Kanada - Von der West-zur Ostkueste oder doch erstmal in den Norden?

Am Dienstag und am Freitag begaben wir uns auf die Suche nach einer Verbindung zwischen dem N`Quatqua- und dem Protest-camp.
Eine vermeintlich einfache Aufgabe!
Aber es ist gar nicht so leicht den `perfekten` Trail zu finden, der in jeder Jahreszeit begangen werden kann und nicht zu viel Arbeit erfordert.
Die meiste Zeit nimmt das Erkunden der Gegend in Anspruch.
Nimmt man nun diesen Pfad oder sollte er doch um die andere Baumgruppe rumfuehren?
Und bitte nicht im Zickzack enden, also versuchten wir uns am Fluss zu halten, da Trinkwasser ja auch immer wichtig ist.

Nach sechs Stunden hatten wir ungefaehr die Haelfte geschafft.
Wir beide hatten das Gefuehl das jede weitere Suche an diesem Tag umsonst sein wuerde, da der Wald noch duesterer als sonst und enger zu stehen schien, so als ob er keinen Eindrinlging dulden wuerde und wir uns verloren und einsam fuehlten, als ob jemand einem die Luft abdrueckte.
Es ist gut zu wissen, dass es auch Julie so ging, denn ansonsten haette ich manchmal das Gefuehl ich fange an zu spinnen.

Ich weiss auch nicht, warum das Lost Valley eine so starke Anziehungskraft auf mich ausuebt und gleichzeitig aengstigt und abschreckt.
Als ob man dort all seinen Daemonen und Aengsten begegnen wuerde, aber nachdem man sich diesen gestellt hat, umso staerker herausgehen wuerde. Hhmmh? Seltsam!
Eines weiss ich aber mit Sicherheit, dass ich hierher zurueckkehren werde!

Am darauffolgenden Tag nahmen wir uns die Erkundung der Seen vor und sahen dabei auch, dass nicht mehr viel gefehlt haette zur Verbindung der Camps.
Um dort hinzukommen, mussten wir erstmal diese Bergkette

ueberwinden.
Einen Blick auf die Karte geworfen, wo es denn am Besten waere und wir auf der anderen Seite auch absteigen koennten.
Gut, das sieht doch Klasse aus!
Es war zwar steil, aber okay, da man auf der Wiese gute Trittmoeglichkeiten hatte.

Das Problem war nur, dass auf der anderen Seite steil abfallendes Geroell war. Keine Chance!
Also erstmal mit Trailmix gestaerkt und auf dem Berggrat gingen wir bis zum Ende der Bergkette

und wurden mit einem atemberaubendem
Blick ueber das Lost Valley belohnt, das wir ansonsten nie von dieser Stelle aus betrachtet haetten.

Man wird immer wieder zu den richtigen Plaetzten gefuehrt, auch wenn es anfangs aussieht, als ob man sich verlaufen haette, so ging
es mir daheim ja auch immer!
Deswegen war ich auch die Ruhe selbst und habe auf das Schicksal vertraut, das uns schon richtig fuehren wuerde.
Wenn Julie mal down war, ging es mir gut und ich feuerte sie an und andersherum.
Wir passten gut zusammen, sind uns in vielem aehnlich (unsere Vorliebe fuer lange Wanderungen, schwierige Aufgaben, wir wurden zickig, wenn wir Hunger hatten und brauchten immer mal wieder Ruhe vor dem anderen) und auf der anderen Seite hatte sie Angst vor dem Wald, den ich liebe und wo ich mich sicher fuehle und ich Angst vor der Hoehe und Geroellfeldern (von denen wir unzaehlige ueberquerten), wo sie sich wie auf festem Boden bewegt.
So ergaenzten wir uns auch in diesem Bereich und wir beide stellten uns diese Woche unseren Aengsten und Huerden, die uns behindern.
Nach der Pause kletterten wir um den Grat herum durch eine riesiges Geroellfeld, Schutt und Schnee

und gerade als wir uns dachten jetzt geht nichts mehr, kamen weite Wiesen mit einer wunderschoenen Blumenpracht und sanft abfallenden Huegeln in Sicht.
Der letzte Kraftschub und wir sahen, dass dort ein kleiner See war.

Konnte es sein, dass wir das Tal gefunden hatten?