Asien von Indien bis Indonesien

Reisezeit: Januar - Mai 2009  |  von Alfred Helmlinger

Thailand: Bangkok

28.02.2009

Nach gut acht Stunden Aufenthalt im Legehennenkaefig des Flughafens von Delhi (gemeint ist der Transitbereich) und ich glaube sechs oder sieben Visitationen und Gepaeckdurchsuchungen gelang es mir dann doch so kurz nach Mitternacht, die mit leichter Verspaetung nach Bangkok startende Maschine von Jetair zu besteigen.

Aufgrund meines fortgeschrittenen Alters fiel ich in einen zwar nicht bequemen, aber lang anhaltenden Schlummer und wachte erst so kurz vor der Landung in Bangkok wieder auf. Habe leider das gute Essen nachts um 3 Uhr verpennt....tztztz...

In alter Frische habe ich dann doch ein schoenes Zimmerchen in den "Bally Studios" in der Silom Road gegen eine vernuenftige Liegegebuehr gefunden. Das Ding hat sogar einen Riesenflachbildfernseher und DVD-Player und ist richtig gut ausgestattet. Ab und zu hat man doch Glueck bei der Zimmersuche.

Und Strom gibts in BKK auch den ganzen Tag... .

Nach ein paar Stunden weiterem Schlummer, einem guten Mittagsfruehstueck und mit einem guten Stadtplan bewaffnet bin ich gleich in die Stadt geduest, um mich mit dem Noetigsten einzudecken (Geld, thailaendische Telefonkarte, Internet, was zum Futtern, and so on.)

Das ist hier doch halt das richtigere Asien ...

So, morgen kommt Verstaerkung aus Deutschland. Barbara aus Ulm wird mich die naechsten Wochen auf meinen Asientouren begleiten. Es ist schoen, wieder mal direkten Kontakt mit jemandem aus der Heimat zu haben. Zu zweit macht die Herumreiserei mehr Spass und man(n) hat auch mal jemanden zum Reden, Essen, Lachen, etc.

Die letzten Wochen gingen auch irgendwie herum, aber streckenweise ist man(n) auf so einer Reise doch viel allein. So ein nettes Gepraech mit anderen Travellern beim Essen ist gut, aber danach macht in der Regel jeder seinen eigenen Stiefel.

Geschweige denn geht irgendetwas mit anderen Travellern zusammen, um mal gemeinsam eine groessere Strecke miteinander zu verbringen und die Sehenswuerdigkeiten zu besichtigen. Da macht in der Regel auch jeder so sein Ding.

Und ohne Strom in Nepal war nach dem Abendessen nicht mehr viel los, da draussen alle Geschaefte und Wirtschaften so spaetestens kurz nach 22.00 Uhr schlossen, so dass ich die meiste Zeit recht frueh ins Bett kam und auch am naechsten Tag guuut ausgeschlafen war.

01.03.2009

Nachdem ich nun herausbekommen habe, dass meine Einreise ueber die Mekongroute von Stung Treng/Kambodscha nach Laos nicht mit einem "Visa-On-Arrival" moeglich ist, muessen wir uns nun in den naechsten Tagen in der laotischen Botschaft in Bangkok das Visum vor der Einreise nach Laos besorgen.

Gleichzeitig habe ich den heutigen Tag genutzt, um die geplanten Tage in Bangkok mit unseren Besichtigungsplanungen etwas zu koordinieren und die vernuenftigste Einteilung der Tage zu treffen.

Man(n) soll den Tag nicht vor dem Abend loben, auch den Petrus nicht. Habe ich ihm doch die Tage erst ein grosses Lob und ein herzliches Dankeschoen uebermittelt, so wird er gleich uebermuetig und bringt auf der Wetterkarte alles durcheinander.

Nachdem es gestern am spaeten Abend auf dem Patpong-Nachtmarkt immer noch zwischen 30 und 35 Grad hatte und einem die Sosse schon im Stehen den Ruecken herunterrann, fing es heute morgen mal kurz eine halbe Stunde zu schuetten an.

Als es aufgehoert hatte, war es bei ueber 30 Grad und bewoelktem Himmel dementsprechend daempfig. 30 Grad und Wolken...in Deutschland unvorstellbar, hier an der Tagesordnung.

Aber Maenne weiss sich ja zu helfen. Bin mit dem Skytrain an den Chaopraya River runtergefahren, habe ein Boot genommen und bin ans andere Ende der Stadt gefahren, um ein bisschen ueber die Khao San Road zu schlendern.

An dieser Stelle einen herzlichen Gruss an die alten Asien-Traveller Uli und Ina (natuerlich mit Milo). Habe wie befohlen ein Singha fuer euch mitgetrunken.

So, nun wird es langsam Zeit, Richtung Flughafen zu gondeln und meinen Besuch in Empfang zu nehmen.

02.03.2009

Nach einem ausgiebigen Fruehstueck haben wir uns auf den Weg gemacht, um einen Teil der "Bangkok-Musts" anzuschauen. Wir haetten nun zwei Moeglichkeiten gehabt. Die eine waere gewesen, irgendwie ueber einen Tourveranstalter eine Tour quer durch Bangkok zu buchen und dafuer ein Heidengeld auf den Tisch zu blaettern.

Die andere Moeglichkeit, fuer die wir uns dann entschieden haben, ist, mit ueberwiegend oeffentlichen Verkehrsmitteln um einen Spottpreis quer durch die Stadt und auf dem Chao Praya River uns fortzubewegen und die Bauwerke auf eigene Faust zu erkunden.

Aber selbst da heisst es: "Augen auf bim Einkauf!". Da bieten die Thais den arglosen Touris eine Ganztageskarte fuer die Expressboatbenutzung am Fluss um 120 Baht an, mit der du den ganzen Tag fahren kannst. Auf den ersten Blick nicht schlecht, denkst du dir, kostet ja nur 2,50 Euro.

Der schlaue Beobachter erkennt jedoch auf dem Boot, dass eine Einzelfahrkarte nur zwischen 13 und 20 Baht kostet. Da kannst du lange Boot fahren, bis du die Tageskarte aufgebraucht hast.

So sind wir also nun spottbillig ueber den Fluss geduest und haben einen kleinen Fussmarsch durch Chinatown mit all seinen Eindruecken genacht, bis wir den Wat Trimit ("Der Tempel des goldenen Buddha") fanden und ihn besichtigten.

Wat Trimit ("Der Tempel des goldenen Buddha")

Wat Trimit ("Der Tempel des goldenen Buddha")

Mittlerweise hatte sich ein "freundlicher Tuk-Tuk-Fahrer" unserer erbarmt, derer wir hilflos und ohne Ortskenntnis diesen Sch...-Tempel suchten und uns sicher an den Zielort brachte.

Hinterher wollte er uns durch die halbe Stadt gondeln und das fuer nur 30 Baht. Obwohl ich ihm sagte, dass ich keine "Shop-Besuche" mag, kam er dann nach einer Weile mit der Sprache heraus und baute nur einen "kleinen Shoppingaufenthalt" in seine Stadttour ein.

Als zweites Ziel hatten wir uns den Golden Mountain vorgenommen, einen kuenstlich aufgeschuetteten Berg mit knapp 79 Meter Hoehe und einem Tempel Wat Saket mit einem Chedi obendrauf. Dort wartet der Bursche wahrscheinlich heute noch am anderen Ausgang und will uns in einen Shop fahren...tztztzt...

Verschnaufpause vor dem steilen Aufstieg zum "Golden Mountain"

Verschnaufpause vor dem steilen Aufstieg zum "Golden Mountain"

Der Buddha auf dem Golden-Mountain-Tempel

Der Buddha auf dem Golden-Mountain-Tempel

Blick vom Golden Mountain in den Sueden Bangkoks

Blick vom Golden Mountain in den Sueden Bangkoks

Von dort oben hatten wir eine gute Sicht ueber Bangkok, es war aber gnadenlos warm. Hier hat es morgens beim Fruehstueck schon etwa 30 Grad, und die Waerme haelt sich bis nachts um Mitternacht auch bei Werten gut um die 30 Grad. Untertags wird es noch ein "wenig" waermer, aber wir ertragen das mit Wuerde, dass wir zwei mal am Tag duschen muessen...*lach*.

Von der Sonne halb gar gegrillt verlustierten wie uns dann kaurzzeitig in der Khaosan Road, dem Mekka aller Traveller, um uns dort bei einem kuehlen Bier zu laben und dem Magen mit einer kleinen Mahlzeit ueber den Tag zu verhelfen.

Das Trekkie-Mekka - die Khaosan Road

Das Trekkie-Mekka - die Khaosan Road

Der Rest des Nachmittags war noch ausgefuellt mit der Fahrt mit einem Longtailboat zu den koeniglichen Barken und einer halbstuendigen Runde durch die Klongs. Das ist ein Wohnviertel, das teilweise nur ueber die Wasserwege zu erreichen ist und auf der Westseite des Chao-Praya-Rivers liegt. Auch hier hiess es wieder handeln, handeln, handeln. Man muss sich das vorstellen als eine Mischung aus Venedig und den Slums.

Zwei der koeniglichen Barken

Zwei der koeniglichen Barken

Am Abend genehmigten wir uns dann noch ein zweistuendiges "River-Boat-Dinner" auf so einem Ausflugsschiff . Von dem Schiff aus konnten wir bei einem guten Essen Bangkok Riverside mal nachts und beleuchtet geniessen. Die meisten Wolkenbkratzer und Bruecken etc. sind sehr schoen illuminiert, so dass dies auch ein optischer Genuss war.

Dinner for One ... oder "Mampf, mampf"

Dinner for One ... oder "Mampf, mampf"

An dieser Stelle muss ich mal noch erwaehnen, dass ich aufgrund meines Bangkok-Trips 2008 mit "Special-K" natuerlich tripmaessig etwas vorbelastet war, mich in der Stadt schon so einigermassen gut auskannte und mich hierdurch etwas leichter tat, sich in dem Riesenmoloch BKK zurechtzufinden. Von BKK aus noch einen fetten Gruss an "Special-K" und ein dickes Reisebussi aus Bangkok nach Ulm.

Der Wat Arun auf der Westseite des Flusses bei Nacht

Der Wat Arun auf der Westseite des Flusses bei Nacht

???-Bruecke bei Nacht

???-Bruecke bei Nacht

BKK by Night

BKK by Night

03.03.2009

Fuer den Dienstag hatten wir uns den zweiten Teil der Bangkok-Sehenswuerdigkeiten vorgenommen und fuhren zunaechst wieder mit den Oeffentlichen zum Koenigspalast. Dort durften wir dann, nachdem wir etwas "nachlaessig" gekleidet waren (schulterfrei und mit 7/8-Hosen) Hosen und Roecke mieten und diese dann bei geschaetzten 37 Grad ueber die eigenen Klamotten ziehen. Ich sage jetzt nur: "Garen im eigenen Saft!"

Baerbel mit ihrem "Sauna-Roeckchen"

Baerbel mit ihrem "Sauna-Roeckchen"

Doch dies tat unserer Besichtigungslust relativ wenig (zumindest die ersten 10 Minuten) und wir schauten uns den grandiosen Koenigspalast mit dem daneben liegenden Tempel Wat Phra Keo an.

Um die Vielzahl der Tempelbauten und der einzelnen Palastebauten und ihre Bedeutung hier aufzufuehren, reicht der Platz nicht. Deshalb stellen wir hier nur die Bilder des Koenigspalastes und des Tempels ein.

Einer der 12 steinernen Tempelwaechter

Einer der 12 steinernen Tempelwaechter

Zwischen Wat Phra Keo und Palast hatte sich Barbara dann zum Revoluzzer entwickelt und sich ihres heisses Wickelroeckchens wieder entledigt. Prompt kam ein "Sittenwaechter" angestiefelt und es haette fast mit einem handfsten Rauswurf geendet. Irgendwie war das ganze eine Farce, denn verschiedene Frauen im Kleidchen waren kurzaermeliger und -fuessiger bekleidet als wir und viele ander Leute und konnten ohne die Zusatzklamotten durch die Lande stiefeln. Also immer schoen ordentlich anziehen...

Eine der Figuren, die die goldenen Chedis bewachen

Eine der Figuren, die die goldenen Chedis bewachen

Frau mit Schwaenzchen...das gab es doch (frueher) auch schon mal

Frau mit Schwaenzchen...das gab es doch (frueher) auch schon mal

Eine Detailansicht des Wat Phra Keo

Eine Detailansicht des Wat Phra Keo

Ein Teil des thailaendischen Koenigspalastes

Ein Teil des thailaendischen Koenigspalastes

Wachabloesung bei den Waechtern des Koenigspalastes

Wachabloesung bei den Waechtern des Koenigspalastes

Nach dem Rundgang durch die koeniglichen Hallen machten wir uns dann noch zum Temel "Wat Pho" auf, in dem der liegende Buddha untergebracht ist. Dieser Tempel ist einer der wichtigsten des Landes und beherbergt den 45 Meter langen Buddha. Die liegende Statue symbolisiert Buddha bei seinem Eingang ins Nirwana. An seinen beiden Fusssohlen stellen jeweils 108 Tafeln aus Perlmutt-Einlegearbeiten die wahrhaften Tugenden eines Buddhisten dar. Unmittelbat an diesen Tempel angrenzend ist noch ein Areal mit mehreren Chedis und Pavillions, in denen sich eine Massage- und Mediatationsschule befindet.

Der liegende Buddha und der stehende Buddha...

Der liegende Buddha und der stehende Buddha...

Mann, hatte der grosse Fuesse ....

Mann, hatte der grosse Fuesse ....

Auf dem Rueckweg zum Fluss verlustierten wir uns fresstechnisch noch an einer Strassenkueche, deren Koch dann fuer uns sowohl kulinarisch als auch fuers Auge etwas zauberte. Gutes Essen fuer fast kein Geld.

Guenstiges und gutes Essen vom Zauberer frisch auf den Tisch...

Guenstiges und gutes Essen vom Zauberer frisch auf den Tisch...

... und eine kleine Showeinlage gab es kostenfrei dazu

... und eine kleine Showeinlage gab es kostenfrei dazu

Derart gestaerkt ging es dann wieder zureuck zum Hotel, da wir schon in Eile waren. Am fruehen Abend mussten wir (speziell ich) noch zu einer Fortbildung in Sachen "Personenerkennungsverfahren in Thailand", damit mir so was wie in Goa nicht noch mal passiert. Auf gut schwaebisch, fuer alle, die es jetzt nicht blicken: wir waren in einer super Travestieshow, die gut 1 1/2 Stunden ging und ein klasse Programm zeigte. Leider hatte ich keine Kamera mitgenommen.....oooooohhhhh...tztztz

Na hoffentlich hats was genuetzt und ich kenne die Burschen oder heisst es nun Maedels??? heraus.....lach

Muss ich doch mal meinen Chef bei meiner Rueckkehr nach Deutschland fragen, ob ich das als Ueberstunden in Sachen erkennungsdienstlicher Behandlung schreiben kann....grins.

Wieder in unserem Viertel angekommen, ging es noch ein wenig mit Bummeln durch den Patpong-Nachtmarkt und ein kleines Mitternachtssueppchen aus der Suppenkueche Richtung Hotel.

04.03.2009

Der heutige Tag bestand eigentlich nur aus Bummeln durch verschiedene "Frauenpalaeste" Bangkoks. Sprich wir haben das Siam-Einkaufscenter sowie das MBK-Center bereist und uns dem hemmungslosen Kaufrausch hingegeben.

05.03.2009

Bei bruetender Hitze stand heute nur der Flug von Bangkok nach Phnom Penh mit AirAsia auf dem Programm. Dieser verlief ruhig und wir kamen gesund und munter in Kambodscha an.

""Ciao Bangkok" oder "Frauen unter sich""

""Ciao Bangkok" oder "Frauen unter sich""

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Die Reise
 
Worum geht's?:
4 Monate raus aus dem Job und "back to the roots" ... von Indien bis Indonesien - eine Reise durch 10 asiatische Länder. 120 Tage voller Spannung. 120 Tage kennenlernen fremder Kulturen. 120 Tage Planung und Leben von einem Tag auf den nächsten. 120 Tage relaxen und geniessen. Einfach schön.
Details:
Aufbruch: 16.01.2009
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 15.05.2009
Reiseziele: Indien
Nepal
Thailand
Kambodscha
Laos
Vietnam
Malaysia
Brunei Darussalam
Singapur
Indonesien
Der Autor
 
Alfred Helmlinger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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