DIE ZUKUNFT GEHÖRT DENEN, DIE AN IHRE TRÄUME GLAUBEN

Reisezeit: Oktober 2008 - August 2009  |  von Natascha W.

Projekt in Kambodscha

Nun ist es endlich so weit und wir erreichen Kambodscha voller Spannung und freudiger Erwartung auf das bevorstehende Projekt. Bereits beim Grenzuebertritt von Thailand nach Kambodscha oeffnet sich ein Tor zu einer anderen Welt.
Uns kommen bettelnde Kinder in Lumpen und barfuss entgegen. Frauen schieben schwere Ochsenkarren vor sich her, waehrend die Herren vor einer riesigen Muellhalde sitzen und Karten spielen. Zum Glueck geht es auch anders, jedoch erblicken wir des oefteren aehnliche Bilder. Kambodscha ist ein Land von Krieg und Armut gekennzeichnet. Das durchschnittliche Jahreseinkommen der Kambodschaner liegt bei ca. 310 USD und gehoert somit zu den aermsten Laendern der Welt.

hier ein anderes Beispiel... Siam Reap und sein kleines, huebsches Zentrum

hier ein anderes Beispiel... Siam Reap und sein kleines, huebsches Zentrum

Dem normalen Siam Reap und Angkor Wat Besucher wird sich dieses Bild nur am Rande erschliessen. Siam Reap scheint neben der eigentlichen Sehenswuerdigkeit -den Tempelanlagen von Angkor Wat- nur aus Hotels, Guesthouses und einem kleinen, touristischen Zentrum, zu bestehen. Am Montag war es dann so weit und mit dem Tuk-Tuk werden wir in ein kleines Dorf, ca. 30 km von Siam Reap entfernt, gebracht. Waehrend ebend noch Hotels, Haeuser, Markttreiben und teils geteerte Strassen unser Wegbegleiter waren, treffen wir nun auf Sandpiste, Holz- und Bambushuette, Ochsenkarren, Reisfelder und lachende, winkende Kinder.

Natschi in ihrer neuen Unterkunft und Kindern aus dem Dorf

Natschi in ihrer neuen Unterkunft und Kindern aus dem Dorf

Gleich am ersten Tag zeigt sich wie hart das Leben hier tasaechlich ist. Waehrend Natschi"s erster Unterrichtsstunde fliegt ihr ein dicker, fetter Kaefer ins Haar. Einer von diesen Kaefern, bei denen man sich wundert, dass sie ueberhaupt in die Luft kommen. Nachdem sie ihn auf den Boden befoerdert hat, springen sogleich zwei Schueler auf und schmeissen sich auf ihn. Wie beim Wrestling waelzt sich die beiden auf dem Boden. Der glueckliche Gewinner steckt sich schliesslich triumphierend den Leckerbissen in den Mund und verspeisst ihn. Die Kinder hier haben wirklich nicht viel, oftmals nicht einmal genug zu essen. Die Reisfelder sind abgeerntet und die Rationen muessen noch einige Monate reichen, denn hier gibt es nur eine Ernte pro Jahr. Abends machen sich viele Dorfbewohner auf den Weg zu den Reisfeldern und Wassertuempeln. Hier sammeln sie Kroeten, Fische, Maeuse, Schlangen und Echsen, um sie am naechsten Tag zu einer wohlschmeckenden Mahlzeit zu verarbeiten.

das Dorf und unsere neue Nachbarschaft

das Dorf und unsere neue Nachbarschaft

Um 6.00 Uhr morgens ist auch fuer uns nun die Nacht vorbei und wir beginnen uns um Hof und Huette, zu kuemmern.
Feuerholz sammeln, Wasser aus dem benachbarten Brunnen holen, filtern, den beiden von der Organisation adoptierten Kindern Essen bereiten, Schweine, Huehner, Katzen, Hunde fuettern, Muell verbrennen und den Unterricht mit den jungen, kambodschanischen Englischlehrern vorbereiten, gehoeren u.a. zu unseren Aufgaben.

Marco beim Unterrichten

Marco beim Unterrichten

Wir unterrichten vormittags in einer kleinen Dorfschule im Nachbardorf. Die Klassen sind bunt gemischt und so sitzt von 5- 17 Jahren alles was laufen kann und englisch lernen will zusammen. Die Kinder sind sehr lernwillig und kreativ. Einer der Jungs ist stolz wie "Bolle" mit seinem eingefangen Kaefer zum Unterricht erschienen. An einer Leine hat er ihn wie einen Hund gassi gefuehrt. Andere bauen sich die dollsten Holzspielzeuge, wobei einfach alles was gefunden wird, auch zum Einsatz kommt. Auch der klassische Plastiktuetendrachen ist hier ein "Renner".

aber auch erste Hilfe leisten und Trost spenden gehoeren zu den neuen Aufgaben...

aber auch erste Hilfe leisten und Trost spenden gehoeren zu den neuen Aufgaben...

Obwohl der Englischunterricht freiwillig ist, sitzen nicht selten bis zu 40 Kinder in einem Klassenraum. Meist kommen noch etliche interessierte "suesse Maeuse" hinzu, die an, auf, in, unter, ueber den Fenstern herumsitzen.
Nachmittags finden dann 3 weitere Unterichtsstunden im Dorf statt. Die Kinder sind einfach fantastisch und machen eine Menge Spass. Auf all unseren Wegen begleiten uns kleine Horden, die ihre drei gelernten Englischsaetze staendig und ausnahmslos "herunterplappern". Wenn die Kenntnisse noch nicht so weit sind, dann gibt es zumindest ein freundliches "Hello"
oder "Good Bye". Samstag findet immer ein Spieletag statt, der wie ihr euch sicher vorstellen koennt, ein riesiger Hit bei den Kindern ist. Das naechste mal mehr....

Kinder des Dorfes und unsere derzeitigen Schueler

Kinder des Dorfes und unsere derzeitigen Schueler

© Natascha W., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nun ist es bald so weit und wir dürfen uns die Frage stellen, wie bekommen wir unser Hab und Gut für die nächsten Monate in unsere Rucksäcke.
Details:
Aufbruch: Oktober 2008
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: August 2009
Reiseziele: Brasilien
Bolivien
Peru
Thailand
Laos
Kambodscha
Myanmar
China
Macau
Indien
Der Autor
 
Natascha W. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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