Die Ferne ruft ....
Malaysien: Cherating
Mittwoch, 16. Juni 2010
Wir haben gerade festgestellt, dass es in unserem Gästehaus WIFI hat. Das ist natürlich wunderbar, dann können wir in Ruhe einen weiteren Bericht schreiben. Wir sind nämlich nur am Faulenzen.
Wir sind nun seit 5 Tagen in Cherating, einem reizvoll gelegenen Örtchen nördlich von Kuantan. Es begann alles vor etwas über 30 Jahren, als einige malaiische Familien Rucksacktouristen als zahlende Gäste in ihren Häusern aufnahmen. In der Zwischenzeit hat es sich zu einem Ferienresort vor allem für einheimische Besucher entwickelt. Sogar der Sultan hat, etwas abseits an einem Hang, einen Ferienpalast erbauen lassen. Seitdem gibt es schöne Trottoirs und dekorative Strassenlampen, die so gar nicht zu den schäbigen Hütten passen, die nun schrittweise durch ordentlich gemauerte Häuschen ersetzt werden. Zwei, drei Minimärkte sorgen für das Nötigste, allerdings ist die Auswahl nicht gross, und viele kleine, offene Restaurants und Souvenirstände runden das Bild ab.
Unser Bayview Resort liegt am Ortsrand in einer gepflegten Gartenanlage und unsere Unterkunft ist ein kleines Holzhäuschen mit gemauertem Badezimmer am Strand. Es ist sehr rudimentär und kostet auch nur CHF 45. Es hat ein Zimmer mit Holzlattenboden, der überklebt ist mit einer etwas zerschlissenen Folie im Parkettmuster. Die Fenster und die Tür sind etwas undicht, sodass die Klimaanlage fast ununterbrochen läuft. Aber sie kühlt wunderbar. Ungeziefer haben wir keines entdeckt, ausser einem Gecko hinter dem Vorhang und kleinen Ameisen, die aber nicht beissen! Leider hat es nicht viel Abstellfläche, nur einen Kasten mit 3 Kleiderbügeln, weshalb es etwas schwierig ist, Ordnung zu halten. Das Badezimmer ist sauber und hat warmes Wasser, was nicht in allen Bungalows der Fall ist.
Unser Strandhäuschen
Natürlich gibt es auch hier Resorts für gehobene Ansprüche, wie z.B. den Club Med in der Bucht nebenan. Vor allem aber hat es dort eine Moschee, denn der Ruf des Muezzins weckt uns manchmal um halb 6 morgens. Diese Rufe zum Gebet verfolgen uns schon seit Singapore und wirken irgendwie beruhigend, wie Kirchenglocken.
Wir aber haben diesen Resort im Zentrum ausgewählt, denn wir wollen ja Malaysien kennen lernen und deshalb auch wie die Malaien wohnen, wenigstens teilweise. Der Strand ist sehr schön und bei Ebbe sehr breit, ideal für Familien mit Kindern. Momentan sind Schulferien und Kinder hat es zu Hauf. Der Besitzer dieser Anlage ist ein pensionierter Malaie, der sehr gut englisch spricht und sehr hilfsbereit und freundlich ist. Er war vorher bei der Air Force tätig. Er beantwortet unsere zahlreichen Fragen und ist immer für einen Schwatz zu haben. Seine Frau hat uns erklärt, dass sie zu ihrer Zeit noch Englisch als Amtssprache und Pflichfach hatten, aber seit den 70er Jahren es nur noch als Freifach gelehrt wird. Das erklärt auch warum viele Malaysier zwar einige Englischkenntnisse haben aber die Grammatik fehlt. Aber man kann sich mit Hilfe von Händen und Füssen verständigen. Vor allem sind sie sehr freundlich.
Heute wollen wir z.B. nach Cukai, dem nächsten grösseren Dorf um Schlarpen für Chris und etwas Früchte zum Mittagessen zu kaufen. Der lokale Bus, fahrplanmaessiger Service alle 30 Minuten, scheint heute sehr unregelmaessig zu fahren und wir waren froh, als nach 20 Minuten Wartezeit ein Minibusfahrer anhielt und uns mitnimmt. Leider haben wir den Namen des Dorfes vergessen und unseren Reiseführer nicht dabei und steigen schon in Chendor aus. Aber da ist nichts, nur ein kleiner Supermarkt, einige Essenstände und - zu unserer grossen Überraschung - ein sehr modern eingerichtetes Cafe. Da lassen wir uns nieder und essen zu Mittag ein sehr gutes Nasi Goreng. Als wir dann die sympathische Besitzerin nach dem Busfahrplan zurück nach Cherating fragen bietet sie spontan an, uns zurückzufahren, da der Bus uns gerade vor der Nase davonfährt. Sie will auch gar kein Geld dafür. Die Selbstverständlichkeit, mit der dies angeboten wird, hat uns erneut auf die grundsätzliche Gastfreundschaft der Malaysier aufmerksam gemacht. Und Morgen nehmen wir - vielleicht - einen neuen Anlauf um nach Cukai zu kommen.
Die gepflegte Gartenanlage
Sicht von unserem Balkon
In der Lobby
Der Sandstrand ist umsäumt von schattenspendenden Kasuarien
Es ist ein Strassendorf mit ca. 12 Hotels und einigen kleinen Läden, wo man das Nötigste findet
Beim zweiten Anlauf warten wir ganze 65 Minuten auf den Bus
Offene Fenster, offene Türe ... und das Pannendreieck bereit
Cukai, das nächste grössere Dorf (mit einem Bancomat)
Der Hafen hinter dem Fischmarkt
Liebe Gruesse
Ruth & Chris
Aufbruch: | 28.05.2010 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | November 2011 |
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