich wurde dieses Auto von Glenys und ihrem Garagisten zuerst auf Herz und Nieren geprueft, bevor wir es kaufen "durften"! Und somit wollen wir hier voller Freude verkuenden, dass wir seit dem 27. Februar 2009 stolze Besitzer unseres schwarzen Rennschlittens, einem Mitsubishi Diamante mit 200 PS unter dem Arsch, sind! Jawohl!!! Sogar die Jungs in den diversen Backpackern sowie andere Maenner schauen uns nun hinterher! Ob hier wohl ein Spuehrchen von Eifersucht im Spiel ist...???
Ja wie ihr sieht, haben wir in diesen 3 Wochen sehr vieles erlebt und leider muss man wie besagt immer dann aufhoeren wenn es am Schoensten ist und so haben wir uns schweren Herzens auf den Weg Richtung Norden gemacht. Nicht nur uns viel der Abschied schwer... auch unsere lieben Gasteltern hatten etwas daran zu beissen! Doch wir wollen noch viiiieeeelll meeehr von Aotearoa sehen!!!
We are family!!!
Einer der diversen schoenen Straende in Coromandel in der Naehe des New Chum's Beach!
...
Hot Water Beach! Macht Jeannine nicht eine gute Figur als "Loch-Budlerin"?! Rechts im Bild sitzt Michaela im Pool und wartet auf frisches heisses Wasser...
Hier lauerte uns der Kiwiboy auf...
Das Glueck der Erde liegt auf dem Ruecken der Pferde!!! Man beachte auch die tolle Aussicht...
Voila la Pavlova!
Die Landschaft in Coromandel ist sehr vielfaeltig...
Unsere "black pearl"
Aufbruch: | 28.08.2008 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 10.06.2009 |
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