Kuehe, Kinder, Katastrophen -Alleine in Indien

Reisezeit: Oktober 2005 - April 2006  |  von Juljenka P.

Das Kamel und ich

Namaste
Die gute Nachricht zuerst: Ich habe die Kamelsafari ueberlebt.
Die schlechte Nachricht: Ich konnte zwei Tage nicht schmerzfrei laufen und mein Hintern hat sich immernoch nicht regeneriert.

Radeln mit Drea

Radeln mit Drea

Posing vor Pushkar

Posing vor Pushkar

Aber von vorne. Wir sind also auf unseren Kamelen durch die Halbwueste getrottet. Mein Guide hat leider seinen Mund nicht zubekommen und mich etwas genervt, aber Kamele sind einfach goettlich geile Tiere. Wie sie so etwas arrogant an ihren Unterlipen kauen und voellig desinteressiert zu Boden fallen, wenn man sie drum bittet, haette ich mir glatt eines gekauft.

Mein Racingkamel "Black Cobra"

Mein Racingkamel "Black Cobra"

Andrea und ich haben uns sogar im Kamelgalopp Rennen geliefert. Ein ausgewachsenes galoppierendes Wuestenkamel ist nicht zu unterschaetzen. Wenn man so auf drei Meter Hoehe auf einem improvisierten Sattel aus Decken sitzt, lernt man den Inder hinter sich zu schaetzen. Und dann haben wir unter einem riesigen Sternenhimmel am Lagerfeuer die Nacht verbracht.

Nch zwei Tagen immernoch am Laecheln (Nicht umsonst Mrs Gut-gelaunt)

Nch zwei Tagen immernoch am Laecheln (Nicht umsonst Mrs Gut-gelaunt)

Unsere Guides haben uns derweil mit leckerem indischen Essen bekocht, waerend wir kopfschuettelnd daneben sassen. Die Inder nehmen (da es in der Wueste eben wenig Brennholz gibt) ganz einfach Kamel- oder Kuhscheisse zum Kochen. Und in der Annahme, dass sie die Chappatis wenigstens in eine Pfanne hauen, haben wir uns auch getaeuscht. Direkt auf die Glut (aus Scheisse). Das sind die Momente in denen Andrea und ich uns fragen, ob uns das zu Hause denn ueberhaupt jemand glaubt. War aber sehr lecker. Und auf diese Weise bekommmt auch der Tee ein nettes rauchiges Aroma.

Ein weitreres Bild der Serie "schoene Sonnenuntergaenge in Indien"

Ein weitreres Bild der Serie "schoene Sonnenuntergaenge in Indien"

Und natuerlich konnten wir nach zwei Tagen im Sattel nicht sofort die Stadt verlassen( wenn gehen halt nicht gehen tut). Und das stellte sich auch als ganz gut heraus, denn als ich gestern abend durch die Strasse getingelt (gehinkt) bin, hat mich auf einmal ein Shopbesitzer angelabert: "Wait a minute Madam just have a look" Ich bin natuerlich weitergelaufen, weil ich dachte er wolle mir den hundertsten Schal verkaufen, aber als er dann Andrea eine Zeitung unter die Nase hielt, habe ich angehalten und bemerkt, dass ich (ja ICH) in der Zeitung bin. Ein ziemlich grosses Bild sogar, auf dem ich leger am See liege, mit Ueberschrift in Hindi. Was fuer ein Zufall, dass sie bei unendlich vielen Touris ausgerechnet mich knipsen und mich dann auchnoch jemand wiedererkennt. Der Text ist nicht so spektakulaer. Irgendwas darueber, dass wer relaxt ist und happy, der reichste Mensch der Erde ist (da seht ihr mal, was fuer ne Ausstrahlung ich mitlerweile habe). Aber bevor ich Zeit hatte in Pushkar meine Prominenz auszuleben, mussten wir auch schon die Stadt verlassen und sind jetzt nach Jodhpur gezogen. Schon witzig, dass es mir gar nichts mehr ausmacht mich auf das minimalste zu beschraenken, was mein Rucksack hergibt und andauernd weiterzuziehen. An so ein Nomadenleben koennte ichmich glatt gewoehnen.
Den liebsten Gruss von mir und meinem Kamel. Ich habe viel an euch gedacht, waerend wir durch ie Wueste getrottet sind. Eure Julia

Hier chillt, wer was auf sich haelt

Hier chillt, wer was auf sich haelt

Jodhpur..."the blue city" So blau finde ich sie gar nicht, oder?

Jodhpur..."the blue city" So blau finde ich sie gar nicht, oder?

© Juljenka P., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Tsunamiopfern, Aidsaufklaerung und Gurus, von Sueden nach Norden und Osten nach Westen. Zum Reisen und Arbeiten in ein Land, in dem immer alles anders kommt, als man es erwartet...
Details:
Aufbruch: 01.10.2005
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 29.04.2006
Reiseziele: Indien
Nepal
Thailand
Malaysia
Laos
Der Autor
 
Juljenka P. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.