Kanada - Von der West-zur Ostkueste oder doch erstmal in den Norden?
Traumjob
Lange hat es gedauert und doch ist es nun Zeit endlich meine Kanadareise zu beschließen, auch wenn es schon über ein halbes Jahr her ist und die Muse auf sich warten ließ.
Mein Traumjob, ihr werdet es nicht glauben, ist momentan, Erntehelfer.
Als Erntehelfer zu arbeiten ist genau wie das trampen, man fühlt sich absolut frei und außerhalb aller Konventionen, der Gesellschaft nicht zugehörig und ungebunden von Zwängen.
Das Okanagan Valley in BC ist eines der besten Obstanbaugebiete Kanadas, mit einer Fülle an organischen Anlagen, Weinanbaugebieten und Farmen.
Wunderschön gelegen am Okanagan Lake zieht es sich 180 km in die Länge, von Vernon im Norden bis Osoyoos nahe der US-Grenze und weist so klingende Namen wie Summer- und Peachland auf.
Durch die ganzen fruitpicker, die ja doch eher aussteigermäßig leben und entweder mit Zelt und per Daumen oder VW-Bus unterwegs sind, herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre vor.
Man kann davon ausgehen, dass man in jedem Ort eine Gruppe von Arbeitern im Park vorfindet, bei denen man sich nach Arbeit erkundigen kann.
Leicht ist es und eine Kunst für sich, einen Sommer im Valley zu verbringen.
Mit der Kirschernte (einfachste und lohnendste Möglichkeit des Pflückens) im Süden beginnend, der ansteigenden Temperatur und reifenden Kirschen nach Norden folgend, bevor man wieder in den Süden geht, um Pfirsiche (so gut riechend und schmeckend, nur die kleinen Härchen der Pfirsiche jucken am ganzen Körper), Äpfel (sauschwer) und später Weintrauben zu ernten.
Natürlich ist es ein anstrengender Job, aber ich liebe es einfach.
Aufzustehen, bevor das erste Morgenlicht, die Welt weichzeichnet.
Im Baum zu stehen und über den Wipfeln und Bergen die Sonne aufgehen zu sehen.
Kirschen zum Frühstück zu essen und der Welt und der Natur beim Aufwachen zuzusehen, das Summen der schlaftrunkenen und ein bißchen betrunken scheinenden Wespen.
Wenn es zu heiß zum brocken wird, an den See zu radeln, schwimmen zu gehen und dem Wispern des Windes zuzuhören.
Heimfahren, gemeinsam etwas gutes kochen, irgendjemand spielt Gitarre und den farbenprächtigen Sonnenuntergang betrachten.
Erledigt und jeden Muskel spürend, sich seiner voll bewußt und glücklich in die Federn zu fallen.
Total frei und losgelöst
Aufbruch: | 16.05.2010 |
Dauer: | 16 Monate |
Heimkehr: | September 2011 |