Asien von Indien bis Indonesien

15.02.2009

Auch am Sonntag hiess es frueh aufstehen: 06.45 Uhr war Abreise von der Grenze nach Kathmandu mit dem Local Bus. Diese sind zugeschnitten auf Inder oder andere Asiaten, die mal knapp 1,60 Meter haben. In dem Ding konnten die meisten von uns Europaern nicht aufrecht stehen und ich habe mir jedesmal beim Austeigen die Ruebe irgendwo angehauen. Auch der Sitzabstand zwischen den Sitzen ist demensprechend auf die Geschrumpften zugeschnitten.

Nach gut 9 1/2 Stunden auf wunderbar glatten und sauber geteerten Strassen kamen wir dann doch in einem proppevollen Bus mit Indern und Nepalesen (mit allen Arten von Guetern in und auf dem Bus) in Kathmandu an. Haben eigentlich nur noch die Huehner oder Ziegen im Bus gefehlt.

Der erste Eindruck von Nepal: Das sind die europaeischen Inder. Freundlicher, netter, nicht so aufdringlich, weicher...ich werds die naechsten Tage ja sehen.

Meine Hotelwahl, das "Utse Hotel" mitten in Thamel, stellte sich auch als Treffer heraus. Klein, sehr sauber, aufgerauemt, komfortabel, so ein wenig im viktorianischen Stil gebaut...Volltreffer....dafuer ist es aber auch ein wenig teurer (13 Euro).

Nach einem Abendessen hiesse es dann wieder frueh zu Bette mit den maltraetierten Hinterbacken und 12 Stunden ausruhen.

16.02.2009

Bei strahlendem Sonnenschein bin ich heute Morgen in meinem Zimmer aufgewacht und direkt mit einer Fahrradrikscha zum Durbar Sqaure gefahren. Hier besichtigte ich die meisten der dort befindlichen Bauwerke mit einem Fuehrer.

Angefangen hatten wir mit dem Taleju-Tempel mit seinen pagodenartigen Daechern, der jedoch fuer die Oeffentlichkeit nicht zugaenglich ist und nur einmal im Jahr fuer ein bestimmtes Fest geoeffnet wird.

Weiter ging es zum Hanuman-Dhoka-Portal. Das dortige Museum mit den dazugehoerenden Monumenten war leider geschlossen. Direkt vor dem Eingang ist jedoch eine Statue des Affengottes Hanuman aufgestellt, dem mit einer Robe jedoch die Augen verhuellt sind.

Er schaut genau auf den gegenueberliegenden Jagganath-Tempel. An dessen Stuetzbalken entfaltet sich die hinduistische Goetterwelt in all ihrer Vielfalt, wobei mit erotischen Schnitzereien nicht gespart wurde.

Vor dem Tempel stand dann eine ganze Schulklasse. Den Buben schenkte ich mein MOTORRAD-Heft, dass ich aus dem Flieger von Deutschland mitgebracht hatte. Die hatten ihre hoechste Freude und standen traubenfoermig um das Heft, um die Maschinen drin zu bestaunen.

Ich habe dann meine Sightseeing-Tour ueber den Durbar Square noch fortgesetzt, aber von jedem einzelnen Denkmal hier noch ein Bildchen und fuenf Zeilen einzustellen waere schon moeglich, wuerde euch aber langweilen.

Spaeter ging ich zum Kamari Chowk, um moeglicherweise die Gottkoenigin "Kumari" zu sehen.

Mit dieser hat es eine besondere Bewandnis auf sich. Hierbei zitiere ich auszugsweise aus dem DuMont-Reisefuehrer:

Einzigartig ist im Zusammenhang mit der besonderen Verehrung weiblicher Gottheiten der Kult der jungfraeulichen Kumari, die dem indischen Bundesstaat Tamil Nadu und der Suedspitze des Subkontinents Kanyakumari ihren Namen verliehen hat.

Nach Nepal gelangte die Goettin im 14. Jahrhundert durch Harsimhadewa, einem geflohenen indischen Lokalherrscher, der sich in Nepal niederliess und die Goettin Talejun als Schutzpatronin der Koenigswuerde einfuehrte.

Erst im 17. Jahrhundert wurde die abstrakte Gottheit durch eine lebende Inkarnation der Bevoelkerung des Kathmandutales naehergebracht.

Die Goettin wird in aller Regel im Alter von drei bis vier Jahren aus Hunderten von Kandidatinnen nach strengen und geheimen Ritualen durch Priester ausgesucht. Nach ihrer Wahl fuehrt die kleine Koenigin dann im Dienste der Religion ein strenges und jahrelang zurueckgezogenes Leben in dem Haus am Kamari Chowk. Dieses verlaesst sie im Jahr nur an fuenf Tagen.

Sobald bei ihr die Menstruation einsetzt, muss sie abdanken und eine Nachfolgerin wird gewaehlt. Dem Maedchen fehlen aber in der Zeit als Gottkoenigin jegliche Schulbildung sowie die altersgerechten Sozialkontakte, so dass sie es nicht einfach hat, von dem Status "ganz oben" wieder auf nach "ganz unten" zu kommen.

Derjenige, der sie zu Gesicht bekommt, hat nach alter Ueberlieferung ein gutes Omen und demjenigen wird Glueck zuteil.

Ich hatte die Ehre, in einem ruhigen Augenblick des Verweilens im Innenhof des Kamari Chowk die Gottkoenigin zu Gesicht zu bekommen, was den meisten Touristen nicht gelingt.

Fotos duerfen leider nicht gemacht werden .

Hinterher habe ich noch der oertlichen Polizei in Kathmandu einen Besuch abgestattet und mit dem dortigen Chef bei einer Tasse Chai ueber die Problem Nepals und die Polizeiarbeit Nepals gequatscht.

Hierbei stellte sich heraus, wie klein die Welt doch wieder ist. Der Schwager von Herrn Karki studierte in Ulm Medizin und hat nun offensichtlich eine gute Professorenstelle im Stuttgarter Bereich bekommen. Dem Kollegen in Nepal war Ulm also nicht ganz unbekannt, da er vor ein paar Jahren mal zu Besuch war und mir auch gleich das Spruechlein "In Ulm und um Ulm....." fast auswendig wiedergeben konnte.

Nepal wurde durch die Aufstaende vor gut zwei Jahren in der wirtschaftlichen Entwicklung sehr weit zurueckgeworfen und sie kommen erst jetzt langsam wieder zum Wiederaufbau der alten Strukturen, weil niemand da ist, der das Ruder richtig in die Hand nimmt und den Wiederaufbau richtig koordiniert. Zwar kommen seitdem vermehrt Touristen scharenweise ins Land, jeoch mit allen positiven und negativen Begleiterscheinungen.

Nachdem es in Nepal derzeit nur stundenweise am Tag Strom gibt, hatte ich mich im Anschluss sofort ins naechste Internet begeben, um euch auf dem laufenden zu halten.

Am Abend hatte ich dann doch noch ein Internetcafe gefunden, das mit einem Riesengenerator betrieben wird. Aufgrund der starken Netzlast in der stromlosen Zeit koennen Bilder jedoch auch nur sehr eingeschraenkt hochgeladen werden, da die Telefon- und Internetleitungen nicht zuverlaessig funktionieren.

17.02.2009

Nach einer ruhigen Nacht habe ich heute morgen auf der Dachterasse des Cafe "Bistro" ausgiebig gefruehstueckt und mich dann auf die Suche nach einer Mobilfunkkarte gemacht. Das gestaltet sich hier auch nicht so einfach, aber jetzt habe ich eine.

Danach bin ich quer durch Thamel nochmals zum Durbar Square gebummelt und habe mir mal die Freak-Street angeschaut und nochmals ein wenig den Platz rund um Durbar Sqaure.

Wenn ich wollte, haette ich mir die Taschen mit Drogen vollkaufen und heute Abend einen Ausflug ins Reich der Traeume machen koennen. Aber das sollen Andere tun.

Meine urspruneglichen Plaene, erst naechste Woche nach Pokhara zu fahren/fliegen, habe ich aufgrund zweier aktueller Termine naechste Woche in Kathmandu umgeworfen.

Am Montag ist ein grosses hinduistisches Fest in Pashupatinath, am Mittwoch ist das tibetische Neujahrsfest in Bodnath. An beiden Tagen ist mit groesseren farbenpraechtigen Feierlichkeiten zu rechnen, die ich mir natuerlich nicht entgehen lasse.

Morgen kommt einer meiner Hoehepunkte des Urlaubes. Ich mache den von mir heiss ersehnten "Mountain Flight" zum Himalaya und hoffe, als Sonnenkind diese gigantischen Berge morgen gleich in aller Frueh im Sonnenaufgang bei klarer Sicht erblicken zu duerfen.

Am Donnerstag fliege ich dann fuer vier Tage nach Pokhara und am Sonntag nachmittag wieder zurueck nach KTM, um dann naechste Woche die Sehenswuerdigkeiten ausserhalb im Kathmandutal anzuschauen.

18.02.2009

Ich dachte eigentlich, ich habe Urlaub. Aber in diesem muss ich immer oefter immer frueher aufstehen, um meinen Verpflichtungen nachzukommen. Heute habe ich es besonders gern getan, den es ging ja zum langersehnten Mountain-Flight.

In meinem Reisefuehrer stand irgendwas von 102 Dollar geschrieben, was das Ding kosten sollte. Da der Fuehrer auflagemaessig anscheinend schon etwas betagt ist, ist der Obolus fuer den Himalaya inzwischen auf 162 Dollar zuzueglich Flughafengebuehren angewachsen. Die haben aber auch eine flotte Inflation hier...

An dieser Stelle mal noch einen Dank an die Herrin des Geldes bei der Spasskasse NU, die mir immer schoen fleissig meine Dollars zum Umwechseln auf die Seite gelegt hat... .

Mit einer Stunde wetterbedingter Verspaetung ging es also auf zu unserer Beech 1900, die uns 16 Passagiere nach oben bringen sollte. Beim Einsteigen grinst mich eine flotte und ausnehmend huebsche Pilotin aus dem Cockpit heraus an. Das geht ja gut los, dachte ich mir.

Und dann kam eine Stunde lang eine Aussicht, die ich vor 30 Jahren als Jugendlicher etwa so beschrieben haette:

"Oberaffentittenundwasweissichnochalles.....geil"

Heute sag ich schlicht und einfach:

"Sagenhaft und wunderschoen" .

Wenn du da oben mit dem Propellerding so durch die Berge kurvst, weisst du erst wieder, was fuer ein kleiner Wicht der Mensch so ist.

So aehnlich erging es mir mal vor 26 Jahren, als ich an der South Rim des "Big Hole", dem Grand Canyon, stand und auf die North Rim, die glaube ich so etwa 40 km entfernt ist, hinueberblickte.

Doch schaut euch selbst die wunderbaren Bilder an, die leider das nicht so ausdruecken koennen, wie man es in echt sieht.

Nachdem ich nun wieder zurueck bin, stelle ich mal ds Zeug ins Internet, um euch auf dem Laufenden zu halten. Anschliessend buche ich noch mein Motorrad fuer naechste Woche und werde mich dann mal bei 25 Grad ins Cafe setzen, um ein paar Postkaertchen loszuwerden.

19.02.2009

Jetzt sitze ich gerade hier im Internetcafe am Flughaefelchen in Kathmandu und warte auf meinen Flieger nach Pokhara.

Ich habe jetzt so die letzten Tage beim Essen, beim Cafe oder im Hotel mit verschiedenen Reisenden aus aller Herren Laender gesprochen. So gut wie allen, die vorher in Indien waren, ging es wie mir.

Originalzitat einer aelteren Frau aus Koeln, die mit einer Reisegruppe eines bekannten Koelner Individualreiseveranstalters unterwegs war: "Ich hatte es satt, mir meinen Weg zwischen in jedes Eck pissende Inder und auf die Strasse schei.... Kuehe zu bahnen."

Kultur ist gut und recht, aber das drumherum muss stimmen. Und das tut es in Nepal, auch wenn nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Hier fuehlst du dich wohl, irgendwie angekommen. . Anders als in Indien.

23.02.2009

Heute morgen hiess es zunaechst mal laenger ausschlafen, bevor ich in mein Fruehstuecksrestaurant mit sonniger Dachterasse tigerte. Nach einem wunderbaren Fruehstueck mit frischen Croissants von der Baeckerei gegenueber ging es mir schon besser und ich habe mich kurzfristig entschlossen, eines der letzten Abenteuer fuer einen Mann durchzufuehren:

Ich ging am hellen Montagmorgen zu einem nepalesischen "Hairdresser". Da dieser sein Office etwas innerhalb des Gebaudekomplexes hatte, war dort relativ wenig Tageslicht. Doch er hat bei Kerzenschein und Funzellampe ganze Arbeit geleistet und ich konnte seinen Laden wieder tageslichttauglich verlassen.

Hinterher bin ich mein Motorraedchen abholen gegangen. Ist so eine 200er-Maschine, also fuer hiesige Verhaeltnisse ein richtiges Renngeraet. na ja, man kann im Verkehr so mitschwimmen, aber fuer ein Rennen ist das Ding glaub ned so tauglich.

Auf jeden Fall fuhr ich zunaechst Richtung Westen raus nach Swayanbunath zur dortigen Tempelanlage. Dass die das Zueg aber immer auch so hoch hinauf bauen mussten. Um zu dem Ding hochzukommen, waren zunaechst einmal 365 Stufen zu erklimmen.

Neben den Sehenswuerdigkeiten des Tempels kann man dort oben natuerlich einen guten Ausblick ueber Kathmandu geniessen.

Der Tempel selbst liegt in 1400 m Hoehe und ist eine buddhistische Anlage, deren Existenz sich bis ins 5. Jahrhundert zurueckverfolgen laesst.

Mit den Einzelheiten der einzelnen Bauten und deren Bedeutungen verschone ich euch an dieser Stelle. Ich stelle euch ein paar Bilder von dem Ding rein.

Nach der Besichtigung des Tempels von Swayambunath fuhr ich mit meiner Schnatterkiste genau ans andere Ende der Stadt, da dort in Pashupatinath im dortigen Tempelbezirk heute ein relativ grosses Fest der Hindus stattfindet. Bis ich mich durch den abgas- und staubgeschwaengerten Nordteil von Kathmandu durchgekaempft hatte, dauerte es natuerlich eine Weile.

Das Motorraedle musste ich in einer Entfernung von etwa 2 km vor dem Tempel abstellen. Auf dem Weg zu dem Tempelbezirk waren dann etwa geschaetzte 30000 - 40000 Nepalesen auf den Strassen unterwegs und standen in den Zugangsbereichen mehrspurig in wasweissichwielangen Schlangen. Na so weit geht meine Liebe zu dem Festle dann auch nicht, zumal die Nichthindus gar nicht ganz bis zum Tempel vordringen duerfen.

Also flugs mit dem Bike zurueck zum Hotel und noch ein wenig ins Internet. Morgen moechte ich dann rausfahren nach Nagarkot.

24.02.2009

Wie gestern angekuendigt, bin ich heute nach dem Fruehstueck mit meiner Hero Honda 225 nach Nagarkot geduest. Waren so ungefaehr 35 km raus aus Kathmandu und mit viel fragen, fragen, fragen kam ich dann (anders als in Goa) dort hin, wo ich hinwollte.

Nagarkot liegt so etwa im Nordosten von Kathmandu in den Bergen und ich bin auf einen Aussichtspunkt gefahren, der so knapp auf 2200 Meter Hoehe liegt. Dort oben hatte es dann aber einen kuehlen und starken Wind. Dennoch war die Aussicht halbwegs gut und ich konnte einiges vom Laendle von dort oben erblicken.

Leider hatte sich der Himalaya in seinem Wolkenbett schon wieder schlafen gelegt. Aehnlich wie in Pokhara/Sarangkot kannst du die Berge so halbwegs klar nur bei Sonnenaufgang sehen.

Hat aber nichts gemacht, so ein wenig Mopedfahren durch die nepalesischen Berge war auch ganz lustig. So als nichteinheimischer, "weissgesichtiger" Mopedfahrer bist du da oben der Aufmerksamkeit der nepalesischen Bevoelkerung sicher. So langsam weiss ich glaub, wie sich ein dunkelhaeutiger aus Afrika bei uns so fuehlt....

Auf dem Rueckweg wollte ich zuerst noch nach Bhaktapur, aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit hatte ich mich dann aber entschlossen, noch nach Patan zu schauen. Das ist so eine Art Ortsteil von Kathmandu, etwas ausserhalb im Sueden von KTM. Dort hat es auch einen Durbar Square mit mehreren besichtigungswuerdigen Bauwerken (aehnlich wie in Kathmandu).

Nach Patan ging es hurtig zurueck Richtung Thamel. Und ich bin richtig stolz, den Weg von den Bergen bis zu meinem Hotel fast ohne Fragerei und ohne Blessuren geschafft zu haben. Aber so langsam macht die Bikerei in Nepal richtig Laune. Du musst dabei zwar aufpassen wie ein Schiesshund und fuer die Anderen mitdenken, aber es geht schon.

Beim Heimfahren hatte ich dann noch in Kathmandu ein nettes Erlebnis mit drei so Herren von der Tourist-Police, die natuerlich sofort gesehen hatten, dass ich auf der Suche nach einem ATM (Geldautomat) entgegen der (schlecht ausgeschilderten) Einbahnstrasse fuhr. Da wollten die Pappnasen von mir doch glatt 1050 NRP (ca. 10 Euro). Nach einem persoenlichen und eindringlichen Gespraech wolltens nur noch 200 NRP (ohne Beleg)....tztztz.....

Morgen ist das tibetische Neujahrsfest. Mal sehen, was ich da so alles zu sehen bekomme.

25.02.2009

Heute gab es anlaesslich des tibetischen Neujahrsfestes im Hotel ein tibetisches Fruehstueck auf Kosten des Hauses. War mal was Neues: Tee mit Milch, einen Reispudding mit Weinbeeren und Nuessen, dazu so eine Art Quark und zum Trinken Chang (nein, nicht das thailaendische Bier, sondern eine Art vergorenes Milchbier). Konnte es nicht so recht definieren, es schwammen irgendwelche Milchstueckchen drin rum und das warme Chang hat so gut 15 Umdrehungen, so dass ich es aufgrund meiner anschliessenden Mopedfahrt bei einem Schaelchen beliess.

Nach dem Fruehstueck knatterte ich dann durch die Stadt nach Bodnath hinaus, wo die Tibeter heute das Tibetische Neujahrsfest "Losar" zelebrierten. Grosses Feiern ist den Tibetern aufgrund des chinesischen Einflusses auf die hiesige Regierung und den damit verbundenen Geldfluessen so gut wie untersagt. Die nepalesische Regierung moechte es sich ja nicht verscherzen mit ihren Geldgebern, die sehr viel Geld nicht ganz uneigennuetzig nach Nepal hineinpumpen.

Der Stupa von Bodnath ist fuer die Tibeter praktisch das heiligste Bauwerk ihrer Religion auf dem Boden Nepals. Begruendet duerfte es damit sein, dass Bodnath, an der vor Jahrhunderten wichtigsten Handelsstrasse gelegen, zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert der tibetischen Rechtssprechung unterstellt war und auch heute noch der Sitz des "Chini Lama" ist. Dieser ist nach dem Dalai Lama und dem Panchen Lama der drittwichtigste Repraesentant des tibetischen Buddhismus.

Mit den Einzelheiten des Bauwerkes und ihrer Bedeutungen koennte ich jetzt noch eine ganze Seite fuellen. Denke aber, das interssiert euch nicht so brennend.

Nach der Besichtigung des Stupa begab ich mich noch in ein nahegelegenes Kloster, von dem man auch einen herrlichen Blick auf das Bauwerk hatte und das selbst sehr farbenfroh gehalten war.

Nachdem ich dann zum Mittagessen eine der Spezialitaeten Nepals, die sogenannten "Momos" zu mir nahm, fuhr ich dann nur ein paar Kilometer weiter zum Tempelbezirk nach Pashupatinath, wo ich vor wenigen Tagen noch aufgrund der Vielzahl von Glaeubigen umgedreht hatte.

Ich hatte mich da irgendwie leicht verschaetzt mit den Glaeubigen. Habe bei der Besichtigung dann ein laengeres und interessantes Gespraech mit einem Fuehrer gehabt. Dieser erklaerte mir, dass am Montag rund 300.000 Leute in der Stadt waren. Ich weiss nicht so recht, obs wirklich so viele waren, aber so irgendwo in der Mitte, das koennt auch hinhauen.

Auf jeden Fall kommen in diesen Tempelbezirk zum Fest "Shiva Ratri" Pilger und Sadhus (das sind so heilige Priester) aus weit entfernten Orten, um sich hier an der uralten Gedenkstaette fuer den Gott Shiva zu treffen und dieses mehrtaegige Fest zu zelebrieren. Viele Sadhus sind dabei bunt bemalt von unten bis oben und sehr farbenfroh angezogen. Derlei fotogen ausgestattet sind sie natuerlich fuer jeden Touri ein willkommenes Fotomotiv. Dabei huldigen sie jedoch ihrem obersten Grundsatz: " Nur Bares ist Wahres"

Sprich, die Sadhus koennen dann relativ grantig und aufdringlich werden, wenn du sie ohne Bakschisch ablichtest. Und ich dachte, die machen das alles aus purer Naechstenliebe...

Gleichzeitig finden an den sogenannten "Ghats" wie in Varanasi Verbrennungen rund um die Uhr statt. Mit dem einzigen Unterschied, dass du als Tourist hier das aus naechster Naehe unweigerlich mitbekommst.

Ist schon ein komisches Gefuehl, wenn da in 5 bis 10 Metern Entfernung ein Toter fuer die Verbrennung hergerichtet wird und du aus naechster Naehe siehst, wie dieser in Flammen aufgeht. Aber dies gehoert nun mal zur hiesigen Religion. Von den Verbrennungen stelle ich hier jedoch aus Pietaetsgruenden kein Bildmaterial ein.

26.02.2009

Heute fuhr ich noch ein wenig nach Bhaktapur ("Die Stadt der Frommen"), um die letzte der drei Staedte im Kathmandu-Tal anzuschaen, die zum Weltkulturerbe gehoeren. Verglichen mit Kathmadu und Patan war Bhaktapur, auch unter dem Sanskritnamen "Bhadgaon" bekannt, eher von utergeordneter Bedeutung, so dass die Stadt ihr historisches Stadtbild besser bewahren konnte als die Schwesterstaedte.

Im Vegleich gesehen hat Bhaktapur auch einen Durbar Square wie die anderen beiden Staedte mit allen moeglichen Tempeln, Statuen und so weiter. Was sie aber hervorhebt, ist die groesste Pagode Nepals, die hoch aufragende Nyatapole Mandir, die die einzige Pagode mit 5 Pagodendaechern ist. Der Name ("Die Funefgeschossige") kann sich sowohl auf die fuenf Pagodendaecher als auch auf die sich nach oben hin verjuengenden Plattformen beziehen.

Beim Bummeln durch die Strassen von Bhaktapur stieg mir noch deftiger Rauch in die Nase. Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich die Ursache fuer den Qualm. Seht selbst...

Nach der Stadtbesichtigung Bhaktapurs ging es wieder mit meinem Mopedle zurueck nach Kathmandu. Dort muss ich noch mein Paket mit den alten Reisefuehrern und ein paar Mitbringseln schnueren und mit der Post nach Hause senden. Sonst muss ich das ueberfluessige Gewicht in meinem Gepaeck mit mir herumtragen. Bin mal gespannt, was mir die nepalesischen Spediteure fuer das Paeckchen abknoepfen. (Nachtrag: Es hielt sich in Grenzen)

Wahrscheinlich mehr, als der ganze Inhalt wert ist. Danach wird noch meine Rennsemmel zurueckgebracht und ich kann mich ganz in Ruhe auf meinen Weiterflug morgen nach Bangkok konzentrieren.

27.02.2009

Heute ziehe ich eigentlich nur mit dem Flieger nachmittags nach Delhi weiter, wo ich einen kurzen Transferstopp von 8 Stunden habe. Um 01.00 Uhr geht es am Samstagmorgen dann weiter nach Bangkok.

Dort muss ich erst mal ein Hotel finden, nachdem es verschiedene Hotels nicht noetig haben, auf E-Mails zu antworten... Aber ich bin mir sicher, am Samstag nicht auf Thailands Strassen schlafen zu muessen.