DIE ZUKUNFT GEHÖRT DENEN, DIE AN IHRE TRÄUME GLAUBEN

Da stehen wir nun ein wenig deplaziert bei Minusgraden vor der Grand Central Station. Nur ein paar Blocks entfernt beziehen wir unser Zimmer im YMCA Hostel. Beim naechtlichen Rundgang wird uns schnell klar, dass wir im "Big Apple" angekommen sind. Hier, wo sich der Schlipstraeger nach der Weihnachtsfeier am Strassenrand uebergibt und der Obdachlose unter seiner Decke onaniert, suchen wir abseits der 5th Avenue nach etwas Essbaren. Die naechsten Tage schlendern wir durch das weihnachtlich, geschmueckte New York. Nur Schnee gibt es leider keinen.

So oder so aehnlich hatte es sich Natascha vorgestellt...
Wer kennt sie nicht, die Bilder aus der Werbung vom muskoloesen Sunnyboy, der mit freiem Oberkoerper im Waschsalon steht. Alles was Natascha leider im Waschsalon zu sehen bekam, war Marco's zerfetzter Reisepass in der Trommel, sowie ein paar letzte Kruemmel unserer Ausreiskarten. Da unser Flieger am naechsten Tag ging, hatten wir nur die Moeglichkeit den Pass trocken zu foehnen und auf das Beste zu hoffen. Entgegen unserer Befuehrchtungen verlief die Ausreise aus Amerika problemlos, jedoch waren die Behoerden in Peking weniger begeistert. Anfangs wollte man uns die Weiterreise verweigern und ohne ein Visa fuer China waere uns nur noch die Heimreise geblieben. Nachdem Marco ein ihm "chinesich" vorkommendes Formular unterschrieben hat, durften wir nach zwei Stunden bangen nach Bangkok weiterfliegen.

In der quirliegen, niemals schlafenden Metropole Bangkok angekommen, sind wir begeistert ueber die schnelle und unkomplizierte Ausstellung eines temporaeren Reisepasses. Wir geniessen die kleinen Garkuechen in den Strassen, feiern mit anderen Reisenden in der Khaosan Road und fluechten nachts aus dem billigen Hostel vor den blutruenstigen Bettwanzen. Von der Stadt der Engel fluechten wir auf eine kleine Insel in der Andamanensee, um die Erlebnisse der letzten Monate verarbeiten zu koennen.