Die Ferne ruft ....
Vietnam: Hoi An
7. Oktober 2011
Der nächste Stopp auf unserer Reiseroute ist die Provinzhauptstadt Nha Trang, und die grosse Attraktion - für uns wenigstens - ist der lange und saubere Strand. Ideal um unsere Morgenspaziergänge von Florida wieder aufzunehmen und ein bisschen in Form zu kommen. Das Wasser am Strand wird schnell tief und ist sehr zum schwimmen geeignet. Das scheint vor allem die Vietnamesen zu begeistern, denn viele scheinen am Morgen ihre Morgentoilette zu tätigen und am späteren Nachmittag kommen sie dann mit Kind und Kegel, um sich am Strand zu vergnügen. Vor der Küste liegen zahlreiche Inseln, die die Küste von Nha Trang vor Unwetter schützen, und gleichzeitig aber auch ein Taucherparadies sind.
Wird Vietnam ein kommendes Hollywood? Für Strandszenen ideal.
Weiter geht's nach Hoi An - wieder mit dem Nachtbus. Das machen wir definitiv nie wieder. Obwohl die (Einzel-)Betten deutlich besser ausgesehen haben (wir haben vor der Reservierung extra nachgeschaut) als damals in Laos, sind sie halt fuer Asiaten gemacht und sicher nicht fuer einen wie Chris. Leider geht es fast nicht anders, die 500 km zu überwinden, denn es gibt keine Flüge. Wir sind als Krüppel angekommen und mussten gleich das Fitness Center im Hotel aufsuchen und versuchen, unsere Rücken wieder gerade zu biegen.
Das kleine und schmucke Städtchen mit grosser Vergangenheit ist eines der beliebtesten Ziele für ausländische Touristen und auch wir sind total begeistert. Gleich über die Brücke von unserem Resort ist die malerische Altstadt. Sie hat die letzten 200 Jahre fast unbeschädigt überstanden und wurde fast zu einer Art Freilichtmuseum. Aber seht selbst:
Die "Japanerbrücke" aus dem späten 16. Jh., welche die damaligen japanischen und chinesischen Viertel miteinander verband.
Nur schon der Unterschied zwischen Flut und Ebbe vom 4 km entfernten Meer überschwemmt in der Regenzeit fast täglich die Uferpromenade.
Wie in Venedig. Nur die Schiffe sehen anders aus.
Tagsüber wird der motorisierte Verkehr aus der Altstadt verbannt.
Hoi An ist für seine Masskleider und -schuhe bekannt.
Etwa 40 km ausserhalb von Hoi An liegt My Son. Das war mit über 70 Tempeln der heiligste und gut versteckte Ort der Cham-Zivilisation. Diese begann im 2. und endete im 14. Jh. Im 7.Jh. begannen die Cham ihre Heiligtümer aus Ziegelsteinen zu bauen und viele der damaligen Tempel sind noch heute zu besichtigen. Entdeckt wurde der Ort von französischen Truppen im 19. Jh. und anschliessend archäologisch freigelegt und katalogisiert.
Ein weites Gelände voller Ruinen. Ein Grossteil ging durch amerikanische Bombardierungen im Vietnamkrieg leider für immer verloren.
Zahlreiche Länder, vor allem Frankreich und Deutschland, haben sich der Ruinen angenommen und versuchen in mühseliger Kleinarbeit einige der Tempel in ihren alten Zustand zurückzuführen.
Was aussieht wie renoviert, ist original, und was aussieht wie alt, ist neu. Man ist der Baukunst der Cham noch immer nicht auf die Spur gekommen. Die Steine der Cham liegen nahtlos übereinander.
In vielen der alten und gut erhaltenen Häuser von reichen Händlern vergangener Jahre leben heute deren Nachfahren in bis zur 7. Generation. Sie öffnen ihre Häuser für Touristen und erhalten sie mit dieser finanziellen Unterstützung. Auch die Aufnahme ins UNESCO-Weltkulturerbe tut der Stadt gut und schützt alles was schützenswert ist.
Vom oberen Stockwerk eines alten Hauses kann man die Dachbaukunst der damaligen Zeit bewundern.
Auch für seine handgemachten farbigen Lampions ist Hoi An berühmt.
Sieht das nicht romantisch aus?
Die exotischen Früchte sind überall zu haben: Rambutan, Kaki, Pomelos und wie sie alle heissen.
Eine Rarität: ein Cyclo-Fahrer der nicht nur schläft wenn er keine Kundschaft hat....
Die gesamt Länge der Süd- und Ostküste von Vietnam ist ein Sandstrand von fast 2000 km. Schön breit - und vielfach völlig verlassen...
... ausser ab und zu einige Fischer mit ihren kurligen 'Gelten'.
Wegen Taifunwarnungen haben wir unseren Aufenthalt in Hoi An zwei Mal verlängert und sind schon zwei Wochen hier. Wo sonst lassen sich graue Regentage besser verbringen als hier? Wir wohnen in einem tollen Hotel mit Schwimmbad, der F&B Manager, Remo, ist aus Fehraltdorf und es gibt unzählige super Restaurants im Städtchen. Sogar einen guten Bücherladen haben wir gefunden. Aber z.B. eine Heirat-Glückwunschkarte konnten wir trotz Hilfe von Einheimischen nicht finden. Dazu muss man wohl doch nach Da Nang, 30km entfernt.
Jetzt ist der Wetterbericht wieder gut und wir werden Morgen weiter nach Norden ziehen....
Liebe Grüsse
Ruth & Chris
Aufbruch: | 28.05.2010 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | November 2011 |
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