WolfisWorldWalks 2008+
Krabi Tonsai Railey
Nachdem die Reise im Nachtboot super verlaufen ist und wir ruhigen Seegang hatten konnte ich gut ausgeruht mal wieder Fuss auf das Festland setzen.War ja bislang immer auf Inseln unterwegs.
Ich war schon ein wenig traurig diese schoene Insel zu verlassen. Vorallem weil sich in den letzten 6 Wochen einigen Freundschaften entwickelt haben und man alle Leute der Tauchschule kennt. Und so haetten wir beinahe das Boot verpasst vor lauter Verabschiedungen und Abschiedsschnaepse. Der Bootsjunge schrie uns schon von weitem Zug "only 2 Minutes!" und als wir eingecheckt hatten und das Boot betreten hatten ging es auch schon los.
Martin ein bayrischer Exilaustralier brauchte nicht viel um mich davon zu ueberzeugen mit ihm zu den besten Kletterspots Thailands zu cruisen. Gut dass er auch einen Gurt fuer mich dabei hatte und er sein eigenes Seil und einen Kletterfuehrer fuer Thailand mit im Reiserucksack hatte. Besser geht's ja kaum. Und so hang ich nach gut 24 Stunden nach dem ich meinen letzten Unterwasserausflug machte schon im Seil am Felsen von Tonsai neben dem Strand.
Da bleibt einem echt die Spucke weg wenn man sich nach der Kletterei umdreht und erleben darf was man sich fuer eine Aussicht erklettert hat. Die Felsformationen hier sind gigantisch! Tropfsteine, Hoehlen, Kristalle, Ueberhaenge, Tunnel, Kamine und und und....Da hat Mutter Natur schon einen schoenen Spielplatz direkt am Meer zusammengeschoben.
Ich bin in einem kleinen eher unbekannten Dorf neben Rai Ley namens Tonasi in dem es keinen Geldautomaten gibt und ausser Kletterern nicht viel Leute "abhaengen". Dafuer gibt es eine Bar in der immer eine Slackline gespannt ist und noch andere lustige Dinge mit denen man seine Geschicklichkeit trainieren kann. Firesticks, Pois Baelle zum Jonglieren.
Hab mitten in der Nacht meine ersten Moves mit Pois auf der Slackline gestanden.
So aehnlich wie auf Koh Tao wird am Abend das bequatscht wo man unter Tags so unterwegs war und man bekommt Tips fuer die naechsten Spots nur das hier alles ums klettern bouldern und Deep Water Soloing geht.
Und genau das haben wir auch gemacht. Vom normalen Top Rope ueber Vorstieg sind wir auch eine Mehrseillaengentour gegangen mit ca. 150m Hoehendifferenz. An diesem Tag hatten wir Glueck mit dem Wetter denn als wir oben angelangt sind sahen wir eine dicke Wolkenfront auf uns zukommen. Nun hiess es so schnell wie moeglich runter. Martin schaffte es noch trocken zum Rucksack und zu all unseren Sachen die wir zurueckgelassen haben am Einstieg.Er schaffte es auch sie noch trocken in eine kleine Hoehle zu retten, bevor er mit abseilte.
Mich hat's voll erwischt denn von einem Moment zu naechsten goss es wie aus Kuebeln. Dabei bot sich mir aber ein Schauspiel das ich so noch nie gesehen hatte. Es regnete naehmlich nach oben! Nur ein kleiner Hauch von Regentropfen wurde durch die Thermik des warmen Felsens nach oben getragen und so regnete ca. 10cm breit, aufwaerts bis schwebend und Massen dahinter nach unten. Verrueckte Welt!
Beim Abseilen wurde mir als es begann zu blitzen dann doch ein wenig mulmig in der Magengegend schliesslich haenge ich an einem 30m nassen Seil das sich ideal als Blitzableiter eignen wuerde. Aufregendstes Abseilen im Thailaendischen Monsun bis jetzt!
Die Hoehle in der wir unterschlupf fanden war noch ca.70m uber dem Strand und einen besseren Platz um das Spektakel zu beobachten konnte ich mir in diesem Moment nicht vorstellen. Ein schoenes Abenteuer!
Nach so einer Aktion ist man oft natuerlich sehr hungrig und wie gut das ich mir aus Koh Tao noch ein Erdinger Weizen mitgenommen habe und noch eine Bauernbratwurst auf Vorrat im Sack steckte.
Dazu Musik bayrischer Liedermacher und man fuehlt sich ein Stuck naeher zu Hause. Bin immer wieder stolz ein Bayer zu sein und ab und zu brauche ich meine bayrischen Abende.
Bayrischer Abend.Gute Freunde, die auch bayrisch können, Weizen, Bauernbratwurst aus der Dose und bayrische Liedermacher. Zuenftig sog i!
Ein weiteres adrenalinreiches Erlebniss war definitiv das Deep Water Soloing. Fuer diejenigen die diesem schraegen Sport noch nicht kennen kurz erklaert: Man faehrt mit einem Boot zu einer Insel an der eine steile aber kletterbare Wand(meist ein wenig ueberhaengend) gen Himmel ragt.Man zieht sich Kletterschuhe an und wird mit einem Kanu zum Fels gepaddelt. Man steigt in die Wand ein und sobald der Kerl weg ist mit seinem Kanu ist man auf sich gestellt. Kein Seil, keine Sicherung nur Fels und Meer und DU. Je hoeher man klettert desto tiefer faellt man.
Man klettert auf jeden Fall mehr unter Strom wenn man weiss unter einem geht es 20m in die Tiefe. Unglaublich was da auf einmal fuer Kraftreserven zum Vorschein kommen wenn man weiss der naechste Griff koennte der letzte sein.
Als ich in meinem Kletterwahn war, hörte ich kurz beim überlegen, das die anderen unten gröhlten und brüllten. Der Guide auf dem Boot schrie hoch"Hey man, look down!" Und das machte ich dann auch.
Spinnst du hats mich da geföhnt! Ich war auf knappe 30m geklettert und das beim ersten Fee Solo gehen. Ich versuchte noch ein paar Meter nach unten zu klettern. Bei ca.20m(wieder) ging mir der Saft in den Armen aus. Nur soviel :Wasser kann hart werden!
In der Mittagspause tukkert man zu einem abgelegenen Strand und bouldert(klettern ueber Sand in Absprunghoehe ca. 3m) ein wenig.
Fuer eine Uebernachtung im Bungalow das ca. 5min Fussmasch von den meisten Felsen entfernt ist zahle ich im Moment umgerechnet 1,50 Euro(75Bath) und fuers kraxeln muss ich nix loehnen.
Definitiv eine Reise wert fuer alle die den Klettersport lieben!!!
Aufbruch: | 08.09.2008 |
Dauer: | 16 Monate |
Heimkehr: | 04.01.2010 |
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