Asien von Indien bis Indonesien
Laos: Luang Prabang
11.03.2009
Heute war nur der Flug vom heissen Siem Reap in das noch heissere Luang Prabang mit Laos Airlines auf dem Programm gestanden. Luang Prabang empfing uns sehr warm und mit einer groesseren Dunstglocke ueber der Stadt.
Bedingt durch die Dunstglocke war die Stadt in ein eigentuemliches rosagelbliches Licht getaucht. Fast so, als ob demnaechst ein Saharasturm hier losbricht.
Die Stadt, die seit 1995 Unesco-Weltkulturerbe ist, kenne ich ja aus meiner letztjaehrigen Asienreise im Fruehjahr mit Kerstin schon ein wenig. Es hat sich nicht allzuviel veraendert, ausser dass die Preise ein wenig nach oben gegangen sind und die Wechselkurse nach unten.
Na ja, die Inflation und das Gewinnstreben machen auch vor Laos nicht Halt. Aber wir wollen nicht jammern, man/frau kann hier immer noch sehr guenstig Urlaub machen. Und im Gegensatz zu Kabodscha, wo man fast ausschliesslich nur mit baren Dollaren bezahlen kann, ist es hier fast paradisiesch billig. Die Kambodschaner haben irgendwie einen Schnellkursus in Sachen Gewinn machen belegt und diesen anscheinend auch gut verstanden...
Morgen schauen wir uns erst mal hier das schoene Staedle an.
12.03.2009
Nach einem ausgiebigen Fruehstueck in der Stadt wanderten wir bei bruetender Hitze auf Schusters Rappen hinunter zum Zusammenfluss des Mekong mit dem Nom Khan, um die dortige behelfsmaessige Bruecke, die meines Wissens (bin mir aber nicht sicher) auch Freundschaftsbreucke genannt wird, anzuschauen. Dabei konnten wir rund zwanzig ueberwiegend jugendliche Moenche beobachten, wie sie im Wasser herumtollten und eine Riesenfreude beim Planschen und Wasserschlachten durchfuehren hatten. Es sind und bleiben im Prinzip kleine Buben, auch wenn sie eine orangefarbene Kleidung angezogen und fast so eine Art Heiligenstatus bekommen.
Nach einer Stunde des Verweilens am Mekongufer ging es dann weiter zum wohl beruehmtesten und schoensten Kloster in Laos, dem Wat Xieng Thong, das auch "Kloster der goldenen Koenigsstadt" genannt wird. Dies liegt auch direkt in der Naehe des Zusammenflusses der beiden Fluesse und stammt aus dem 16. Jahrhundert.
En Detail des Klosters. Ein Elefant, aus dessen Ruessel zu bestimmten Zeiten heiliges Wasser fliesst
Auf dem Nachhauseweg verweilten wir noch eine Weile auf dem oertlichen Hmong- und Kunsthandwermarkt, bei dem sie dir tagtaeglich allerlei Krimskrams verkaufen wollen.
13.03.2009
Am Freitag, dem 13., hiess es frueh aufstehen, da wir mit dem Slow Boat zu den Hoehlen von Pak Ou fuhren, die bei Tham Thing etwa 25 km flussaufwaerts am Mekong liegen.
Der Legende nach sollen diese Hoehlen etwa 450 Jahre alt sein und wurden als Wohnort der Flussgeister gesehen. In diesen Hoehlen befinden sich Hunderte von grossen und kleinen Buddhastatuen in allen Formen, Farben, verschiedenen Materialien und in verschiedenen Posen, die dort von Fischern, Boosleuten und Pilgern aufgestellt wurden.
Auf der Rueckfahrt machten wir noch kurz in einem Dorf halt, in dem Reisschnaps gebrannt und allerlei Krimskrams an die Touris verkauft wird. War auch interessant, die Einfachbrennerei....
Nach der Rueckkehr mussten wir uns natuerlich zuerst einmal mit einem kraeftigen Kaffee staerken, bevor wir die rund 329 Stufen zum Poussi-Hill hochstiefelten. Leider war der Blick auf die umliegenden Taeler und die Landschaft durch den Dunst sehr stark eingeschraenkt. Einen Sonnenuntergang, den ich von dort oben vor einem Jahr noch wunderbar beobachten konnte, gab es nicht. Die untergehende Sonne verschwand eine Viertelstunde vor dem Untergang in der Dunstglocke.
Danach war noch ein relaxter Ausklang des Tages zu verzeichnen. Da das Internet auf oesterreichische Rennschneckengeschwindigkeit heruntergschaltet hatte, war ein Update der Reiseberichte leider nicht moeglich.
14.03.2009
Nach einem spaeten Fruehstueck wollten wir zunaechst den gestrigen versaeumten Internetabend nachholen. Aufgrund eines ganztaegigen Stromausfalls war das auch wieder nicht moeglich und wir besuchten kurzerhand das Palastmuseum "Ho Kham", das eines der praechtigsten und besterhaltensten Kunstsammlungen des suedostasiatischen Raumes beinhaltet.
Im ehemaligen Koenigspalast lebte die laotische Herrscherfamlie noch bis in die zweite Haelfte des 20. Jahrhunderts.
Am fruehen Nachmittag fuhren wir raus zu den Wasserfaellen von Tad Kuang Xi, die etwa 30 km westlich von Luang Prabang liegen. Dort stuerzt das Wasser aus etwa 30 Metern Hoehe in dichter Dschungellandschaft in die Tiefe und man kann dort bei vernuenftigen Temperaturen einen wunderschoenen Nachmittag verbringen. In einem der funef groesseren Badegumpen findet dann auch der Schwimmer Abkuehlung im kuehlen Nass.
Hier, weit weg von Stadt und Dorf koennen sogar Frauen im Bikini bedenkenlos baden.... zur Freude der Maenner...also haben wir das doch ausgenutzt und uns ins kalte Wasser geworfen.
Vorher jedoch kraxelten wir zur Spitze des Wasserfalls hoch, genossen die Aussicht und stiegen schweissgebadet wieder in die Tiefe.
Zurueck im Staedtchen mussten wir jetzt nur noch warten, bis der Strom zurueck kam. Flugs zum Geldautomat und ins Internet.
15.03.2009
Heute fuhren wir mit einem Minibus in gut 4 Stunden ins etwa 170 km nordoestlich von Luang Prabang gelegene Nong Kiao, um von dort aus mit dem Slowboat noch eine Stunde nach Muang Ngoi Kao weiterzufahren.
Muang Ngoi Kao ist ein kleines Doerflein, dass am Fluss Nam Ou liegt. Es ist auch nur uber diesen Fluss zu erreichen, was dem Besucher so eine Art Inselgefuehl beim Betreten des Doerfleins verleiht.
Hier ist irgendwo die Zeit stehengeblieben. Es gibt weder Autos noch Motorraeder noch sosntige fahrbare Untersaetze. So was neumodisches wie ein Telefon oder Internet schon dreimal nicht. Gut, wir haben jetzt in einem Restaurant ein Telefon gesehen. Mobilfunkmaessig war am Ar.. der Welt auch Funkstille. Und Strom gibt es nur von 18 bis 22 Uhr. Es muessen in dieser Ortschaft ALLE Waren mit dem Boot herangeschifft werden.
Soll heissen, in diesem beschaulichen Oertchen haben wir drei Tage vebracht und konnten mal in aller Ruhe ohne Laerm relaxen. In der Frueh wurdest du nur durch Hahnenschreie und Vogelgezwitscher geweckt. Und wir waren mal ausnahmsweise nicht erreichbar.
Es war auch mal ganz lehrreich, den Tagesablauf der Dorfbewohner mit anzuschauen. Sie leben praktisch im und am Fluss. Im Nam Ou wird alles gemacht.
Da baden sowohl die Rindviecher als auch die Enten als auch die Dorfbewohner. Es ist lustig mitanzuschauen, wie abends die halbe Gemeinde zum Fluss pilgert und in Unterhosen im Bach steht und sich einseift und die Zaehne schrubbt. Zwischendurch legt mal ein Boot zwischen den Eingeseiften an. Dann kommt mal wieder jemand und waescht den Salat im Fluss. Der Naechste vesucht sich dann mal wieder hundert Meter weiter im Fischfang. Und ab und zu bieselt auch mal einer zwischen die Boote...
Der Fluss ist also fuer die Bewohner Lebensraum, Arbeitsstaette, Badezimmer, Kommunikationsort, Transportweg und was weiss ich noch alles.
An diesem schoenen Ort hatten wir bei der Ankunft gleich ein Zimmerchen mit Riverview bezogen und konnten den ganzen Tag den Flussblick geniessen.
16.03.2009
Am heiligen Sonntag sind wir nach einem ausgedehnten Fruehstueck und einer kleineren Ortsbesichtigung zur "Tham-Kang-Hoehle" gewandert und haben uns diese teilweise angeschaut.
Nachdem die Grotte so aehnlich verzeigt ist wie der Blautopf, habe ich mich nur gut 100 Meter in das Ding hineingewagt und bin aufgrund fehlenden technischen Equipments und einer gehoerigen Portion Respekt wieder ans Tageslicht umgekehrt.
Nach der Rueckkehr ins Dorf genossen wir noch ein paar Stuendchen den Riverview aus der Haengemattenperspektive, um gegen Abend von einem schoenesn Flussblick-Terassenrestaurant aus das Panorama noch zu geniessen.
Leider hatte es auch ier wie auf der ganzen Fahrtstrecke erheblichen Dunst, so dass die schoene Landschaft nicht allzu gut zu sehen war. Zurueckzufuehren ist das Ganze auf die Brandrodung ganzer Landstriche, mit der die Laoten nach einem uns unerklaerlichen System die Boeden wieder fruchtbar machen wollen. Da lodern hunderte von Feuern in der ganzen Gegend. Und diese produzieren so viel Rauch und Smog, dass man die Sonne am Himmel oftmals nicht mehr sieht.
17.03.2009
Am spaeten Vormittag haben wir uns wieder auf den Rueckweg von Muang Ngoi Kao nach Nong Kiao gemacht. Dazu mussten wir wieder zunaechst eine Stunde mit dem Boot fahren. Nachdem die Kiste rappelvoll belegt war, machte es sich Helmi im hinteren Bereich beim Motor gemuetlich, da dort ausreichend Platz fuer die Fuesse vorhanden war.
Da das Boot so dicht war wie ein Neugeborenes ohne angelegte Pampers, musste ich irgendwann den Gitterboden etwas auseinanderbauen und mich im Wasserschoepfen ueben, um nicht in der Naesse zu stehen.
Von der Stunde Fahrzeit waren bestimmt zwei Drittel mit Schoepfen ausgelastet. Dafuer kam dann auch mal auf dem Wasser unter den Schiffsplanken 1000 Kip angeschwommen, die natuerlich sofort als Lohn fuer den Schiffsjungen eingesackt wurden.
In Nong Kao stiegen die meisten Passsagier aus und fuhren mit dem Songtheo weiter. Das sind so Kleinbusschen mit offener Heckpritsche. Nachdem die Hinfahrt schon ein Bandscheibenkracher war, wollte ich das meinem Heckteil nicht nochmals antun und habe mich mit mehreren Anderen fuer die Rueckreise nach Luang Prabang mit dem Boot entschieden.
Gut 6 Stunden spaeter sollten wir dort ankommen. Kurz vor der Einmunendung des Nam Ou in den Mekong lief unser Boot jedoch aufgrund Niedrigstwassers auf Grund und wir mussten in den Bach huepfen, um die Kiste wieder ins tiefere Wasser zu schieben.
Ruckzuck stand Helmi dann huefthoch mit der Jeans im Wasser und wir liefen dann nach knapp 7 Stunden mit quietschenden Wassersandalen in unserem Guesthouse ein.
Aufbruch: | 16.01.2009 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.05.2009 |
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