Kanada - Von der West-zur Ostkueste oder doch erstmal in den Norden?
Zwischen den Seen: Der Ausklang
Wunderbar geschlafen und erholt, liessen wir es am naechsten Tag langsam angehen.
Schwimmen, essen, dem Rauschen des Flusses, dem Knistern des Feuers und dem Heulen des Windes, der sich in den wenigen Baeumen auf der Bergspitze faengt, horchen.
Ein Tag, um an diesem Ort, der schon Heimat fuer uns war die Batterien aufzuladen.
Am Nachmittag brachen wir zu einer kleinen, gemuetlichen Wanderung von drei Stunden auf, bei der wir per Zufall einen leichten Auf-und Einstieg in das Tal fanden. So war auch das erledigt.
Waehrend ich die Aussicht ueber das Meer der Berge genoss,
segelte ueber mir ein Adler mit weit ausgebreiteten Fluegeln die Luftstroemungen ausnuetzend hinweg und man konnte
die wunderbare Zeichnung auf seinen Fluegelunterseiten sehen.
Der Herrscher der Luefte! Praechtig!
( Gestern habe ich hier am Anderson Lake auch noch meinen ersten Schwarzbaeren, der gleich abgehauen ist nachdem wir in die Haende geklatscht hatten, gesehn und einen Weisskopfseeadler auf Fischfang. Wahnsinn!
Ich koennte fast sagen, dass ich mich gesegnet fuehle!)
Freitag kennzeichneten wir den trail und machten uns auf die Suche nach dem Protestcamp.
Entlang des Flusses folgten wir einem alten Pfad durch Gestruepp, ueber unzaehlige gefallene Baeume, Moos, ueber Stock und Stein.
Auch wenn der Trail als solcher durch Flaggen gekennzeichnet war, konnte man davon nicht mehr viel erkennen.
Oh, Mann! Es war herrlich sich durch die Buesche zu schlagen, aber auch verdammt anstrengend und wenn man sich in der Pause nicht erholen kann, weil einen unzaehlige Black Flies und Moskitos umgeben, wird auch der Rueckweg richtig muehsam.
Aber auch hier galt unser Motto der Woche: Wir schaffen das! Wir schaffen alles! Wir sind stark!
So war es dann auch.
Unser letzter Abend brach an und wieder einmal sahen wir einen wunderbaren Sonnenuntergang.
Mit dem Satellitenphone arrangierten wir den Transport von N`Quatqua nach Seton Portage.
Julie war nur am Lachen, als sie sah wie ich versuchte zu telefonieren und mir gleichzeitig etwas aufzuschreiben, was die Sache nicht unbedingt einfacher machte.
Mit einem wehmuetigen Gefuehl und ueberrascht, dass die Woche so schnell verging, betrachteten wir unseren letzten Sonnenuntergang von dort oben
Nach unzaehligen Verabschiedungen machten wir uns am Morgen auf den Heimweg.
Innerhalb von 2h20min. , fast so als waeren wir gerannt, waren wir am Creek (unserem Aufbruchsort) angelangt.
Am Abend zuvor hatten wir beide beschlossen diese besondere Woche zu Fuss und nicht mit dem Auto zu beenden.
So gingen wir die restlichen zwei Stunden nach D`Arcy.
Auf staubtrockenen Strassen und in sengender Hitze lief uns der Schweiss in Stroemen vom Koerper und reinigte uns von letzten Giften. Das tat gut!
Verschwitzt, staubig, aber von einem unglaublichem Gluecksgefuehl erfuellt, mit einem riesigem Grinsen und stolz geschwellter Brust liefen wir in N`Quatqua ein.
Und als wir uns von den Rucksaecken befreit hatten, war es als ob wir fliegen koennten.
Leicht, schwerelos und befreit rannten wir durch die Gegend.
Und fuehle mich nach dieser Woche, in der wir beide unsere Zeit alleine in der Wildnis gverbracht und uns all das getraut haben, sehr, sehr stolz.
Ich bin auf jeden Fall staerker und selbstbewusster daraus hervorgegangen und weiss, dass ich wirklich alles schaffen kann!
Was fuer eine Woche!
Ich koennte mich leicht an dieses Leben gewoehnen
Aufbruch: | 16.05.2010 |
Dauer: | 16 Monate |
Heimkehr: | September 2011 |