Die Ferne ruft ....
Indonesien: Nochmals Bali
Ubud, Bali, 25. Oktober 2010
Ihr habt es erraten! Wir sind immer noch nicht weitergekommen, denn es gibt hier noch so viel zu sehen, dass uns die Zeit davonzulaufen droht. Also, wir sind immer noch im Bungalow Nr. 5 bei Han Snel in Ubud und machen Ausflüge in die Umgebung. Tempel faszinieren uns noch stets und wir besuchen noch weitere, die uns beeindrucken; Uluwatu ganz im Süden der Insel und Tana Lot im Westen, den Palast in Mengwi sowie den Palast des ehemaligen Königreiches von Klungkung in Klungkung, dem heutigen Semarapura.
Teil des Palastes in Semarapura. Schön haben die damaligen Herrscher gelebt, oder nicht?
Die Geschichte des Königreiches Klungkung grafisch dargestellt
Beeindruckende Architektur
Kunstvolle geschnitzte Palasttüre
Natürlich wollen wir auch den schönsten Tempel von Bali in Tanah Lot besuchen. Um diese Horden von Touristen, aber auch die vielen eher aufdringlichen Souvenir-Verkäufer auf dem Weg zum Tempel zu vermeiden, hat uns eine Bekannte empfohlen die Sicht vom Hotel Pan Pacific zu geniessen. Es ist herrlich! Vor uns der Golfplatz und in der Buch die Tempelanlage.
Bei Ebbe ist die Insel begehbar, wie hier
Die traumhafte Anlage des Pan Pacific Hotels wo wir den Sonnenuntergang geniessen.
PS für Golfer: Par 4 214 Meter über die Bucht!
Ein Strand zum Verweilen
Vis-a-vis unserer hinteren Terrasse in Ubud wird eine Stützmauer gebaut, und zwar eine bereits existierende muss erhöht werden. Ein interessantes Beispiel balinesischer Baukunst im Jahre 2010. Diese Mauer soll ein weiteres Abgleiten des Bodens den steilen Hang zum Fluss hinunter verhindern. Technische Hilfsmittel gibt es keine, denn Arbeitskräfte in Bali sind bei einem Durchschnittseinkommen der Bevölkerung von $2 pro Tag äusserst günstig zu bekommen.
Die vertikale Stütze dieses Konstruktes steht auf einem kleinen Felsvorsprung ca. 10 Meter unter dem schmalen, ungesicherten Weg. Die SUVA lässt grüssen.
Alles muss etwa 200 Meter herangetragen werden; Wasser, Sand, Zement und hier die Mauersteine.
Langsam wächst die Mauer unter, für uns, unglaublichen Bedingungen 20 Meter über dem Fluss
Und voila, nach einigen Tagen steht die neue Mauer.
Doch kaum eine Woche später kommt gestern Abend zwischen 5 und 7 Uhr der nächste grosse Regen und hat doch glatt den Hang neben der neuen Mauer ins Tal gespült!
Zur Sicherheit haben sie nun ein Bambusrohr installiert/hingelegt und morgen kommen vielleicht wieder Arbeiter.
Wenn in Bali jemand stirbt hat er (oder sie) ganz einfach seinen Lebenszyklus beendet. Das will nicht heissen, dass man nicht um den Verstorbenen trauert, aber die Balinesen sind überzeugt, dass der Verstorbene zurückkehren und ein neues Leben beginnen wird. Die eigentliche Kremation des Körpers erlaubt es dem Geist des Verstorbenen, den inzwischen unnütz gewordenen "Behälter" zu verlassen. Nur Personen von hohem Stand wie Priestern, Mitgliedern von königlichen und fürstlichen Familien sowie hohen Würdenträgern ist eine individuelle Kremation erlaubt. Alle anderen werden zwischen 3 minimal, und 10 Jahren maximal begraben und inzwischen wird eifrig für eine Massenverbrennung gespart, die alle 3 Jahre in jedem Dorf stattfindet. Die Gräber der Verstorbenen werden zu diesem Zweck exhumiert und die Knochen gelangen zur Verbrennung. Erst dann ist der Geist auch dieser Personen frei.
Ein Mitglied der königlichen Familie von Ubud ist verstorben und es findet eine individuelle Begräbnisfeier mit Kremation im grossen Stil statt; ein Ereignis das wir nicht missen wollen. Wir kleiden uns in Sarongs und Bauchbinde und gehen in den Palast, denn diese Zeremonien sind jedermann zugänglich.
Die engsten Familienangehörigen bereiten den Leichnam auf die letzte Reise vor.
Während kurzer Zeit kann vom Verstorbenen Abschied genommen werden,
dann wird er im Gabentempel aufgebahrt
und die zahlreichen Gaben werden dazugelegt.
Tanz, Gamelanspiel, Schattentheater und Verpflegung der Gäste gehören dazu.
Die Strasse ist für den Verkehr abgesperrt und langsam bewegt sich der Trauerzug zum Verbrennungsplatz. Die Höhe des Turms zeugt vom Prestige des Verstorbenen. Leitungen müssen hochgehoben werden und der Turm muss von den Dutzenden von Trägern immer wieder abgestellt und wieder aufgenommen werden.
Letzter Umzug von der Tempeltrage zum Verbrennungsstier.
Die eingepackte Leiche wird in ein mit Papier Mache überzogenes Holztier gelegt; hier ein Stier.
Das Ende des irdischen Lebens. Die Seele des Verstorbenen wird frei.
Wir mieten wieder einmal einen Suzuki Kharima und wollen rund um die Insel fahren und bei dieser Gelegenheit auch weniger stark besuchte Regionen etwas näher kennen lernen. Wir haben uns inzwischen den Verkehrsregeln so gut es geht angepasst und auch das rechts Fahren stellt kein Problem mehr dar. Ein Mietauto hat den Vorteil, dass man jederzeit anhalten, fotografieren, essen, trinken oder auch einfach relaxen kann. Das haben wir während 4 Tagen unterwegs dann auch getan.
Kaum unterwegs werden wir durch ein Dorfbegräbnis aufgehalten. Hier wird der Verstorbene vor seinem Haus auf den Turm geladen und dann mit Musik zum Friedhof getragen.
Im Tempel Batu Karu wird wieder mal eine Zeremonie vorbereitet; und von dieser Gelegenheit für einen Schwatz scheinen alle gleichzeitig zu profitieren.
Der Priester hat nichts Böses im Sinn. Er reinigt nur den kleinen Tempel am Flussufer.
In regelmässigen Abständen immer wieder herrliche Reisterrassen.
Das Taucherdorf Padangbai. Ruhig, gemütlich und bei Rucksachtouristen beliebt.
Unser Rastplatz in Tombok an der Nordküste Balis mit schwarzem Kieselstrand.
Wir besuchen die Wasserfälle von Gitgit im Landesinnern...
..und geniessen die Aussicht von Munduk auf den Kratersee.
Satee-BBQ einmal anders.
Der schwarze Sandstrand von Lovina
Aussicht vom Bali-Tower dieses Eco-Resorts im Nationalpark im nordwestlichsten Zipfel von Bali
Tee im 3. Stock des Bali-Towers. Er ist 82 m hoch und die Hauptstütze ist ein Eisenbaumstamm aus Borneo. Für die Konstruktion wurden keine Nägel oder Schrauben verwendet.
Am Ende besuchen wir noch die schönsten Strände im Süden von Bali. Die weissen breiten Sandstrände von Sanur, Legian und Seminyak.
Fischerboot am Strand von Sanur
gibt's einen echten Illy-Capuccino
Am Strand von Seminyak
Ausgezeichnete Bedingungen für Surfer
und solchen, die es leider nicht können...
Nach einigen Tagen Autofahren, hier noch einige Impressionen von der Strasse:
Kleinstbauer?
Pannendienst für Fahrräder?
Hutverkäufer für eine Kopfgrösse?
An den Beinen festgebundene Hühner auf dem Scooter rechts!
Es sieht immer mehr so aus, als ob wir bis zum Schluss unserer Ostasienreise in Bali verbleiben werden, und das wäre bis Mitte November. Die Regenzeit hat zwar eingesetzt, ist aber nicht anders als die verregnete Trockenzeit, die wir aber trotzdem geniessen. Bis zum nächsten Mal.
Herzliche Grüsse
Ruth & Chris
Aufbruch: | 28.05.2010 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | November 2011 |
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