DIE ZUKUNFT GEHÖRT DENEN, DIE AN IHRE TRÄUME GLAUBEN
Varanasi und die heilige Mutter Ganga
Am Flussufer des heiligen Ganges liegt die hinduistische Pilgerstadt Varanasi. Jeden Tag kommen tausende von Gläubigen zur Mutter Ganges und führen hier ihre rituellen Waschungen und Gebete durch.
Dem hinduistischen Glauben nach erlangt jeder Hindu sofortige Erlösung, wenn dieser in Varanasi stirbt und anschließend verbrannt wird. Somit muss er sich nicht erneut in den Kreislauf des Lebens einreihen. Da verwundert es auch nicht, dass sich viele Kranke und ältere Menschen auf den Weg in diese heilige Stadt machen und auf ein "glückliches Ende" hoffen.
Die engen Gassen der Altstadt verschaffen einem eine gewisse Freiheit von Lärm und Gestank, obwohl sich dieser nur in anderer Art und Weise äußert. Das ständige Gehupe der Motorradrikshafahrer und der Autos sowie deren Abgase werden hier im Altstadtteil durch die Ausscheidungen der "heiligen Kühe" und dem herumliegenden Müll ausgetauscht. Die Gefahr ist jedoch noch lange nicht gebannt, denn wenn wildgewordene Ochsen mit riesigen Hörnern in Rage geraten, flitzen wir alle durch das Gassenlabyrinth und suchen Schutz in Läden und Tempeln.
Unweit der Hauptbade- und Waschstellen befinden sich
die Verbrennungsstätten der öffentlichen Krematorien.
Am nördlichen Manikarnika Ghat finden 24 Std. am Tag, 7 Tage die Woche Einäscherungszeremonien statt. Der Mix aus verschiedenen Holzsorten lässt den Geruch zumindest für kurze Zeit ertragen. Nur Priester und "reine Menschen" werden nicht verbrannt, sie gelangen in Tücher gewickelt direkt in Mutter Ganges und treiben flussabwärts. Die Angehörigen aller anderen setzen die Asche und Reste ihrer Geliebten im Fluss bei. Gleichzeitig beginnen die Totenwächter im Wasser mit ihrer Suche nach Schmuck und Gold, denn dieser wird den Verstorbenen zuvor nicht abgenommen. Und während wir noch ein wenig fassungslos dieses Treiben beobachten, machen sich unweit die jungen Männer vom Schwimmverein Varanasi 1902 e.V.in ihren knappen Badehöschen und Schwimmkappen zum Sprung ins kühle Nass bereit.
Wie bereits erwähnt "Incredible India". Wir fühlen uns in Varanasi wohl, auch wenn die nahe gelegene Mosche von Polizei und Armee schwer bewaffnet, bewacht wird. In der Vergangenheit ist es immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen fanatischer Hindus und radikaler Moslems gekommen. Wir verabschieden uns von Raj und Mukesh, die uns einen Einblick in ihr Leben gewährt haben und machen uns erneut auf den Weg in Richtung Bahnhof....
Aufbruch: | Oktober 2008 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | August 2009 |
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