Die Ferne ruft ....
Malaysien: Kuala Lumpur & Melaka
Kuala Lumpur
Sonntag, 1. August 2010
Von Langkawi nach Kuala Lumpur (KL) fliegen wir weil der Flughafen in der Nähe unseres Hotels liegt und die Reise über Land sehr umständlich und lang ist. Unglaublich wie billig das Fliegen mit Air Asia hier ist. Für uns zwei kostet es gerade mal CHF 150.- inkl. Zuschlag für Sitze am Notausgang mit mehr Beinraum und unser Gepäck, das auch separat und per Kilo bezahlt werden muss.
Wir steigen im Swiss Garden Hotel ab (das nicht viel mit 'Swiss' zu tun hat aber gut ist) und machen uns sofort auf die Socken um wenigstens den Stadtteil zu entdecken, in dem unser Hotel liegt, nämlich Pudu. Wir finden auch problemlos den Central Market und China Town und lassen nach einer Woche Strandleben all diese exotischen Geräusche und Düfte auf uns einwirken.
Am Abend geht's erst richtig los. In Restaurants und an Essenständen herrscht Hochbetrieb. Neben CDs und DVDs, Modeschmuck, Eletronikartikeln werden überwiegend nachgemachte Markenartikel verkauft, auch hunderte von Schweizer Uhren!
Am nächsten Tag ist es Zeit, um uns um ein Visum für Indonesien zu bemühen. Wir gehen zu Fuss ca. 20 Minuten zur Botschaft, organisieren uns die nötigen Formulare und haben um rund 11.00 Uhr alles beisammen. Dann heisst es warten, bis die erhaltene Nummer aufgerufen wird - und das dauert über 4 Stunden! Aber wir sind ja pensioniert und haben Zeit. Beim Interview will der Konsularangestellte wissen, was wir denn drei Monate lang in Indonesien machen wollen und wohin wir überall reisen werden. Das können wir ihm jedoch nicht sagen, weil wir es selber noch nicht wissen. Am nächsten Tag können wir das Visum nach 14.00 Uhr abholen. Es ist nur für zwei Monate ausgestellt, aber kann vor Ort verlängert werden. Ob das dann tatsächlich auch funktioniert, werden wir sehen.
Und dann haben wir doch noch Zeit um diese faszinierende Stadt anzusehen. Natürlich mit dem Hop-on Bus. Zuerst geht's zu den Petronas Twin Towers, lange Zeit das höchste Gebäude der Welt. Wirklich beeindruckend, diese Architektur. Und gebaut wird hier wie in den besten Zeiten in Florida. Hochhäuser mit teuren Eigentumswohnungen, Hotels, Geschäftshäuser und Einkaufstempel schiessen überall aus dem Boden. Wir gehen zu Fuss weiter zum KL-Tower, dem Fernsehturm der Stadt mit 272m Höhe (und über 150 Treppenstufen bis zum Eingang) auch nicht gerade klein. Von der Aussichtsplattform hat man eine wunderbare Sicht über die ganze Stadt und alles ist ausführlich erklärt.
Viele schöne, neue Gebäude, eine wachsende Stadt
Vor ca. 150 Jahren wurde hier an der 'schlammigen Flussmündung' (Kuala Lumpur), wo der Gombak und der Kelang zusammenfliessen, diese Stadt gegründet.
Es erinnert hier nichts mehr an diese Zeit ausser dem braunen, schlammigen, zähfliessenden Fluss.
Erholung im Fisch-Spa nach stundenlangem Fussmarsch durch die Strassen von KL. Die Fische knabbern die abgestorbene Haut weg. Das kitzelt...
Der Busbahnhof für Fernbusse ist riesig, dies ist nur eins von acht 'Perrons'. Jeder haut uns an, ob Taxifahrer oder Buskartenverkäufer, denn die Konkurrenz auf der Strecke Kuala Lumpur-Melaka ist mörderisch.
Melaka
Melaka, wie es heute genannt wird, hat eine turbulente Geschichte. Von einem Piraten gegründet, wurde dieser Handelshafen für Seide, Brokat, Gewürze, Gold, Silber, Perlen, Opium und Sklaven 1509 von den Portugiesen eingenommen und das Sultanat gestürzt. 130 Jahre später belagerten die Holländer die Stadt und nahmen sie ein. Sie wurden nach fast der gleichen Periode von den Briten vertrieben. Heute ist Melaka UNESCO Welterbe und darauf ist man hier mächtig stolz.
Alle Gebäude sind in Rot-Tönen gestrichen. Ursprünglich waren die holländischen Gebäude weiss gehalten, erst 1930 verordnete der britische Gouverneur das dunkle Rot.
Wir finden also das kleine Zentrum mit dem "Roten Platz" und mieten uns eine Rikscha mit sehr gut Englisch sprechendem Pedaleur, der auch die ganze Geschichte dieses Ortes sehr gut schildert. Wir besuchen das Nationalmuseum in Form eines anfangs des letzten Jahrhunderts nach Originalplänen erbauten Sultanspalastes, und zwar des letzten Sultans von Melaka, der vor den Portugiesen flüchtete. Es ist heute unglaublich heiss und der Schweiss läuft uns in Strömen am Körper herunter. Also was gibt es da besseres als ein Bad im Schwimmbad vom Hotel, gefolgt von einem Nachtessen auf Malaiisch?
Die etwa 40 Rikschafahrer der Stadt wetteifern um die schönste Rikscha. Einige sind richtige Prachtstücke und über und über mit Blumen, Spiegeln und anderen Schmuckstücken dekoriert oder mit einer (blärrenden) Stereoanlage versehen.
Auch am nächsten Tag ist es sehr heiss und nach einem Besuch im Maritim Museum finden wir den Weg in eines der grossen (klimatisierten) Shoppingcenter. Im Atrium findet gerade eine Immobilienmesse statt, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Was uns auffällt und was wir auch schon in einer Siedlung in Tanah Rata bemerkt haben ist, dass die angebauten Reiheneinfamilienhäuser keine zentrale Garagen haben sondern nur Abstellplätze vor dem Haus. Und diese sind im Vorgarten unter einer Terrasse des 2. Stockwerkes. Hinter einem kunstvollen Schmiedeisentor, wenn möglich noch mit Gold verziert, sieht man das Auto. Und wenn es nicht da ist kann man direkt durch ein Panoramafenster ins Wohnzimmer sehen. Erst bei richtig teuren Häusern gibt es Garagen oder Abstellplätze hinter dem Haus. Andere Länder andere Sitten. Die Häuserpreise sind übrigens sogar tiefer als gegenwärtig in Florida.
Auf beiden Seiten des Flusses gibt es lange schöne Promenaden
mit liebevoll renovierten Häusern ....
oder auch nicht - wie in diesem kleinen Fischerdorf am Ufer
Auch wenn die Technik versagt, weiss man sich hier zu helfen. (Nicht unser Bus.)
Ein Waran auf dem Baum. Wir haben sie auch schon im Wasser gesehen und dachten es seien Krokodile...
Auf unserem Spaziergang dem Fluss entlang kommen uns Schülerinnen auf Orientierungslauf entgegen und alle ca. 125 sagen 'Good morning" oder ,welcome in Malaysia' und schwenken ihre Fähnchen.
Auf diesen Mauern wird die ganze Geschichte von Melaka erzählt
In der Villa Santosa sassen auf diesen Stühlen König und Königin von Malaysien...
Der Hafen, einst von vielen Handelsschiffen besucht, ist heute wie ausgestorben.
Wir verlassen die Westküste von der Halbinsel Malaysiens und sehen neuen Abenteuern auf Borneo entgegen. Wir haben festgestellt, dass sauberes Wohnen, gutes Essen (und Trinken) und etwas Kultur für uns einen hohen Stellenwert haben. In Zukunft werden wir uns eher an 4*-Hotels halten und Ausflüge mit Übernachtung im Zelt bleiben lassen.
Herzliche Gruesse und happy Bratwurscht und Servelat.
Ruth & Chris
Aufbruch: | 28.05.2010 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | November 2011 |
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