Die Ferne ruft ....
Malaysien: Terengganu und Lake Kenyir
Samstag, 26. Juni 2010
Seit letztem Sonntag sind wir in Kuala Terengganu, einer modernen Stadt die dank off-shore Förderung von Erdöl und -gas zu Reichtum gekommen ist. Hier wollen wir etwas Kultur tanken. Im überdimensionierten Nationalmuseum, das grösste in Malaysien, gibt es Ausstellungen zu den Themen Landesgeschichte, Sultansfamilie, Textilien, Kunsthandwerk etc. sowie natürlich über den Islam und in einem Nebengebäude sponsert Petronas eine Ausstellung zur Ölförderung. Leider sind die Übersetzungen ins Englische z.T. unverständlich oder gänzlich abwesend (nicht bei Petronas). Trotzdem ist es doch sehr informativ und wir verbringen dort einen ganzen Tag.
Sicht vom höchsten Punkt der Stadt
Überhaupt kann man den Tourismus in Malaysien nicht mit der Schweiz vergleichen. Das Tourist Office in Terengganu, das wir natürlich als erstes besuchten, hat alte Abfahrtszeiten für den Stadtbus. Sie haben 1 (eine!) schöne Broschüre mit den Sehenswürdigkeiten, z.B. auf der vorgelagerten kleinen Insel Duyung, nur ist da nichts angeschrieben und wir hätten den Bootsbauer, der heute noch traditionelle Boote herstellt, nicht gefunden, hätten wir das Bild nicht dem Taxifahrer gezeigt und der zufälligerweise wusste wer gemeint war. Das gleiche mit dem Magistratenhaus, wo der letzte Besucher lt. Gästebuch vor einer Woche vorbeikam. Kein Wunder - man findet es nicht, denn Adressen für die Ausflüge etc. fehlen gänzlich! Ein Bus fährt zwar nach Duyung, dann aber geht's mit unserem Taxi noch um viele Ecken, Miststöcke und Nebensträßchen. Aber es ist toll und auf jeden Fall einen Ausflug wert.
Bei den Bootsbauern, die sich sehr gefreut haben über unseren Besuch.
Die letzten vier Tage verbringen wir im Landesinneren. Inmitten eines Dschungelgebiets entstand ein gigantischer Stausee, Kenyir Lake. Der Dschungel um den Stausee und auf den verbliebenen Inseln ist überraschend intakt. Nur Orang Asli dürfen hier jagen und Dschungelprodukte sammeln. Die Resorts liegen sehr weit auseinander und sind meist nur per Boot zu erreichen deshalb entscheiden wir uns für das mit dem besten Restaurant; ein Luxus Resort. Auf unseren Reiseführer (von Stefan Loose) ist eben Verlass - wir speisen köstlich und das sogar mit einer Flasche Wein. Ein Fest. Aber wir faulenzen nicht nur und lassen uns massieren, nein, wir unternehmen kurze Dschungeltrecks (1-2 Stunden) und einen Ausflug zu den Lasir-Wasserfällen und zur Insel Sa Kecil, wo ein Kräuterpark eingerichtet ist, in dem mehr als 200 Heilkräuter angebaut werden. In einer Bambushütte wird Tongkat Ali (für sie) und Kacip Fatimah (für ihn) zubereitet, die nicht nur die Potenz steigern sollen, sondern in der traditionelle Medizin auch gegen Malaria, Fieber und Krebs eingesetzt werden.
Hat aber im Fall von Chris nicht viel genützt, die darauf folgende Nacht hatte er nicht nur mit dem Husten zu kämpfen, der ihn seit einigen Tagen plage, sondern auch mit Übelkeit und Durchfall
Lake Kenyir wurde 1983 international bekannt, als starke Regenfälle den Wasserpegel des neuen Reservoirs viel schneller als vorausberechnet ansteigen liessen. Auf den rapide schrumpfenden Inseln im Stausee waren mehrere Elefantenherden eingeschlossen. Das Wildlife Department startete eine zweiwöchige Rettungsaktion und rettete die Elefanten. Sie wurden zusammen mit Tapiren, Affen und anderen Tieren auf Flössen in den nahe liegenden Nationalpark gebracht.
Nun sind wir wieder zurück in Terengganu und werden noch die gläserne Moschee besuchen und etwas einkaufen bevor es weitergeht auf die Inseln Perhentian Besar und Perhentian Kecil zum Schnorcheln. Denn eines haben wir in der Zwischenzeit gelernt: auf den Inseln gibt es gar nichts zu kaufen ausser verschiedenen Chips, Süssigkeiten und Cola etc. Weder frisches Obst noch sonst irgendetwas Gesundes zum knabbern, wenn man nicht dreimal am Tag Malaii essen will...
Ist das Trishaw wohl zu klein für Chris? Es gibt nur noch Wenige davon, denn auch hier hat jeder sein Auto, meistens uralt und klapprig. Die Taxis, die wir bisher benützt haben, haben alle zwischen 280'000 und 650'000 km auf dem Zähler.
Lake Kenyir Resort und Spa
Die Chalets im Wald sind ganz versteckt. Die meisten mit Aussicht auf den See.
Man könnte aber auch auf dem Hausboot übernachten. Sehr populär bei den Backpackern.
Der Kenyir See hat über 300 Inseln und 14 Wasserfälle und ist bei weitem der grösste Staudamm in Südostasien (über 260'000 ha). Wo nur noch die Baumspitzen aus dem Wasser ragen gilt wahrscheinlich nicht als Insel?
Unser Boot zum Lasir Wasserfall. Nach ca. 40 Min Fahrt geht uns das Benzin aus und es muss von Hand nachgefüllt werden. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie unser Rucksack gestunken hat nachher?
Wer pure Natur wünscht, kann auch hier mit Zelt übernachten. Ohne Restaurant und fliessend Wasser etc. Und kein Mensch weit und breit.
Vor unserer Haustüre haben wir diese Prachtexemplare gesichtet. Es sind Nashornvögel. Sie haben eine Flügelspannweite von etwa 1 Meter und wenn sie fliegen tönt es so wie der Vogel in "Die unendliche Geschichte". Sogar wenn Fenster und Türe zu sind hört man sie vorbeifliegen.
Aufbruch: | 28.05.2010 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | November 2011 |
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