Kanada - Von der West-zur Ostkueste oder doch erstmal in den Norden?
Wilderness Committee: Lost Valley
Stunden spaeter auf steinigen Sandstrassen mit vielen Schlagloechern, erreichten wir Seton Portage.
Zur Begruessung gab es erstmal ein Staendchen auf der E-Gitarre.
Die Natives spielen unglaublich gerne Gitarre, vor allem E-Gitarre und fast jeder hat eine auf dem Balkon stehen, natuerlich mit Verstarker und wenn Party angesagt ist, wird darauf gespielt und dann kommt ein Nachbar nach dem anderen.
Nachdem wir uns vorgestellt hatten, wurdend die 2o kg Rucksaecke aufgeschnallt und auf ging es mit zwei fremden Jungs in die Berge.
Meine erste Backpack Tour und dann auch noch gleich durch unwegsames Gelaende. Nach der ersten halben Stunde war ich schon total fertig und wollte eigentlich gleich wieder umdrehen. Gut, dass ich es nicht getan habe, denn es wurde mit der Zeit immer besser!
An sich wollten wir es gleich zum Basecamp schaffen und von dort aus Tagestouren machen, aber da wir erst um fuenf gestartet waren und auch Martin (der Feldbetreuer des Committees ziemlich fertig war, er war in der Nacht zuvor von einer Trailerkundung auf Vancouver Island zurueckgekehrt), entschieden wir uns, unser Camp auf halber Strecke aufzuschlagen und uns auf die Nacht vorzubereiten.
Beim Aufstellen meines Zeltes erlebte ich eine kleine Ueberraschung! Das nicht wasser- und winddichte Zelt war viel groesser als das nicht dazugehoerige Ueberzelt. Typisch Andi, der es immer gut meint, aber mit seinen Gedanken ganz woanders ist. So hat er einem anderen Freiwilligen mal zwei linke Schuhe gegeben! Sich aergern bringt nichts, also habe ich das Ueberzelt so gespannt, dass wenigstens der groebste Regen abgehalten wird. Auch wenn sich die Reissverschluesse des Unterzeltes nicht schliessen liessen, habe ich gut geschlafen und die ganze Nacht von Baeren und Cougars (der Bergloewe, dessen Name mir nicht einfiel) getraeumt. Da mir Thaltan (der Hund meines Gastvaters) Gesellschaft leistete, wusste ich das mir nichts passieren konnte, da er ansonsten Alarm geschlagen haette!
Am naechsten Tag gingen wir zum super ausgestatteten Basecamp, mit Windschutz/ einem Seile, um das Essen aus der Reichweite der Baeren zu ziehen und einem schonen Platz fuer das Lagerfeuer, ausserdem war der Fluss diesmal keine fuenfzehn Minuten entfernt, sondern gleich neben unserem Lagerplatz. Das war aber auch mit der Grund wieso es dort um einige Grad kaelter war.
Das Schoene am campen ist, dass man alles miteinander teilt! Die Arbeit, das Essen, Teller, Besteck und das jeder auf den anderen achtet. Man muss sich nicht schminken und auf sein Aeusseres achten, man kann einfach nur sein! Wunderbar! Wieder einmal habe ich gemerkt wie wenig man braucht, um gluecklich zu sein!
Francesco, Martin und ich bei unserem wohlverdienten Abendessen nach einem harten Tag trail building mit dem Rucksack auf dem Ruecken
Der darauffolgende Tag war der schoenste.
Nur mit leichtem Gepaeck beladen, mussten wir uns die Beschaffenheit der trails anschauen, die stark zugewachsen sind und eine Menge Arbeit erfordern werden.
Das war ein richtiges Abenteuer!
Sich durch die Buesche schlagen, reissende Fluesse auf einem Stamm ohne Seil ueberqueren, auf dem Grat eines Berges wandern, durch Geroellfelder steigen und dafuer mit einem atemberaubendem Blick auf das Tal und das Flussbett belohnt werden!
Wir sind an diesem Tag durch drei Temperaturzonen gewandert. Oben der Schnee und die kahlen Berge, spaeter kam der dschungelartige Teil und je naeher wir dem See kamen Duerre und Hitze!
Nach vier Tagen ging es wieder zuerueck nach Seton Portage!
Aufbruch: | 16.05.2010 |
Dauer: | 16 Monate |
Heimkehr: | September 2011 |