Kuehe, Kinder, Katastrophen -Alleine in Indien

Reisezeit: Oktober 2005 - April 2006  |  von Juljenka P.

Gestatten mein Name ist Schildkroete

Da mich so viele immer fragen, was genau ich hier eigentlich mache erzaehele ich euch heute mal von einem alltaeglichen Tag. Das ist mein voller Ernst und kein bischen sarkastisch...
Ich stehe wie immer um viertel nach acht auf weil es um halb neun Fruehstueck gibt. Dann erinnere ich Praveen um zwanzig vor, dieses endlich zu bestellen. ich esse fett mit Fett und Zucker und fuehle mich danach bereit fuer einen tollen Tag. Heute steh Awareness auf dem Programm. um sicher zu gehen, dass wir uns komplett blamieren verkeiden wir uns als Schildkroeten, Quallen, Fischer und Hunde um in schulen per pntomimischem Schauspiel zu zeigen, welche Gefahren die SChildkroeten bedrohen. Ich bin etwa so schlecht im Schauspielen wie ich singe und mir dehalb nicht ganz sicher ob ich mit meinem Gruenen SChildkroetenpanzer die ca ghundert indischen Kinder dazu bewegt habe weniger schildkroeteneier zu essen. Also bin ich den Nachmittag ueber auf einem BOden gerobbt, habe eier gelegt und bin qualvolle Tode gestorben. Schildkroete sein in Indien ist ziemlich mies. So werden hoffentlich all die Leute wiedergeboren, die hier im Handyshop arbeiten, aber meine Abneigung denen gegenueber steht auf einem anderen Blatt. Vorerst habe ich immerhin ne menge indischer Kinder zum Lachen gebracht und vielleicht faellt uns ja fuer morgen etwas noch bescheuerteres ein. Immerhin zeigt es Wirkung, wir haben schon 245 Eier in unserer Brutstation.
Und das entspricht ziemlich genau dem, was ich nie erwartet haette, aber das alles anders ist als man denkt ist wenigstens etwas, auf das man sich hier mit hundertprozentiger Sicherheit verlassen kann.

Unsere Kostueme...

Unsere Kostueme...

Unsere Buehne und aufmerksame Kinder

Unsere Buehne und aufmerksame Kinder

Was meine weiteren Plaene betrifft werde ich ende der Woche nach Bangalore zurueck und dann mitte naechste woche nach Goa ( ja das Goa wo ich schon immer mal hinwollte!!!) starten, wo ich drei Wochen lang ein Aidsprojekt leiten werde. Aber vielleicht kommt auch alles anders.

Abschliessend noch die GEschichte, die am meisten Unverstaendniss ausgeloest hat: Es steht in der Zeitung, dass ein Zug vier Stunde warten musste, es wird im Artikel beschrieben, dass all die Passagiere viel zu spaet kamen und was sie alles verpasst haben und im fuenften Abschnitt(im fuenften!!!!!!) wird klar, dass der Zug gewartet hat, weil sechs Bauarbeiter ueberfahren wurden und gestorben sind. Das Leben eines Mitgliedes der unteren Kasten ist erschreckend wenig wert hier.

© Juljenka P., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Tsunamiopfern, Aidsaufklaerung und Gurus, von Sueden nach Norden und Osten nach Westen. Zum Reisen und Arbeiten in ein Land, in dem immer alles anders kommt, als man es erwartet...
Details:
Aufbruch: 01.10.2005
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 29.04.2006
Reiseziele: Indien
Nepal
Thailand
Malaysia
Laos
Der Autor
 
Juljenka P. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.