Asien von Indien bis Indonesien
Indonesien: Flores und der Komodo-Nationalpark
09.05.2009
Auc heute mal wieder (zur Abwechslung) fruehes Aufstehen, denn Komang, ein Kurierfahrer brachte uns relativ zuegig zum Flughafen in Denpasar.
Dort bestiegen dann Ulf, Nick und ich die Propellermaschine in Richtung Flores und kamen dort dann auch wohlbehalten kurz nach Mittag an.
Die Zimmersuche gestaltete sich auch nicht allzu schwierig. Relativ zuegig fanden wir in Labuan Bajo direkt an der Hauptstrasse ein vernuenftiges Unterkommen. Ist eh nur fuer eine Nacht.
Danch stiefelten wir zu den Komododivers, wo wir zunaechst fuer uns drei eine Boots- und Tauchsafari im Nationalpark fuer drei Tage buchten. Nachdem die Flieger von hier aus nicht soooo regelmaessig gehen und ab und zu mal auf Tage hinaus kein Ticket zu bekommen ist, hing jetzt alles nur von meinem Rueckflug ab.
Als ich dann noch mein gebuchtes Rueckflugticket fuer Bali in Empfang nehmen konnte, war alles geritzt und wir buchten die Fahrt.
Gegen spaeter gesellten sich noch zwei Kanadier (Steve und Michelle) sowie ein Oesterreicher (Flo) aus Bregenz zu uns, so dass wir morgen um 08.00 Uhr mit dem Boot zu sechst losstarten.
Nach einer kurzen Bierbeschaffungsfahrt mit anschliessendem Verladen aufs Boot war heute nur noch Abendessen angesagt. Da ich mit meiner indonesischen Telefonkarte hier keinen Empfang habe und auf dem Boot kein Internet verfuegbar ist, bin ich halt bis Dienstag mal "off" und "under Water". Sozusagen nicht erreichbar in diesem unserem Immererreichbar-Handyzeitalter. Auch mal schoen....
10.05.2009
Am Sonntagmorgen ging es natuerlich zum wiederholten Male frueh raus aus den Federn. Kurz im Tauch-Office getroffen, gings auch gleich im Anschluss mit unserem Tauchboot in den
Der Park ist eine wunderschoene Traumlandschaft von vulkanischen Inseln, die ueberwiegend unbewohnt sind und deren Areal sich auf ca. 2500 qkm erstreckt. Viele der Inseln bestehen nur aus Flora und Fauna in Form von einigen Baeumen. Andere haben eine richtige Bepflanzung wie jede andere Insel auch. Aber so gut wie alle sind von der Zivilisation weitestgehend unberuehrt. Auf der einen oder anderen Insel leben vielleicht ein paar einheimische Fischer.
Zunaechst fuhren wir in den Sueden des Parkes auf Tenga Island, wo wir unseren ersten Tauchgang starteten. Dort fanden wir ein Riff vor, an dem eine sehr starke Stroemung vorherrschte. Das Riff jedoch war wunderschoen mit Korallen bewachsen und wir konnten dort einen Manta und eine relativ grosse Schildkroete antreffen.
Danach ging es mit dem Boot weiter auf eine kleinere Insel, wo wir ein paar "Komodo-Dragons" unter Aufsicht eines Rangers aus der Naehe besichtigen konnten.
So ein Komodo-Waran kann sogar einen ausgewachsenen Bueffel toeten. Die Warane versuchen ihre Gegner in einem guenstigen Moment anzutreffen und beissen sie dann. Da sie fuenf verschiedene starke Bakterien in ihrem Speichel haben, verenden die Gegner dann in mehr oder weniger kuerzerer Zeit an den Folgen des Bisses und der Ausbreitung des Bakteriums und die Viecher muessen nur noch warten, warten, warten.... so lange halt, bis der Gegner tot umfaellt.
Mit einer weiteren zweistuendigen Bootsfahrt ging es noch weiter in den Sueden und wir legten alsbald einen Tauchgang in "Padar Island" ein. Aufgrund der besch... Sicht unter Wasser gab es jedoch nichts besonders erwaehnenswertes.
Nach einem gemuetlichen Kaeffchen und zwei weiteren Fahrstunden waren wir dann am Cannibal Rock (in der Naehe der Insel Rinca) ,unserem Tagesziel, angelangt und legten dort noch einen Feierabendtauchgang ein. Bei diesem Rumblubbern, der dann fast ein halber Nachttauchgang mit Licht unter Wasser wurde, konnten wir mehrere schoene und grosse Mantas antreffen.
In einer kleineren schmalen Bucht ankerten wir hinterher mit unserem Liveaboard-Boat. Von unserer Besatzung mittags und abends hervorragend verpflegt ging es uns richtig gut. Leider wurde es dann windig, fast ein klein wenig stuermisch und wir hatten einen deftigen Wellengang.
Trotz mehrerer Bierchen gelang es dann nicht, so richtig zu schlafen und wir hatten mit "Michelle", der Frau von Steve, eine richtig "heisse und stuermische Nacht." Trotz des Windes waren Aussentemperaturen von um die dreissig Grad vorherrschend. Mit sehr wenig Schlaf aufgrund Schaukelboot ging es dann durch die Nacht.
11.05.2009
Nach unserer stuermischen Nacht waren wir alle so gegen kurz nach 6 Uhr in der Frueh wach, als uns die Sonne "ins Fidla schien" (fuer die Nichtschwaben: "als die Sonnenstrahlen uns am Hintern kitzelten").
Kaum wach, sahen wir am Beach zwei Komodowarane und ein Wildschein nacheinander. Ob das letztere das Opfer der beiden ersteren wurde, ist mir nicht bekannt, denn sogleich machten wir uns auf den Weg zur naechsten Dive-Site und erreichten die sogenannte "Yellow Wall" relativ zuegig.
Kurz nach sieben Uhr waren wir schon unter Wasser. Leider war die Sicht aufgrund des Nachtsturmes und des vorherrschenden Wellenganges nicht so prickelnd, so dass das ansonsten schoene Riff nicht so zur Geltung kam.
Nach dem Tauchen gab es dann erst mal ein gscheites Fruehstueck mit Kaffee und Pfannkuchen und wir schipperten weiter zur sogenannten "Manta Alley", wo wir so gegen 11 Uhr ankamen.
Danach starteten wir einen weiteren Tauchgang, der sich gewaschen hatte. Beim Eintreffen in dem Tauchgebiet konnten wir bereits mehrere riesige Mantas beobachten, die sich an der Oberflaeche tummelten. Noch war von oben alles in Ordnung.
Beim Abtauchen kamen wir jedoch in eine Stroemung hinein, gegen die wir antauchen mussten. Es drueckte die ganze Zeit das Wasser in die Maske herein und durch die sehr rege Beinarbeit kam ich unter Wasser so ausser Puste, das ich kurz davor war, wieder unmittelbar nach oben zu gehen. Doch ruhig Blut, oberste Tauchregel, einen "Cool Down" zu versuchen.
Ruhiger werden, ueberlegen, ruhig weitermachen und schon gehts wieder... nach einer Weile trafen wir dann auch wieder auf die zuvor geshenen Mantas und konnten diese eine ganze Weile beobachten, wie sie auch nicht gegen die Stroemung ankamen...es ging also nicht nur uns so.
Danach tauchten wir weiter und wollten an die andere Seite des Riffes kommen. An der Ecke des Riffs passte ich einmal einen kurzen Moment nicht auf, wurde zu weit nach aussen getragen und sofort von der gigantischen Stroemung erfasst und ins Blauwasser hinausgetragen. Auch hier hiess es wieder kuehlen Koipf behalten, nachdem du von der Gruppe getrennt wirst.
Nachdenken, langsam auftauchen, kurzen Safetystopp einlegen und an die Oberflaeche zurueck. Solche Situationen haben auch den Vorteil, dass man pruefen kann, ob man(n) richtig reagiert. Die Besatzung unseres Bootes hat mich dann etwas abgetrieben wieder aufgelesen und ich konnte einige Mantas von der Oberflaeche aus verfolgen,waehrend wir auf den Rest der Truppe noch warteten.
Nach einem gepflegten Mittagessen verlegten wir hinterher wieder in den Norden des Parkes und trafen dort gegen 14.30 Uhr ein. Auf dem Weg dorthin wurden wir immer wieder von Delphinen begleitet, die eine sichtliche Freude hatten, um unser Boot zu kreisen, sich aber nicht auf Zelluloid bannen zu lassen.
Im Norden wurden wir dann wieder fuer die schlechte Sicht im Sueden entlohnt. Eine Super-Dive-Site bei "Batu Balang", bei der wir Weissspitzenhaie, Schildkroeten, Napolenfische und eine Vielzahl von anderem Meeresgetier zu Gesicht bekamen. Hier sei mal nur das Grosszeug genannt.
Nach dem Nachmittagskaffee ging es dann weiter zur "Barat Passage", bei der wir noch einen vierten Feierabendtauchgang einlegten und auch wieder das gleiche Grossgetier wie beim vorherigen Tauchgang sichten konnten.
Nach den vier Blubbereien ueber den Tag verteilt waren wir beim Abendessen auch wieder dementsprechend hungrig und verputzten alles bis auf den letzten Kruemel. Da wir in einer wunderschoenen und ganz ruhigen Bucht ankerten und das Wasser topfeben war, verbrachten wir nach einigen Bieren und einem traumhaften Sonnenuntergang eine total ruhige Nacht in unserem "Wohn- und Schlafzimmer".
12.05.2009
Wieder waren fast alle auf einen Schlag um Punkt 6 Uhr in der Frueh wach und wir starteten mit gefuellten Kaffeetassen zum sogenannten "Castle Rock" durch, um dort um kurz nach 7 Uhr abzutauchen. Auf dem Weg dorthin wurden wir wieder von einigen Delphinen begleitet. Auch auf dem Tauchgang bekamen wir jede Menge groosses Getier zu Gesicht: zwei Delphine, zwei Hammerheads, zwei Weisspitzenhaie.
Auch nach dem ersten Dive hiess es erneut, richtig zu fruehstuecken. Mit Kaffee und frischen Waffeln mit Jam waren wir dann um dreiviertelzehn fit fuers zweite Blubbern am "Chrystal Rock", wo wir auch von zwei Haien, zwei Napoleonfischen und einem Manta empfangen wurden.
Nach dem Mittagessen schipperten wir dann weiter in Richtung Heimathafen und legten am "Karangi Makasar" noch eine Pause ein, um ein drittes Mal in die Tiefe zu gehen.
Auch hier war wieder einma eine satte Stroemung und teilweise schlechte Sicht am Werk. Dadurch wurden wir (Nick und ich) von unserem Guide getrennt und etwas abgetrieben. Aber auch in diesem Falle setzte sich wieder der gesunde Menschenverstand durch. Nachdem wir als Buddyteam zusammen waren, setzten wir eine Taucherboje an der Oberflaeche und unsere Schiffsbesatzung konnte unseren Weg der naechsten halben Stunde an der Oberflaeche mitverfolgen und uns dann sauber auflesen. Beim Eintragen der Tauchgaenge in mein Divelog stellte ich dann fest, dass ich im letzten Monat vierzig Mal beim Tauchen war und das erste Logbuch im Urlaub fast vollgeschrieben habe.
Der Rest vom Schuetztenfest legte noch einen weiteren Dive gegen 15.30 Uhr hin. Ich musste allerdings aufgrund meines bevorstehenden Fluges und des Sicherheitspuffers vor dem Flug aufhoeren und ging nur noch zum Schnorcheln.
Im Anschluss ging es mit einer zweistuendigen Rueckfahrt zrueck in den Hafen von Labuan Bajo. Ein Teil der Rueckfahrt wird mir wohl fuer immer in Erinnerung bleiben. Da sitze ich ganz vorne am Bootsbug, an den Anker angelehnt, die gigantische Landschaft um mich herum, Cafe-del-Mar-Music im I-Pod, ein kuehles Bintang-Bier in der Hand und lasse im Schaukeln der Wellen die vergangenen vier Monate wie in einem Film so vor mir ablaufen. Einfach eine gute halbe Stunde so vor sich hin sinieren und ein wenig traeumen.
Eine dreitaegige Bootstour durch eine zauberhafte und idyllische Landschaft nahm leider ihr Ende. Hinterher speisten wir alle zusammen noch in einer oertlichen Spelunke zu Abend und trollten uns gegen spaeter in unsere Quartiere.
13.05.2009
Am heutigen Morgen blieb nur noch Aufstehe, Packen, gut Fruehstuecken und sich mit Wehmut von dem paradisischen Stueckchen Erde in Richtung Flughafen verabzuschieden. Gegen zwoelf Uhr startete dann auch puenktlich die Fokker 50 zu meinem zweiundzwanzigsten Flug dieses Urlaubes nach Denpasar.
Aufbruch: | 16.01.2009 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.05.2009 |
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